Hallo Freunde,
ich hoffe hier kann mir jemand helfen.
Meine Tochter wir im Juni 18 und möchte unbedingt ein Tattoo.
Neben den üblichen Diskussionen-Eltern dagegen/Tochter "Das kann ich dann aber selbst entscheiden was ich mache" gibt es allerdings auch ein handfestes Problem.
Meine Tochter hat eine Thrombozytopenie.Das bedeutet,dass sie zu wenig Blutplättchen besitzt,die für die Blutgerinnung in hohem Maße verantwortlich sind.
Ein praktisches Beispiel:
Wir rennen mit dem Oberschenkel gegen eine Tischecke-aua-bekommen ein 1€ großen blauen Fleck,der nach einer Woche weg ist.
Meine Tochter bekommt ebenfalls einen blauen Fleck,der ist dann allerdings ca. faustgroß und nach 2Wochen immer noch zu sehen.
Wir haben bereits bei ihrem Arzt nachgefragt,wie sich das beim tätowieren auswirken könnte.Er könnte das nicht beantworten,schließlich hat er ja auch keine Ahnung vom tätowieren.
Mein Tätowierer hatte so einen Fall auch noch nicht und demzufolge auch keinen wirklichen Rat.
Kann hier jemand etwas dazu beitragen?
Ich weiß,dass einige Leute Hämatome bekommen.Und natürlich neigt der eine mehr zum bluten als der andere.
Ich habe die Sorge,dass es bei ihr zu stark bluten könnte und damit ein vernünftiges Ergebnis nicht möglich ist.
Hat irgendjemand vielleicht Erfahrungen oder einen Rat für mich/sie?
Viele Grüße-zausel
...für mich wäre es ein absolut klares NEIN. Der Kosten/Nutzen-Effekt (im übertragenen Sinn) steht in keiner Relation. Wir tätowieren nicht mal nach Aspirineinnahme, und ganz sicher nicht bei Marcumar (was ähnliche Auswirkungen haben dürfte wie die Krankheit deiner Tochter). Mann MUSS nicht tätowiert sein, die Gesundheit an sich ist das höchste Gut, das wir haben - die muss man nicht für sowas (ich sag es mal, wie es ist: überflüssiges) aufs Spiel setzen.
Garantieren, dass es unproblematisch ist kann dir niemand.
Auch nicht, dass die Farbe überhaupt drin bleibt. Mir wäre es schlicht zu riskant...aber vielleicht kann sich jemand mit medizinischem Background noch dazu äußern.
Deine Tochter muss doch sicher auch vor Opterationen Desmopression (sprich Minirin) bekommen, damit das Maß der Gerinnung auf ein neutrales Level gebracht wird?
Ich bin kein Fachmann, kenn das aber von meiner Freundin. Der Arzt mit dem ihr gesprochen habt, war das ein Spezialist auf dem Gebiet der Hämophilie? Der sollte da doch eigentlich Bescheid wissen...
Grundsätzlich würde ich mich aber Amnesie anschließen, das hört sich schon nach einen extremem Typ der Gerinnungsstörung an, mit dem deine Tochter da gestraft ist.
Danke für deine Meinung!
Ich sehe das genauso und versuche ihr das auch zu vermitteln.Sie ist zum Glück sehr vernünftig und ich gehe davon aus,dass sie schlussendlich auch richtig entscheidet.
Es ist sehr hilfreich hier ein Feedback zu bekommen.
Danke noch einmal.
Vielleicht gibt es noch weitere Meinungen.
@la kritzi
Eine OP gab es noch nicht,darum waren Gerinnungshemmer noch kein Thema.
Ihre Werte haben sich im Laufe der Jahre auch immer weiter verbessert (mit 1,5Jahren festgestellt).
Der Arzt war durchaus ein Profi.
Allerdings hat der vom tätowieren keinen blassen Schimmer und kann das deshalb nicht beurteilen.
Die Zurückhaltung kann ich verstehen.Bei einer konkreten Aussage würde sich jeder hinstellen und sagen:"der Arzt hat aber gesagt..."
Wenn es Zweifel gibt,hält er sich lieber zurück.Da mache ich ihm keinen Vorwurf.
Gruß zausel
Ja da hast du Recht, verständlich, ich würde mich als Arzt wohl auch fein zurückhalten wenn ich keinen Plan habe.
Ich wünsch euch viel Glück, vllt findet sich ja noch ein Tätowierer der sich ein wenig damit auskennt, irgendjemand muss ja Erfahrungen damit gemacht haben...!
Ja das hoffe ich,schließlich habe ich mich extra deswegen angemeldet :-)
Wenn es eine großflächigere Tätowierung werden soll würde ich definitiv "NEIN" sagen. Nicht, weil durch die Blutung zu viel Farbe direkt wieder ausgewaschen werden könnte, sondern, weil es ja wahnsinnig lange blutet. Ich selber habe keine Blutkrankheit, habe aber auch bei beiden größeren Tätowierungen "über das ganze Bild" geblutet. Wer weiß, wie lange sie bluten würde, wieviel Blut sie verlieren würde, dann ist der Kreislauf ohnehin schon angeschlagen. So ein Risiko sollte man echt nicht eingehen.
Aber selbst bei einer kleineren Tätowierung würde ich persönlich vom Gefühl her eher abraten.
Danke Denisi.
Tatsächlich ist es wirklich schwer einzuschätzen.Ich kann mich an keine offenen Wunden erinnern,darum weiß ich nicht wie sich die Haut verhalten wird.
Sie hat einige Piercings,die alle problemlos waren.Aber das ist ja was anderes.
Thrombopenie...ein mangel an thrombozyten(blutplättchen)im blut...gesunde menschen verfügen über ca. 150000-450000 thrombozyten pro micro liter blut...wird dieser wert aber unterdchritten spricht man von einer thrombozytopenie...der körper toleriert aber auch weit niedrige blutplättchen,ohne merkliche schäden,oder sonstige ausfallerscheinungen...
kommt es aber zu blutungen,durch verletzungen(tattoo eingriff)dauern diese aber wesentlich länger bevor sie zum stillstand kommen gegen über einem gesunden mensch...
ich hatte auch schon so einen kunden und hab ihn mit grossen bedauern leider ablehnen müssen...natürlich kann die tattoo sitzung ohne probleme verlaufen,trotzdem das eisiko einer abrupten körperlichen ausfallerscheinung ist bei diesen symtomen gegeben...ich würde von einer Tätowierung abraten...auch bei ärztlicher genehmigung würde ich diesen auftrag ganz klar abweisen...!
es würde wohl hoffentlich kein vernünftiger arzt und/oder tätowierer mit ethik und verstand einen solchen kunden zu einem Tattoo raten noch eines machen.
aber wie es so ist mit den jungen, die wollen nicht auf die alten hören...
Zum Glück funktionieren die grauen Zellen meiner Tochter recht gut.Es gibt hier also kein böses Blut oder end- und frustlose Diskussionen.
Sie lebt nun schon seit 18Jahren damit,ohne wirkliche Probleme.
Ihre niedrigsten Werte lagen übrigens mal bei 8000,mit 2Jahren.Momentan sind sie bei ca.80.000.Das ist eigentlich ziemlich gut.Sie wurden im Laufe der Jahre also immer besser.
Danke noch einmal für eure Einschätzungen.