1. Wie hat sich die Kunst der Tätowierung in Ihren 11 Jahren als Künstler geändert?
Tätowierung hat definitiv meine Augen für eine der weltweit größten Herausforderungen geöffnet. Die Menschen beginnen endlich, dass Tätowieren als Kunstform und nicht als Erkennungszeichen von Seeleuten und Piraten zu sehen. Tätowieren war schon immer einer meiner wichtigsten Dinge - da hat sich für mich nicht viel geändert. Ich liebe es immer noch; ich lebe dafür. Und ich weiß, dass wird nie ändern.
2. Wie haben Ihre Kunden im Laufe der Jahre verändert?
Meine Klientel hat sich in vielerlei Hinsicht geändert: Viele Prominente wegen dem Erfolg der Show und der Tatsache, dass ich das Mädchen für alle Porträts war. Neukunden sind in der Regel genau so wie die in der Show. Derzeit mache ich viele Gedenktattoos, denn die Leute kommen mit Ihren Geschichten und Motiv-Begründungen zu mir. Vor der Show kamen die Leute einfach nur zu mir, um ein Portrait von mir zu ergattern - egal ob es das Foto eines Verstorbenen, Helden, Promi oder sonstjemandem war.
Ein Teil meiner Kunden will mit einem Kapital abschließen und einen Verlust von Jemandem verarbeiten und hoffen dabei auf mich. Ich liebe die neue Art meines Business. Nichts ist schöner, als der Dank und die Umarmungen, die ich von Kunden erhalte, wenn ich mit deren Tattoo fertig bin. Die Menschen sind SO dankbar und mir wird meine Rolle als Tätowiererin bewusst. Das ist super!
3. Gibt es eine Beziehung zwischen dem klassischen Stil Ihrer Tätowierungen und Ihrem wilden Mode-Stil?
Nun, der größte Einfluss im Leben ist Musik. Und Musik hat meine Kunst und meinen Stil auf jeden Fall beeinflusst. Ich meine, es beeinflusst die Bars in denen ich rumhänge und die Leute, mit denen ich Zeit verbringe. Musik ist mir fast so wichtig wie die Kunst, also macht es doch Sinn, wenn meine Tätowierungen Hand-in-Hand mit meinem Stil stehen, oder?
4. Könnten Sie woanders als in LA leben?
Sie wissenja, dass ich in meinem kurzen Leben schon viel gereist bin und viele erstaunliche Orte und Dinge gesehen habe. Aber ich könnte Los Angeles nie verlassen. Ich kenne eine Menge Leute, die es hier nicht mögen und nie hier leben könnten, aber ich gehöre hier in die Mitte von Hollywood. Es ist so eine romantische Seite von LA, die Menschen, die Lichter, das Nachtleben, das Wetter ... einfach das Beste!. Ich meine, Sie können an einem einzigen Tag Surfen, Snowboarden, in die Wüste und wieder in die Innenstadt fahren, wenn Sie wollten!
5. Wer sind künstlerisch Ihre Helden?
Ich komme aus einem ziemlich künstlerischen Familie. Meinen Großeltern auf beiden Seiten waren Maler und ich denke, dass ich daher meine natürliche Fähigkeit habe. Aber ich auch bin ein riesiger Fan von allen großen Meistern: Vor allem Da Vinci, Michelangelo und Caravaggio. Von den modernen Künstler haut mich Michael Hussar um!
6. Was war Ihre erste Tätowierung? Wer hat es gemacht und wann haben Sie sie bekommen?
Die erste Tätowierung war dieses kleine Old English "J" auf meinem Knöchel. Es stand für James, mein damaliger Freund und meine erste Liebe. Das dauerte ein paar Jahren und nachdem die Beziehung beendet war, steht es jetzt für „Jesus“. Nein, Quatsch!.
7. Was hasst Du an der Tattoo-Kultur?
Es gibt nicht viel, dass ich daran hasse. Ich denke, das Schlimmste daran sind die Menschen, die es falsch repräsentieren. Es ist wie ein übersättigter Markt, der voll von kleinen Tätowierern ist, die denken, sie könnten die ganze Welt tätowieren. Daher kommen die vielen unprofessionellen Tattoos, die man heutzutage sieht. Ich finde, Tattoos sind ein Lebensstil, zu dem man (bis zu einem gewissen Grad) berufen ist.
Jeder kann die Technik lernen, aber wenn man nicht über die Augen eines Tigers verfügt, wird man nicht zu einem guten Tätowierer. Manchmal wünsche ich, Tattoo-Kunst wäre wieder Old-School: Wo Leute nicht im Umkreis von anderen Tattoo-Läden einen Neuen aufgemacht haben und alles etwas respektvoller war: Eine Tattoo-Familie. Leider machen es viele Leute heutzutage nicht aus Liebe und wegen der Sache, sondern weil sie es für einen coolen Job halten, wo sie eine Menge Geld verdienen können; was definitiv nicht immer der Fall ist.
8. Wie waren Ihre Jugendjahre? Was hat Sie interessiert?
Nun, ich begann im Alter von 14 Jahren zu tätowieren und war mit 16 dann im Tattoo-Shop in San Bernardino. Ich kam also schon als Teenager in diese Tattoo-Welt. Ich hörte viel Punk-Rock, war ständig auf Shows und war ein hoffnungslos romantische Kind, das sehr familienorientiert war. Obwohl meine Familie und ich durch eine Menge harter Zeiten gingen, wir haben immer geschafft.
9. Welche Art von Autos mögen Sie? Woher kommt Ihr Auto-Geschmack?
Nun, ich habe einen neue Cadillac, aber egal. Meine Lieblings-Auto, was ich auch besitze, ist ein 1951 Chevrolet Tudor Deluxe. Ich bekam es als ich 18 wurde und ich habe mich dafür entschieden, weil mein Vater in diesem Alter das gleiche Auto hatte. Mein Vater ist mein Held und ich fand das Auto perfekt für mich. Ich musste viele Jungs daten, die sich als Mechaniker ausgaben, um das Auto überhaupt erstmal zum Laufen zu bekommen. Es hat trotzdem nicht funktioniert und ich musste ein Haufen Geld in Werkstätten reparieren lassen, was die Jungs vorher angerichtet hatten. Es bekam Airbags, End-Rohre mit Flammen-Werfer, es ist alles gecleant und zum größten Teil entchromt, hat einen speziellen '50er Pontiac Kühlergrill und maßgeschneiderte, herzförmige Rücklichter. Ich wollte es so widerlich wie möglich! Aber, ich habe schon immer eine Liebe für die alten '50 's Stile. Ich denke, eine Menge war damals viel besser. Heute scheint alles so kurzlebig zu sein.
10. Elvis oder die Beatles?
Eh, nichts von beiden. Ich bin sicher, viele Leute werden verzweifeln wen ich das jetzt sage: aber ich finde, nicht Elvis hätte als "King of Rock-N-Roll" bezweichnet werden sollen, sondern Chuck Berry. Und zu den Beatles: Ich mag die Motley Crue-Version von "Helter Skelter", aber das war´s.. Ich steh eher auf Metall!
weiter zum 2. Teil des Interviews
englische Quelle: garagemagazine.com