Wer hat denn welches Studio als schlecht bezeichnet? Kannst du etwas konkreter werden? Ich würde jetzt kein Studio als schlecht bezeichnen, weil es ein Tattoo nach Vorlage sticht. Auch denke ich, dass jeglicher Stilmix Sache des Kunden ist, eine vernünftige Beratung vorausgesetzt.

Wie meinen?

ich kenne die ausgangsdiskussion auch nicht, aber ich antworte mal allgemein:
- es gibt tätowiererInnen, da hat man als kunde oder als kundin nichts mitzureden. man bekommt einen termin, gibt vielleicht ein paar wünsche an (die dann aber womöglich nicht berücksichtigt werden) - man bekommt ein unikat des künstlers bzw. der künstlerin. hier wird kunst betrieben, keine dienstleistung. (für mich wäre das nichts)
- es gibt tätowiererInnen, die auf die wünsche der kundInnen eingehen, aber dem ganzen gewisse künstlerische, ästhetische oder praktische grenzen setzen. sie beraten und geben eine gewisse richtung vor. sie bleiben meist auch in dem stil, auf den sie sich spezialisiert haben. das resultat entspricht weitestgehend den wünschen der kundInnen, aber es wird auf bestimmte künstlerische und praktische aspekte geachtet (zB die haltbarkeit oder stiltreue).
- es gibt tätowiererInnen, die machen einfach was ihnen die kundInnen vorgeben, ohne mögliche verbesserung, ohne profi-input und kritik. das resultat entspricht den wünschen der kundInnen, zumindest den aktuellen wünschen.

bei dir scheint letzteres der fall gewesen zu sein - und je nachdem wie viele konventionen der kunst, des stils, der ästhetik, der haltbarkeit etc. (siehe bewertungsrichtlinien) dabei gebrochen werden, desto eher wird die arbeit des tätowierers / der tätowiererin kritisiert - obwohl sie genau das gemacht haben, was du wolltest.

langer rede kurzer sinn: einE tätowiererIn sollte als profi vom fach auch beraten und nicht einfach nur umsetzen.

Also. ..es ging ..soweit ich noch weiß um dieses Studio
http://matzes-tattoo-studio.de/
Das hatte chefe auch mehrmals weiter empfohlen und einige..darunter auch ich..haben nur darauf aufmerksam gemacht das dieses Studio eben nicht das gelbe vom Ei ist und es zudem auch noch Copycats sticht und sowas eben einfach mal gar nicht geht .
Wörtlich hatte ich wohl sowas wie... "...und gehört deswegen sogar Boykottiert" geschrieben.
Und dabei bleibe ich nach wie vor.
Die Qualität der Arbeiten ist zu dem meiner Meinung nach auch wirklich nicht rühmlich.

Dein Vergleich mit der Brezel beim Bäcker hinkt.
Es wäre vielmehr so:

Du gehst zum Bäcker und bestellst für den Familiengeburtstag eine Schokoladentorte.
Dann sagst du zum Bäcker:"Ich möchte da noch Plaumenmus und Erdbeeren mit drin haben, und obendrauf dann noch eine Schicht Ketchup."
Weil DIR das gefällt.
Bei dem Familiengeburtstag werden alle Gäste den Bäcker für einen schlechten Bäcker halten, weil er dir überhaupt so einen Blödsinn gebastelt hat.
Und dich wird man für einen Trottel halten, weil du dir diesen Quatsch überhaupt erst ausgedacht hast. Schließlich bist du ja kein Bäcker und hast von der Materie in der Regel überhaupt keine Ahnung.

Lenny hat das alles hervorragend beschrieben.
Wenn man nicht selber künstlerisch extrem begabt ist, soll man die Entscheidungen über ein Tattoo dem Profi überlassen. Der macht schließlich den ganzen Tag nichts anderes.
Und gute Tätowierer schicken Leute mit seltsamen Vorstellungen wieder nach Hause.
Wenn die dann weiter auf ihrem Wunsch beharren, landen sie unweigerlich in einem schlechten Studio, bei dem alles gemacht wird solange da jemand Kohle auf den Tresen knallt.
Das das fertige Tattoo immer eine Visitenkarte ihrer Arbeit ist, ist vielen einfach egal.

Man muss natürlich auch sagen, dass viele Tätowierer ihre Arbeiten tatsächlich für großartig halten und oft gar keine böse Absicht dahinter steckt.
Hier ist jeder Kunde selber gefragt sich zu informieren und zu schulen, um nachher nicht doof dazustehen.
In Zeiten des Internets ist das mittlerweile geradezu lächerlich einfach.