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Früher und heute....

Habe für mal so ein paar Erkenntnisse zusammengefasst...vielleicht mag der eine oder andere ja noch seine Meinung dazusenfen :-)

Tätowierer im Wandel der Zeit:
Ein Paul Booth oder ein Fuhrmann haben sich nie über copys beschwert...sie waren stolz, dass ihr Stil in der Welt bekannt wurde. Waren stolz, dass andere ihren Arbeiten nacheiferten. Sie haben sich auch nicht über mangelnde Zeit beschwert oder zuwenig Kohle, auch wenn sie damals noch nicht soviel Stundenlohn bekommen haben, wie es heute teilweise der Fall ist.
Hab grad vor kurzem mit einem Tätowierer, der alten Generation ein langes Gespräch geführt und seine Aussage, dass er mehr als ein Zahnarzt verdient obwohl er lange nicht den oberen Stundensatz verlangt, sowie dass er 3 Tage voll arbeiten muss um seine Studiomiete hereinzubekommen, widersprechen sich so derartig mit den Aussagen einiger Inker, die hier posten - dass ich das mal als Grundlage genommen habe um mit anderen Inkern zu reden.
Ich gönne jedem ein gutes Einkommen und würde nie behaupten, dass die Preise nicht gerechtfertigt sind....aber sich hinzustellen und zu äussern, dass sie eigentlich den unterbezahltesten Job der Welt haben, grenzt für mich schon an Frechheit.
Meine Erfahrung ausserdem....früher haben sich die meisten guten Tätowierer Zeit genommen mit den Kunden ausgiebig zu reden, haben nicht abfällig über andere Stile geredet und da gab es keine "Terminvergabetage", an denen 100e von Kunden auf der Strasse warten mussten. Nicht um ein Tattoo zu bekommen, nein, um überhaupt einen Termin zu bekommen.
Neulich hat mir hier erst wieder ein User geschrieben, dass er bei einem "bekannten" Inker zu einem vereinbarten Termin kam und 4 Stunden später erst an die Reihe kam...das finde ich einfach so kundenunfreundlich, dass ich schreien könnte.
Die alte Generation waren oft sehr sensible Menschen mit dem Anspruch an Perfektion ihrer Arbeiten....die sich Kritik zu Herzen genommen haben, manchmal sogar zu sehr.
Heute reagieren bekannte Inker teilweise so arrogant und herablassend, dass es mich erschreckt.
Und nun mache ich das, was ich eigentlich nie wollte und treffe die Aussage:
Früher war es besser, ich hab mich in einer Spiegelwelt aufgehalten, in dem die Leute lässig, cool, fair und offen waren..heut hab ich manchmal das Gefühl mich unter Mainstreampussys , geldgierigen, vertuschenden Neureichen aufzuhalten.

Ich weiss...sehr provokativ und es gibt mit Sicherheit auch noch wunderbare Ausnahmen, aber der grobe Eindruck bestätigt sich immer mehr :-(

Und ich wollte das einfach mal loswerden


 

Meine Gedanken schön in Worte gefasst. Daumen hoch!

 

Ich kann nicht wirklich mitreden wenn's um "früher" geht da ich selbst ja noch nicht so lange "dabei" ;) bin. Aber beim Rest unterschreib ich auch 100% !

 

klasse kia!
schade das man beiträge nicht liken kann

 

Ich wage zu behaupten, dass einige das wohl nicht so klasse finden *g*...aber ein Glück hab ich das Alter, wo ich dadrüber stehen kann :-)
Freut mich trotzdem, dass sich einige da wiederfinden...und vielleicht liest es der eine oder andere und nimmt es als Denkanstoss wieder a weng back to the roots zu steuern!

 

Die Tätowierer kommen aber auch nur damit durch, weil es Kunden gibt, die da mitmachen. Ich steh weder einen ganzen Tag an um einen Termin zu vereinbaren (?!?!), noch zahl ich 300€/Stunde. Bei manchen Tattooträgern wird man das Gefühl nicht los, dass sie gezielt zu solchen Tätowierern gehen um ihre Werke als etwas noch exklusiveres zu sehen. Wer's braucht....

 

Früher konnte man aber auch kaum so schnell und einfach zum Superstar der Szene werden wie heute. Dass die dann ihren Job nicht mehr richtig machen/abheben kennen wir doch von den Musikern. ;)

 

Jau...der Vergleich mit der Musikszene ist treffend :-)
Und da geb ich Coralie auch Recht.....die Kundschaft, die da mitspielt trägt da ne massgebliche Rolle. Auch ein Grund weshalb ich das hier geschrieben hab..die wenigsten Inker werden sich das zu Herzen nehmen...eher sehr angepisst sein - aber wir Kunden sind es, die das Ruder vielleicht noch umreissen können!

 

Mhhhh....aber wie man am Wochenende mal wieder gesehen hat gibt's von solchen doch noch genügend. Ich War letzten Sommer , mit Termin! , bei so einer "Größe" und wollt mit dem ein Tattoo besprechen. ...mir war nicht bewusst das man das heutzutage nicht mehr persönlich mit dem Tätowierer macht....nun ..wurde eines besseren belehrt. Aber mal im ernst. ..ich lass doch keinen an mich ran mit dem ich vorher nicht zumindest mal das Projekt persönlich durchgesprochen habe oder seh ich da was falsch??

 

Nee, ich seh das genauso.....und deshalb würde ich solche Inker auch meiden.
Da ist der Respekt dem Kunden gegenüber teilweise verloren gegangen.
Eine Aussage aus den 90ern eines Tätowierers:
Du schenkst mir das Vertrauen, dass ich meine Kunst auf Deiner Haut verewigen darf. Bezahlst mich dafür noch grosszügig - dann ist es doch das mindesteste, dass ich Dir meine Zeit und meinen Respekt schenke!
Der hätte sich niemals für ne Zeichnung oder ne Beratung Geld geben lassen.
Keine Seltenheit damals und auch kein Märchen.

 

Word!! Genau so seh ich das auch! Immerhin ist es ja auch noch eine Dienstleistung! Ich verlang ja nich das mir einer in den Hintern kriecht...oder es gar für umme tätowiert ! ;)

 

Jupp, so seh ich das auch, ich will ne Person persönlich kennenlernen ob da irgendwie die Chemie stimmt. Hab da bisher erst 1 Ausnahme gemacht und das ging zum Glück gut, da muss ich zwar auch 10-14 Monate auf nen Termin warten aber bei Heiko mach ich das gerne.

Edit:
Wegen der Wartezeit, da ich ja ne Anreise von 400 km hab, machen wir 5-6 Stunden Termine bei kürzeren Terminen wäre sicher auch kurzfristiger was frei.

 

Ich habe mal ein wunderbares Erlbenis miterleben dürfen (unfreiwillig). Junge Frau, äußerlich "normal" aussehend (also keine Piercings, normale Haare, adrett gekleidet.. eben wo man nicht direkt vermutet das sie tattoos mag), kam in ein Studio wo ich mit einer Freundin gewartet habe. Sie hat am Tresen geschildert was sie sich vorstellt und das sie zwischen 2 Sachen schwankt + um deren Rat gefragt hat was sie denken was sich für die von ihr ausgewählten Stelle besser eignet. Sie wurde richtig gehend angepflaumt das sie das doch selber wissen soll und wenn se es nicht weiß soll sie verschwinden (und ja "verschwinden" wurde SO gesagt).
Ich war ehrlich gesagt mehr als perplex, ich wurde auch schon recht schief angeschaut (hatte schicke Arbeitsklamotten an und passte rein optisch weniger in den Laden ^^).. So ein Verhalten habe ich inzwischen schon von mehreren Seiten gehört (hier wie auch privat), die Nase wird teilweise so hoch gehalten und alle anderen sind unwürdig. Wer nicht in deren Raster passt ist eh falsch da. Zumal WAS ist falsch daran einer Kundin zu sagen das Motiv 1 sich besser für die Stelle eignet als Motiv 2? Vor allem meinte sich von beginn an das sie so oder so beide Motive früher oder später haben möchte. Es bricht sich doch keiner nen Ast ab wenn man gut berät... Kundenfreundlichkeit null. Die Tätowiererin bei der wir waren ist inzwischen übrigens auch in ein anderes Studio gewechselt ;)

Noch was zu den Wartezeiten... ICH möchte nicht für 2015 jetzt schon planen müssen, noch finde ich es sonderlich clever sich direkt nen Jahr mit Terminen vollzuballern! Aber so schafft man es das (zu)viele denken das man da hin MUSS. Weil ja lange Wartezeit = der muss supertoll sein *schmunzel*
Glücklicherweise gibt es genügend Tätowierer die sagen sie planen nur 3 Monate im voraus um mehr flexibel sein zu können und seltsamerweise sind das keine schlechten ;)
Ich würde mich also nie 5,7,10 oder 100 Stunden anstellen und auf die Gnade/zeit eines einzelnen warten ^^

Edit. Die Junge Dame hat dem Kerl btw den Vogel gezeigt und gefragt obs ihm noch ganz gut geht und hat dann dankend drauf verzichtet sich da tätowieren zu lassen ^^

 

Wahre Worte kia... Allerdings darfst du nicht vergessen, dass WIR sie zu dem gemacht haben was sie sind. Jeder der bereit ist das mit sich machen zu lassen hat dazu beigetragen.

Es hat ganz einfach NUR mit der Nachfrage zu tun. Ist doch vollkommen logisch:

Je mehr leute kommen desto eher sucht man sich die Leute aus die etwas geiles wollen und eben auch mehr bezahlen.
Moral hin oder her, aber sollte ich in die Situation kommen werde ich ähnlich agieren, einfach um meine Arbeitszeit möglichst effektiv zu nutzen. Also möglichst viel Spaß mit den Motiven haben und dabei möglichst viel Geld verdienen.

Ist meiner Meinung nach nur logisch, ich mein man wird diesen Job nicht ewig machen können. Ab einem gewissen Alter werden die AugenAugen-Tattoos suchen schlechter, die Hand unruhiger, der Rücken spielt nichtmehr mit und vorallem auch der Geist.

Was dann? Man hat 10,20,30 oder 40 Jahre in diesem Beruf gearbeitet und danach? Ein normaler Job wird unmöglich sein, nicht unbedingt nur wegen den Qualifikationen, sondern vorallem weil der Schritt zurück unmöglich ist nachdem man einmal diese Freiheit hatte. Wir reden jetzt natürlich nicht von dem Damokles Schwert das jeden tag über jedem Künstler schwebt: Gebrochene Hand, kaputte Sehnen oder das schlimmste, eine Sperre/Burnout

Also muss man vorarbeiten, sprich sich ein Polster zulegen. Von einer staatlichen Rente oder ähnlichem will ich garnicht anfangen, egal ob Selbständig oder nicht, jeder der sich darauf verlässt ist verlassen.
Krankheitsperioden etc. können einem auch mal ganz schnell den Geldhahn zudrehen während die Kosten weiterlaufen.

Ich habe mit meinem Laden, den typischen Versicherungen,Privatmiete etc. höhere monatliche festausgaben als 70% der Deutschen im Schnitt Brutto verdienen. Halleluljah sag ich da nur, das ganze setzt einen minimal unter Druck....

Gemessen an den Stunden die ich monatlich arbeite bin ich bei 13 Euro Stundenlohn, ziehen wir davon die festausgaben ab (ohne Essen und anderen Luxus) liege ich bei 6 Euro Stundenlohn. Wow, das ist aber viel für das Risiko und die Arbeit die man reinsteckt.

Aber ich werde den TeufelTeufel-Tattoos suchen tun und mich beklagen, mir gehts verdammt gut und ich liebe diesen beschissenen Job. Und trotz allem verdiene ich genug um mir den ein oder anderen Luxus gönnen zu können.

Warum ich das ganze aufzähle?
Weil das so ziemlich auf jeden Durchschnitts-inker zutrifft. Weil eben nicht alles so ist wie oben von dir beschrieben.

Die ganzen Jammerlappen, die meinen sie verdienen nicht genug, lass ich aussen vor, die gibt es in jedem Beruf. Genauso wie ich nicht auf die Stars der Szene eingehen werde, die fast alle durch die Bank durch Huren sind. Ja Huren, sie machen alles für mehr Anerkennung und mehr Geld. Aber diese beiden Gruppen sind im Endeffekt der absolut geringste Teil, es ist nur wie überall, die scheiße schwimmt oben und wird am ehesten beachtet.

Also entspann dich und lass es an dir vorbeischwimmen, es reguliert sich immer selber. Irgendwann geht niemand mehr hin weil es sich niemand mehr leisten kann, und die wenigen die es sich leisten können werden von der Arroganz abgeschreckt sein.

 

Solange es aber solche Tattoo-Kunden gibt, die gerne zu einem exklusiven *Tattoo-Gott* rennen, sich trotz Termin brav Stunde um Stunde die Beine in den Bauch stehen und anschließend hunderte von Euros über die Theke reichen, wird es solche Tätowierer immer geben. Ich bezahle gerne gutes Geld für ein gutes Tattoo, aber ich denke doch, dass da noch alles Sinn und Ziel haben sollte. Bei meinem Tätowierer kann man mal kurz "reinschneien", wenn man mal in der Gegend ist. Falls er ruhige 5 Minuten hat, dann nimmt er sich auch die Zeit, um mit einem zu quatschen oder schnell mal was zu skizzieren. Termine vergibt er jeden 1. des Monats ab 10.00 Uhr, da meldet man sich (muss dann allerdings schnell gehen! ;o) u bekommt dann nen Termin für 3 Monate später. Ich finde den Umgang mit ihm sehr angenehm. Ausgefallene Termine schreibt er in Facebook aus, oder es kann schon mal sein, dass er einen anschreibt, ob man nicht Zeit hat, dann könnte man sein Tattoo fertig machen lassen. Was man zu der heutigen Zeit sagen kann, ist denke ich, dass manchen Tätowierern der Hype um sie und ihre Arbeiten (bei vielen eben auch berechtigt!) einfach zu Kopf steigt. Da verliert eben der ein oder andere die Bodenhaftung ;o)
P.S. Finde den Kommentar von Rkieserling super!

 

Es erweckt halt Eindruck, wenn 80 Leute vorm Laden stehen. "Bor, muss die gut sein!".. so schon mehrfach beim Studio paar Orte weiter erlebt. Das die Dame aber nur ein Tattoo am Tag sticht, weil se auf mehr keinen Bock hat : was sind dann 80 anstehende Kunden auf ein halbes Jahr? Nicht sonderlich mehr im Durchschnitt als bei Otto Normal. Solange es Kunden gibt, die Tätoowierer zu Göttern machen.. wers braucht..breite Masse vorm Laden hypt halt optisch erstmal, bedeutet aber null.. und wer Kunden nicht (persönlich/ordentlich) berät und sich für einiges zu fein ist, gibt mir das Gefühl, nicht mehr zu sein als ein Stück Fleisch. Wäre ich mir zu schade..

 

Fällt mir grad noch was zu besagter Dame ein. Schon schön verbreitet hat sich ihr Ruf, das sie bei Beratungen sprichwörtlich den Satz bringt "wenn de Blumen oder text willst, kannste gleich wieder abschwirren!"..noch bevor man luft holen kann. Find ich "nett"..

 

möchte gerne kurz ein postives Erlebnis aufführen, von einem sehr guten und weltweit bekannten Tätowierer, den ich mal einfach zur "alten Schule" zählen würde. Ich hab mir schon ewig einen Termin bei ihm gewünscht, bezüglich der Anreise war mir aber sein Wohnsitz in Frankreich immer am liebsten (sonst ist er in NYC, London oder Berlin). In Frankreich vergibt er aber nur Privattermin und nur immer kurze Zeiten im Jahr. Und genau weil ich so nen riesen Respekt vor einem der Grossen hatte, hab ich nie angefragt. Mich dann doch getraut, mail geschrieben, nach einem Tag eine Antwort er halten, nach drei Tagen einen bestätigten Termin. Ohne Nachzufragen (ich hätte alles bezahlt^^) bekam ich noch die Info, dass er 100 Euro die Stunde verlangt. Und auch so Infos wie: ich dürfe mich gerne melden, wenn man ein Hotel für mich reservieren soll...

Zugegeben, so viel Service hätte ich nie erwartet und sicher auch nie verlangt! Ist für mich einfach ein sehr sympathisches Beispiel, dass es schon auch anders geht... und das bei einem, der in seinem Bereich doch ne Hausnummer ist. :-)

unterschreibe bei kia, verstehe aber schon auch die Argumente bezüglich Einkommen von RKieserling, Selbstständigkeit ist einfach nochmals ein anderes Kapitel. Steht bei mir aber ausser Frage, dass man - wie in jedem Beruf - Kunden gegenüber gerne Dienstleister ist und auch das Beste dafür gibt, den Kunden korrekt und freundlich zu bedienen. Und jaaa, ich weiss, Kunden können nervig und anstrengend sein... ich erlebe das Tag für Tag und ich bin nicht Tätowiererin. :-)

 

ich find das total richtig, dass es ein tätowierer sagt, wenn er kein bock auf das Motiv hat. natürlich macht der ton die MusikMusik-Tattoos suchen. aber ein Tattoo wird nur dann gut, wenn der inker bock drauf hat, es zu stechen. alles andere is murks. ich hab für mein rücken auch mehrere Studios abgeklappert, nur hatte nie jemand so richtig lust auf den comicstil, den ich mir vorgestellt hab. aber in keinem fall musste ich länger als zwei Wochen auf nen beratungstermin warten, wo mit edding aufm rückn rumgemalt wurde, um mir die Vorstellungen des inkers nahezubringen.

aber einmal hat ich auch so nen völligst unsymphatischen und mMn unterdurchschnittlich guten inker an der Hand. der wollte absolut nich auf meine wünsche eingehen und mir nur sein zeug verkaufen. und dis für 120€/h. is nich viel, ok, aber ich lege auch nich 30000 für n blaues Auto hin und krieg denn n rotes.
den gipfel der Frechheit fand ich aber die Arroganz, die so mancher inker an den tag legt. wenn ich nen Termin mache der z.bsp. um 16uhr lautet, und ich denn noch 1 1/2h im Wartezimmer sitze, nur damit der feine herr seinen kaffe im Hinterzimmer austrinken kann, hörts bei mir auf. klar, muss der typ auch stressfrei durch den tag kommen, aba dis müssn wir alle. wenn ich meine Termine nich einhalte, sucht sich der kunde ma Janz schnell ne neue Firma, die seine aufträge erledigt. und so wars denn auch. jetz bezahl ich 100€/h, bekomme zeitnah meine Termine (nach jeder Sitzung werden glei die nächsten vereinbart) die Chemie stimmt und ich bekomm dass, was ich will, u.a. auch nen Kaffee :)

 

Wenn ich dran denk wie ausgiebig und entspannt man immer mit Sting reden konnte, und wie er mit Kunden umgegangen ist... und das zum Teil mit neueren Erlebnissen vergleiche, muß ich das voll und ganz unterschreiben! Ja wie in der Musik, als man sein Vinyl noch auf den Konzerten von den Bands selbst gekauft hat zB, obwohl das im HC auch heute noch sehr entspannt abgeht, da kann ich aber auch viele Musiker verstehen, das es doch frustriert wenn die eigene Kunst als mp3 zur Wegwerfware wird... da warens oft die Konsumenten, die früher mit mehr Herzblut dabei waren! Obwohl das ja dann doch leider wieder auch viele LEute zutrifft, die heute so tätowiert sind... also doch alles sehr ähnlich

 

Ist doch wie mit jeder Subkultur,die irgendwann vom Mainstream vereinnahmt wird.Das,was der Subkultur irgendwann mal lieb und teuer war,wird auf dem heiligen Altar des schnöden Mammons nur allzugern geopfert.Zum Beispiel das ungeschriebene Gesetz,dass man keine Tattoos kopiert:Wie oft schlägt mir bei einer gewissen Kundenklientel ein totales Unverständnis entgegen...das,was den älteren Semestern nicht nahegebracht werden muss,weil es zur Tattookultur gehört(e),das muss man den ekelhaften Konsumbratzen von heute fast schon mit der Keule einprügeln und trotzdem bleibt nichts davon haften.Mainstream entkernt jede Subkultur,ein vorhandener Kodex wird mit vollster Absicht ad absurdum geführt.Sei es MusikMusik-Tattoos suchen oder Tattoos,wenn das grosse Geld ins Spiel kommt,dann setzt jede Moral aus.
Zum Glück gibt es ja neben den Konsumtätowierten und den Rockstar-Inkern mit Stundenlöhnen jenseits von Gut und Böse noch eine andere Szene,mit Inkern,die ihre Moral nicht sofort ins Klo kippen und Tätowierten,die eben nicht mit der "Willhabenhabenhaben..sofortundgenausowiedasBild"-Ethik ausgestattet sind.

Und genau in die setze ich meine Hoffnung.Wer länger im Tattoozirkus dabei ist,der weiss ja auch um die Modefluktuation,der erinnert sich an Zeiten,in denen sich kaum jemand in die Shops verirrte,weil Tattoos "asozial und out" waren...lasst mal noch ein paar Jährchen ins Land gehen und genügend Kinder von prollig tätowierten Eltern grosswerden...wäre ein Wunder,wenns nicht irgendwann mal wieder eine Gegenbewegung gäbe,für die Tattoos keine Rolle mehr spielen.Dann sind auch die "350 Euronen/h"-Inker ganz schnell wieder auf dem Boden und die "Machma´ SchnörkelundName"-Kunden nicht mehr interessiert.

Tattoos gehören einfach nicht in den Mainstream,auch wenn das für einige Inker die Verdienstmöglichkeiten stark erhöht hat.Das Pendel ist in eine Richtung geschwungen,es schwingt auch irgendwann mal wieder in die andere...

 

@Rkieserling

Nicht nur für einen Künstler sind gebrochene Arme, kaputte Sehnen oder Burnout eine Katastrophe, sondern wohl für den Großteil der arbeitenden Menschen. Da seid ihr Künstler keine Ausnahme.

Auch dass der Rücken irgendwann mal nicht mehr mitspielt, davon wird dir beispielsweise meine Berufsgruppe ein Lied singen können (Baugewerbe). Ebenso lässt auch beim einfachen Handwerker die Sehschwäche nach oder die geistigen Eigenschaften sind irgendwann beeinträchtigt...

Wie gesagt: Das haben wir alle und wir können eben so wenig den Hut drauf hauen nach 20 oder 30 Jahren. Selbstvorsorge ist natürlich eine Option, insofern die private Situation so etwas überhaupt zulässt. Eine Bank ist allerdings ebenso wenig eine sichere Angelegenheit wie eine fixe Pension.

Ich habe mir dein Rechenbeispiel mal durch den Kopf gehen lassen und frage mich ernsthaft, wie du überhaupt über die Runden kommst, geschweige denn dir etwas auf die Seite legen kannst!?

Dir bleiben 6 Euro Stundenlohn unterm Strich. Du arbeitest (gemessen an deinen Studioöffnungszeiten) 26 Stunden wöchentlich. Das sind dann 104 Stunden monatlich. Mal sechs ergibt das einen monatlichen Lohn von 624 Euro im Idealfall, denn dafür musst du ohnehin pausenlos durcharbeiten. Und du sagst, dass du dir von diesem Geld allen Luxus erst noch leisten musst... also Essen, Trinken, Auto, Handy, Rauchen (?), usw. usf. UND dann noch etwas davon auf die Seite legen? Wie geht das?

Habe ich das jetzt richtig verstanden und gerechnet oder hat mir meine Müdigkeit einen Strich durch die Rechnung gemacht?
Ist jetzt kein Angriff, mich interessiert das wirklich!

Ich habe nämlich den selben Eindruck wie Kia, doch selbstverständlich lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Vielleicht seid ihr Tätowierer ja wirklich arme Schlucker und nagt am Hungertuch... :(

LG

 

Das führt oft zu Verwirrung: Öffnungszeiten sind i.d.R. nicht gleich Arbeitszeiten. Das ist auch wie in anderen Berufen, ein Bäcker fängt ja auch nicht erst mit dem Backen an, wenn der Laden aufgeschlossen wird. Als beliebiges Beispiel.

 

@Landvogt, dein Rechenbeispiel ist absolut richtig, keine Sorge!

Allerdings nur wenn man tatsächlich nach den Öffnungszeiten geht. Die Öffnungszeiten sind nur für Walk-In Kunden, in der Regel fangen wir um 12 an und hören so gegen 8-9 auf. Aber da es ja kein 9 to 5 job ist gehts danach erst los mit Buchhaltung, Vorlagen erstellen und Anfragen beantworten.

In der Regel habe ich meine 13-15 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche. Kann sein das ich es etwas umständlich beschrieben habe aber die 6 Euro sind mein Einkommen von denen ich die Festausgaben abgezogen habe, die 13 mein Brutto, wobei die Steuern schon abgezogen sind. Ich hoffe jetzt ists verständlicher...

Und klar, kann die alles in jedem Job passieren. Aber was passiert wenn du dir als Handwerker ne Verletzung zuziehst? Du bekommst den gelben Schein und dein Geld weiterhin, Selbständigkeit komplett aussen vorgelassen.

Ich war selber mal ''Handwerker'' sofern man Informationselektroniker als Handwerker bezeichnen kann. Im Endeffekt lief da der Stundenlohn auf den Rechnungen auf 70 Euro raus, mit dem Unterschied das JEDE Arbeitsstunde bezahlt wurde. Als Inker eben nicht, und das ist auch der gravierende Unterschied.....

 

Gestern abend hatte ich im privaten Rahmen (Tätowierte und Inker) noch eine Diskussion zu dem Thema...und da wir hier ja schon bei Vergleichen mit "Rockstars" angekommen sind, wollte ich Euch den Vergleich nicht vorenthalten:
Für die Generation unserer Grossväter waren Ärzte die Halbgötter in weiss. Es wurde nichts in Frage gestellt, sie wurden im wahrsten Sinne vergöttert und was sie sagten, war Gesetz. Angebetet ihre Aussagen und lange Wartezeiten und herablassende Behandlung wurden hingenommen.
Für unsere Generation scheinen die Tatöwierer die neuen Halbgötter zu sein ;-)

Nicht meine Aussage....aber so ein wenig treffend, wenn auch überspitzt, fand ich es auch ;-)


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