verfasst von Hafensänger08 am 19. Oktober 2015 - 8:51.
Sehr interessanter Artikel - gerade angesichts der Tatsache, dass die "realistischen" (kitschigen?) und völlig kreativitätsfreien Hundeportraits hier so gut wie immer Bestnoten abgreifen. "Haltbarkeit" scheint kein (angewendetes) Bewertungskriterium zu sein.
Dabei ist es doch längst kein Geheimnis mehr, dass man nicht alle Stile und Techniken auf jedem x-beliebigen Untergrund dauerhaft verewigen kann.
Bob Ross- Landschaften gehören idealerweise auf Leinwand, Aquarelle halten am besten auf Aquarellpapier und Fotos gehören auf Fotopapier. Die menschliche Haut ist eigentlich ein eher semioptimaler Träger für Bildinformationen. Zu kleine Details verschwinden mit der Zeit, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Wer das begriffen hat, der stellt sich auf die Besonderheiten der lebenden "Leinwand" ein und kann schöne UND haltbare Werke stechen.
Niemand kommt auf den Gedanken einen HD-Film auf einem Monitor mit zu geringer Auflösung zu betrachten. Aber ausgerechnet auf der Haut sollen allerkeinste Details und nichtumrandete Farbnuancen ewig halten?
Doch die Erfahrung von Jahrhunderten scheint heute nicht mehr zu zählen. Ein tolles Selfie auf Facebook und die Anerkennung Unwissender im Freibad scheinen als Motivation auszureichen, um sich für teuer Geld Sachen unter die Haut jubeln zu lassen, die nach 10 Jahren aussehen wie grauer Brei. "Best of Show" ersetzt oft "Bold will Hold".
Dabei geben sich viele der Illusion hin, dass man verblichene/verwaschene Tattoos einfach nach Belieben "nachstechen" oder zur Not ganz einfach "covern" kann. "Last exit Blackwork" oder lasern sind nicht selten die tatsächlichen Alternativen zum bunten Matsch.
In schnellebigen Zeiten interessiert "Haltbarkeit" scheinbar kaum jemanden.
Komisch eigentlich; gerade das Tattoo hält doch idealerweise ein Leben lang. Auch die Beliebtheit von Motiven, die "ewige Werte" darstellen (Nation, Familie, Religiöse Symbole, Unendlichkeitszeichen etc...) deutet an, dass es eine Sehnsucht gibt nach Dingen, die Halt geben und den Tag überleben. Warum man diese Motive dann oft in einer Technik umsetzt, die keine 10 Jahre (oft weniger!) überleben, bleibt mir ein ewiges Rätsel.
Das Portrait des geliebten Hundes, Opas, Vaters, Hamsters, Pferdes etc. lassen sich die Leute doch tätowieren, damit die Erinnerung eben nicht verblasst! Schade, dass es das Tattoo dann eben im Laufe der Zeit tut...
Viele Leute verwandeln sich momentan in wandelnde Grabsteine. Die Trauer über einen Verlust soll (als therapeutische Hilfe?) sichtbar gemacht werden. Die ganze Themengattung des "Memorial-Tattoos" lebt von dem Wunsch DAUERHAFT die Erinnerung an jemanden zu bewahren, den man sehr vermisst. Gerade hier verbieten sich vergängliche Techniken doch geradezu...
Ich kenne jemanden, der die gesamte StarTrek-Besatzung auf seinem Arm mit sich rumträgt. Nach 5 Jahren waren die einzelnen Protagonisten so gerade noch zu erkennen, jetzt nach 8 Jahren erinnert Käptn Kirk an den von einer Rentnerin laienhaft "nachgebesserten" Jesus auf dem Fresko in der Kirche von Borja bei Saragossa. Das Teil war natürlich mal "Best of Show".
Natürlich gibt es Ausnahmetalente, die sehr wohl in der Lage sind, realistische Motive dauerhaft unter die Haut zu bringen und natürlich gibt es Inker, die mit Elementen des Aquarellstils klug umzugehen wissen. Gute Inker wissen, wie sich die Farben in der Haut verhalten und planen die Veränderungen mit ein.
Aber dem Gros der "Hautkünstler" traue ich dieses vorrauschauende Planen nicht zu.
Aber Herr Trafalgar hat Recht, solche Gedanken interessieren hier wahrscheinlich die Wenigsten...
verfasst von Bl4cks3ven am 19. Oktober 2015 - 12:41.
Du lieferst hier hochinteressante Argumente. Hast du meine Studie gelesen? *lach*
Ich führe seit 4 Jahren eine Studie über Selfies, Tattoos & Piercings, Employer Branding und dem Demografischen Wandel durch. Durch die steigende Selbstbehauptung im privaten und beruflichen Leben, gerade durch die Globalisierung und dem weltweiten Konkurrenzkampf, steigt der Drang nach Selbstbestätigung. Damit lässt sich wohl auch der Boom von Selfies & Co. einigermaßen erklären. (Dieser Drang ist aber gererationsabhängig und auch nÃcht in allen Ländern vertreten.)
Weiterhin stechen zwei große Gruppen von Menschentypen hervor. Die sogenannten "Selbstoptimierer" und die "Genügsamen". Selbstoptimierer streben nach dem Besten, auch wenn sie schon das bestmögliche haben. Bei den Genügsamen reicht die Sache an sich aus.
Der nächste Punkt ist die Bildung und das Ansehen in der Gesellschaft. Das ist jetzt nicht negativ gemeint, sondern sind als Faktoren zu sehen. In diesem Bezug muss wohl die Weltoffenheit, Erziehung und das sogenannte Schubladendenken analysiert werden.
Wenn das geklärt ist, muss weiter geklärt werden, wie einem die Tattoos & Co. "schmackhaft" gemacht werden und wie leicht wir uns beeinflussen lassen. Im Netz gibt es doch "kaum" noch neue reale Tattoos zu sehen. Überall wird ein Filter drüber gelegt oder ganz bearbeitet, was die Wahrnehmung trübt. (bissel übertrieben) Das "HD-Tattoo" ist geboren. ;)
Bei Cover up´s wird auch nur suggeriert, dass man da einfach ein neues "Bildchen" rüberstechen kann, es wird halt nur größer. Bei Tattoostudios soll man "nur" auf die hygiene achten... Das hat zumindest in meinen Augen nichts mit Aufklärung zu tun.
Wenn man das alles miteinander kombiniert, entsteht wohl oft die "Best of Show" als Außendarstellung. Ich kann nur sagen, ich habe so einen Artikel bisher noch nicht auf Facebook und Co. gelesen. ;)
verfasst von Hafensänger08 am 19. Oktober 2015 - 13:14.
Deine Studie würde ich - wenn fertig - sehr gern lesen! Klingt sehr spannend und könnte die Diskussion hier enorm befruchten.
verfasst von ComicGirl am 19. Oktober 2015 - 15:53.
Ich kenne eine Professorin aus Marburg, die sowas ähnliches untersucht hat.
Nur hat sie sich dabei auf junge Mädchen bezogen, und hat sich auf Tattoos und Piercings bezogen.
Welche Datenquellen hast du benutzt? Hast du qualitativ oder quantitativ gearbeitet? Ist deine Studie repräsentativ? Wer ist deine Zielgruppe?
Würde die Studie auch gerne lesen.
Interessantes Thema. :)
verfasst von Bl4cks3ven am 19. Oktober 2015 - 13:30.
Ich versuche die Studie im nächsten Jahr zu publizieren. Gerne stelle ich die Ergebnisse hier zur Verfügung. Ich bin ja gerne auf ein Feedback, durch unterschiedliche Sichtweisen gespannt. ;)
verfasst von Lynissea am 19. Oktober 2015 - 13:42.
die würd ich auch gern lesen.
verfasst von Bl4cks3ven am 19. Oktober 2015 - 13:47.
Oha.. jetzt muss ich Gas geben. Lasse ich dir gerne zukommen. ;)
verfasst von sahelanthropus am 19. Oktober 2015 - 15:41.
Ich würde sie auch gerne lesen... Worauf basiert die denn? Ich meine, bist du Soziologe, Student, aus der Wirtschaft pp. ...
verfasst von Bl4cks3ven am 19. Oktober 2015 - 16:03.
Lass ich dir gerne zukommen.
Ich bin Dozent/Referent, der für Unternehmen aus der Wirtschaft psychologische Gutachten anfertigt. Die Studie beruht auf der Soziologie, angereichert mit der Psychologie, die für die Wirtschafts- und der Bildungsbranche von Nutzen sein soll.
Kurz.. Querdenker. ;)
Dann will ich mal mein Schärflein dazu beitragen daß dieser Thread mehr als nur eine Handvoll Kommentare bekommt:
Der gute Andreas spricht mir aber sowas von aus der Seele, ich kann mich dem nur voll und ganz anschließen. Bold will hold (und nur das!).
verfasst von Frau Kett am 19. Oktober 2015 - 9:24.
Schöner Beitrag. Und gute Argumente in der Diskussion mit denjenigen, die immer wieder klassische Tätowierungen als "Das ist aber einfach gemacht, das geht heute viel besser und detailllierter" bezeichnen.
Moderator
verfasst von emily.st. am 19. Oktober 2015 - 9:31.
Und warum sollte der Beitrag bitte wenig Anklang finden? Ist doch spannend und aufklärend
mal etwas anderes was grad raus muss. Finde es eigentlich schade, dass mittlerweile die ganze Traditional-Fraktion immer mehr gegen die anderen wettert...wir machen uns damit kein Stück besser als all die, die sagen "das sieht aber voll unrealistisch aus". Jede Stilrichtung hat seine Daseinsberechtigung. Wer sich für Realistics interessiert und halt eben n Hundeportrait will - who cares. Solangs gut gemacht ist und der Kunde über Haltbarkeit aufgeklärt ist...is doch alles in Butter.
Ja, auch ich liebe Traditionals überalles. Darum sag ich aber noch lange nicht, dass nur solche Umsetzungen das einzig Wahre ist (sowohl in Umsetzung als auch geschmacklich)
verfasst von Hafensänger08 am 19. Oktober 2015 - 9:40.
Moment! Ein gut gestochener UND (vorraussichtlich) haltbarer Realistik-Hund hat sehr wohl seine Dasensberechtigung!
Wenn er nicht haltbar ist, reicht es mir aber nicht, dass der Kunde darüber vorher aufgeklärt wurde.
Tattoos sollten keine Wegwerfprodukte sein; es reicht mir schon, dass mein Samsung-Drucker aller Erfahrung nach im Laufe der nächsten zwei Jahre seinen Geist aufgeben wird.
Warum aber Werke ohne grafisch/kreative Eigenleistung des Inkers UND mit reduzierter Lebenserwartung hier regelmässig im Durchschnitt 9-komma-irgendwas Punkte abgreifen, verstehe ich einfach nicht.
Moderator
verfasst von emily.st. am 19. Oktober 2015 - 9:52.
Hmmm naja ich vermute, weil da eben auch ne Leistung dahinter steht und die Leute halt drauf stehen :) ich mein, der Mensch ist kein Drucker und ein paar Inker kriegen trotzdem druckreife Tattoos hin :) und ganz ehrlich; wir geben unseren geliebten Matrosen-Oldschoool Tattoos auch 9*....die Realisticer können das wahrscheinlich auch nicht nachvollziehen. Jeder hat nen anderen Anspruch an ein Tattoo.
verfasst von Hafensänger08 am 19. Oktober 2015 - 9:57.
Ich stimme Dir zu!
Moderator
verfasst von Kennstdeehnich am 19. Oktober 2015 - 10:30.
Falls Du damit auf meinen letzten Satz anspielst - so hab ich das gar nicht gemeint. Jeder soll sich stechen lassen was er will. Aber so richtig lange halten wird nur das mit den dicken Linien.
Ich hab ja selbst ein halbwegs realistisches Mini-Portrait auf meinem Bein. Da mach ich mir aber auch keine Illusionen, wie das in 10 Jahren aussieht (obwohl, meine Holde altert ja auch. Von daher sieht es ihr dann immer noch ähnlich... :-P)
Moderator
verfasst von emily.st. am 19. Oktober 2015 - 10:34.
Ich habe nicht spezifisch dich gemeint, sondern einfach allgemein das mal loswerden wollen :)
Nein ich kanns auch nich.. aber danke für die Blumen!
verfasst von Lynissea am 19. Oktober 2015 - 11:15.
Danke fürs Posten Felix, ich finds interessant.
Es gibt ja aber durchaus auch Tätowierer die aufgrund der genannten Mängel sich vom Stil her weiterentwickeln und einen "Semirealismus" daraus machen.
Beeindruckend finde ich solche Farbrealistics schon.... die Leistung des Tätowierers finde ich trotzalledem beachtlich!
verfasst von Muckimaus am 19. Oktober 2015 - 12:01.
Ich bin über jeden Beitrag der über die Zeitlich begrenzte Haltbarkeit solcher Tattoos aufklärt sehr dankbar.
So viele Tattoo Neulinge lassen sich von dem was sie in Zeitschriften und im Netz sehen völlig blenden. Dann sparen die Jahrelang auf ein Tattoo hin, gehen auch zu einem super Inker und freuen sich wie Bolle, wenn sie sich ihren Wunsch erfüllt haben. Leider ist die böse Überraschung dann nur um so größer. Der erste Schreck tritt ja schon häufig relativ direkt nach dem Verheilen ein. Auf einmal knallen die Farben nicht mehr so und dadurch gehen viele Effekte verloren. Dann nach zehn Jahren ist nichts mehr davon übrig. Sieht aus wie billiger JVA Einheitsbrei.
Danke as du diesen Beitrag eingestellt hast.
verfasst von Lynissea am 19. Oktober 2015 - 12:23.
"solcher tattoos" ---
*kopfschüttel. Gottseidank is a jeder selbst verantwortlich für sich und seine Tätowiererauswahl...
verfasst von Muckimaus am 19. Oktober 2015 - 13:00.
Was willst du?
Ps. Ja und in erster Linie ist jeder für sich selbst verantwortlich, also kümmere dich mal bitte mehr um deine Kommentare als um meine.
verfasst von Lynissea am 19. Oktober 2015 - 13:12.
Ich wage zu bezweifeln, das du schon maln 10 Jahre altes Realistictattoo gesehen hast... oder garn matschiges JVA Tattoo... und solche Kommentare sind schlicht unangemessen
verfasst von Muckimaus am 19. Oktober 2015 - 13:31.
@Lynissa
Ausgerechnet du nimmst dir heraus darüber zu urteilen was angemessen ist und was nicht?
Ehrlich gesagt, schreibe ich nichts was ich nicht auch sagen würde. Ich stehe mit meinem Gesicht zu meinen Worten und zu meiner Meinung. Beleidigungen an sich finde ich unangemessen. So wie du dich hier teilweise gibst..... das würde mir im Leben nicht einfallen.
Und ich weiß sehr wohl wie alter JVA Einheitsbrei aus schaut. Wenn du dazu fragen haben solltest, kannst du mich persönlich anschreiben.
verfasst von Lynissea am 19. Oktober 2015 - 13:39.
wo ist denn das beleidigend? Mal ernsthaft, die heutigen Tattoos sind garnicht mit "so alten" Realistics zu vergleichen...
verfasst von alte_fuchs am 19. Oktober 2015 - 12:15.
danke fuer dies.
Es macht mich ¨even more happy¨ mit mein Fuchstattoo...
Werden die eingeschickte Bilder noch irgendwo pubiziert?
verfasst von emily.st. am 19. Oktober 2015 - 12:20.
Welche eingeschickten Bilder?
verfasst von alte_fuchs am 19. Oktober 2015 - 12:28.
der Autor ruft leute mit ueber 10 jahre alte realismus tattoos auf davon Bilder einzu reichen zusammen mit ein frisch nach den Stechen...
verfasst von portizzle am 19. Oktober 2015 - 12:36.
problem an dem aufruf ist aber auch das die realistics vor 10 jahren nicht mit denen von heute vergleichbar sind.
Hier gilt einfach die devise.."time will tell"
verfasst von Trafalgar_Law am 19. Oktober 2015 - 12:38.
Ich denke natürlich auch, dass es hier ausnahmekünstler gibt, die ihren Stil und Handwerk entsprechend weiter entwickelt haben.
Aber wenn ich da manche "Star-Tätowierer" sehe, die Potraits in Hautfarbe stechen, damit es auf den Conventions entsprechend Lob und Preise gibt, aber nicht im entferntesten an die Haltbarkeit und das Wohl des Kunden denken, dann kommt mir da schon die Galle hoch.
verfasst von Lynissea am 19. Oktober 2015 - 12:39.
das mag sein. aber es gibt durchaus auch andere die ein Motiv haltbar anlegen.
Man kann das doch nicht pauschal auf ein level ziehen alles.
verfasst von Trafalgar_Law am 19. Oktober 2015 - 12:41.
Habe ich doch auch mit meinem Kommentar mit sagen wollen :P
verfasst von Lynissea am 19. Oktober 2015 - 12:44.
drum... Augen auf beim Eierkauf? bzw der Tätowiererwahl?
verfasst von ComicGirl am 19. Oktober 2015 - 12:43.
Ich habe zwar kein Farbrealismus-Tat aber ich habe einige Tattoos ohne Outlines, ohne schwarze Farbe, ohne Kontraste, wie z.B ein Tattoo in der Armbeuge was jetzt ca. 9 Jahre alt ist.
Es sind kleine römische Zahlen, und ES IST NICHT VERLAUFEN.
verfasst von Lynissea am 19. Oktober 2015 - 12:46.
n Strich ohne Outline? Krass :D
verfasst von ComicGirl am 19. Oktober 2015 - 12:50.
Es ist kein Strich, es sind Balken. :P
Außerdem war das nur ein Beispiel. Ich habe mehrere Tattoos OHNE Outlines.
Und bei keinem ist was verlaufen.
Nur hab ich das als Beispiel genommen, weil es so alt ist. :)
verfasst von Lynissea am 19. Oktober 2015 - 13:18.
kanst du das mal posten? :D die entwicklung würd mich ja brennend interessieren
verfasst von ComicGirl am 19. Oktober 2015 - 13:37.
Klaaaar doch.
Ich kanns dir gerne per pm schicken. ^^
verfasst von Hellfish77 am 19. Oktober 2015 - 14:00.
verfasst von ComicGirl am 19. Oktober 2015 - 14:20.
Ohje, das sieht ja schrecklich aus.
Aber als Laie frag ich mich, ob das Tat nicht nur so scheisse aussieht weil so viel weiß eingearbeitet wurde?
verfasst von Hellfish77 am 19. Oktober 2015 - 15:13.
Ich wollte nur auf den Strang hinweisen, der Vollstädigkeit halber. Meine Tats sind unanfällig. ;)
Aber Weiss hab ich seit 3 Jahren immer noch gut erkennbar aufm Unterarm.
Zum verlinkten Bild da würde ich mal orakeln dass die Farbe schon auf dem ersten Bild nicht richtig drin war.
verfasst von snakefan am 20. Oktober 2015 - 13:24.
erstens is das kein Farbrealismus und zweitens is das ein immer wieder gern genommenes Beispiel um..... ja was eigentlich zu belegen? das B&G lange hält?na das wissen wir schon gaaaaanz lange
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Schöner und wichtiger Beitrag.
Entweder jetzt kommen noch 2 Kommentare,oder der Thread wird 4-5 Seiten lang :-)
Bin ich froh, dass ich Sowas nicht habe:-)
Sehr interessanter Artikel - gerade angesichts der Tatsache, dass die "realistischen" (kitschigen?) und völlig kreativitätsfreien Hundeportraits hier so gut wie immer Bestnoten abgreifen. "Haltbarkeit" scheint kein (angewendetes) Bewertungskriterium zu sein.
Dabei ist es doch längst kein Geheimnis mehr, dass man nicht alle Stile und Techniken auf jedem x-beliebigen Untergrund dauerhaft verewigen kann.
Bob Ross- Landschaften gehören idealerweise auf Leinwand, Aquarelle halten am besten auf Aquarellpapier und Fotos gehören auf Fotopapier. Die menschliche Haut ist eigentlich ein eher semioptimaler Träger für Bildinformationen. Zu kleine Details verschwinden mit der Zeit, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Wer das begriffen hat, der stellt sich auf die Besonderheiten der lebenden "Leinwand" ein und kann schöne UND haltbare Werke stechen.
Niemand kommt auf den Gedanken einen HD-Film auf einem Monitor mit zu geringer Auflösung zu betrachten. Aber ausgerechnet auf der Haut sollen allerkeinste Details und nichtumrandete Farbnuancen ewig halten?
Doch die Erfahrung von Jahrhunderten scheint heute nicht mehr zu zählen. Ein tolles Selfie auf Facebook und die Anerkennung Unwissender im Freibad scheinen als Motivation auszureichen, um sich für teuer Geld Sachen unter die Haut jubeln zu lassen, die nach 10 Jahren aussehen wie grauer Brei. "Best of Show" ersetzt oft "Bold will Hold".
Dabei geben sich viele der Illusion hin, dass man verblichene/verwaschene Tattoos einfach nach Belieben "nachstechen" oder zur Not ganz einfach "covern" kann. "Last exit Blackwork" oder lasern sind nicht selten die tatsächlichen Alternativen zum bunten Matsch.
In schnellebigen Zeiten interessiert "Haltbarkeit" scheinbar kaum jemanden.
Komisch eigentlich; gerade das Tattoo hält doch idealerweise ein Leben lang. Auch die Beliebtheit von Motiven, die "ewige Werte" darstellen (Nation, Familie, Religiöse Symbole, Unendlichkeitszeichen etc...) deutet an, dass es eine Sehnsucht gibt nach Dingen, die Halt geben und den Tag überleben. Warum man diese Motive dann oft in einer Technik umsetzt, die keine 10 Jahre (oft weniger!) überleben, bleibt mir ein ewiges Rätsel.
Das Portrait des geliebten Hundes, Opas, Vaters, Hamsters, Pferdes etc. lassen sich die Leute doch tätowieren, damit die Erinnerung eben nicht verblasst! Schade, dass es das Tattoo dann eben im Laufe der Zeit tut...
Viele Leute verwandeln sich momentan in wandelnde Grabsteine. Die Trauer über einen Verlust soll (als therapeutische Hilfe?) sichtbar gemacht werden. Die ganze Themengattung des "Memorial-Tattoos" lebt von dem Wunsch DAUERHAFT die Erinnerung an jemanden zu bewahren, den man sehr vermisst. Gerade hier verbieten sich vergängliche Techniken doch geradezu...
Ich kenne jemanden, der die gesamte StarTrek-Besatzung auf seinem Arm mit sich rumträgt. Nach 5 Jahren waren die einzelnen Protagonisten so gerade noch zu erkennen, jetzt nach 8 Jahren erinnert Käptn Kirk an den von einer Rentnerin laienhaft "nachgebesserten" Jesus auf dem Fresko in der Kirche von Borja bei Saragossa. Das Teil war natürlich mal "Best of Show".
Natürlich gibt es Ausnahmetalente, die sehr wohl in der Lage sind, realistische Motive dauerhaft unter die Haut zu bringen und natürlich gibt es Inker, die mit Elementen des Aquarellstils klug umzugehen wissen. Gute Inker wissen, wie sich die Farben in der Haut verhalten und planen die Veränderungen mit ein.
Aber dem Gros der "Hautkünstler" traue ich dieses vorrauschauende Planen nicht zu.
Aber Herr Trafalgar hat Recht, solche Gedanken interessieren hier wahrscheinlich die Wenigsten...
Dann will ich mal mein Schärflein dazu beitragen daß dieser Thread mehr als nur eine Handvoll Kommentare bekommt:
Der gute Andreas spricht mir aber sowas von aus der Seele, ich kann mich dem nur voll und ganz anschließen.
Bold will hold (und nur das!).
Schöner Beitrag. Und gute Argumente in der Diskussion mit denjenigen, die immer wieder klassische Tätowierungen als "Das ist aber einfach gemacht, das geht heute viel besser und detailllierter" bezeichnen.
Und warum sollte der Beitrag bitte wenig Anklang finden? Ist doch spannend und aufklärend
mal etwas anderes was grad raus muss. Finde es eigentlich schade, dass mittlerweile die ganze Traditional-Fraktion immer mehr gegen die anderen wettert...wir machen uns damit kein Stück besser als all die, die sagen "das sieht aber voll unrealistisch aus". Jede Stilrichtung hat seine Daseinsberechtigung. Wer sich für Realistics interessiert und halt eben n Hundeportrait will - who cares. Solangs gut gemacht ist und der Kunde über Haltbarkeit aufgeklärt ist...is doch alles in Butter.
Ja, auch ich liebe Traditionals überalles. Darum sag ich aber noch lange nicht, dass nur solche Umsetzungen das einzig Wahre ist (sowohl in Umsetzung als auch geschmacklich)
Ich glaube, dieser Andreas Coenen kann einfach keine Realistics und redet diese
daher schlecht!
P.S.: IRONIE!
Danke fürs Posten Felix, ich finds interessant.
Es gibt ja aber durchaus auch Tätowierer die aufgrund der genannten Mängel sich vom Stil her weiterentwickeln und einen "Semirealismus" daraus machen.
Beeindruckend finde ich solche Farbrealistics schon.... die Leistung des Tätowierers finde ich trotzalledem beachtlich!
Ich bin über jeden Beitrag der über die Zeitlich begrenzte Haltbarkeit solcher Tattoos aufklärt sehr dankbar.
So viele Tattoo Neulinge lassen sich von dem was sie in Zeitschriften und im Netz sehen völlig blenden. Dann sparen die Jahrelang auf ein Tattoo hin, gehen auch zu einem super Inker und freuen sich wie Bolle, wenn sie sich ihren Wunsch erfüllt haben. Leider ist die böse Überraschung dann nur um so größer. Der erste Schreck tritt ja schon häufig relativ direkt nach dem Verheilen ein. Auf einmal knallen die Farben nicht mehr so und dadurch gehen viele Effekte verloren. Dann nach zehn Jahren ist nichts mehr davon übrig. Sieht aus wie billiger JVA Einheitsbrei.
Danke as du diesen Beitrag eingestellt hast.
danke fuer dies.
Es macht mich ¨even more happy¨ mit mein Fuchstattoo...
Werden die eingeschickte Bilder noch irgendwo pubiziert?
der Autor ruft leute mit ueber 10 jahre alte realismus tattoos auf davon Bilder einzu reichen zusammen mit ein frisch nach den Stechen...
problem an dem aufruf ist aber auch das die realistics vor 10 jahren nicht mit denen von heute vergleichbar sind.
Hier gilt einfach die devise.."time will tell"
Ich denke natürlich auch, dass es hier ausnahmekünstler gibt, die ihren Stil und Handwerk entsprechend weiter entwickelt haben.
Aber wenn ich da manche "Star-Tätowierer" sehe, die Potraits in Hautfarbe stechen, damit es auf den Conventions entsprechend Lob und Preise gibt, aber nicht im entferntesten an die Haltbarkeit und das Wohl des Kunden denken, dann kommt mir da schon die Galle hoch.
Ich habe zwar kein Farbrealismus-Tat aber ich habe einige Tattoos ohne Outlines, ohne schwarze Farbe, ohne Kontraste, wie z.B ein Tattoo in der Armbeuge was jetzt ca. 9 Jahre alt ist.
Es sind kleine römische Zahlen, und ES IST NICHT VERLAUFEN.
:)
Klaaaar doch.
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Version 1.0 hier:
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:)
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Für die Diskussion :)