Hallo,
nachdem ich mein neues Tattoo hier eingestellt habe, ist den Usern aufgefallen, dass es spiegelverkehrt ist.
Ich habe es nicht bemerkt, dadurch, dass ich es selber nur im Spiegel gesehen habe und meinen Freunden/Verwandten ist es auch nicht aufgefallen.
Den Tättowierer habe ich schon angeschrieben, er solle mir bitte Vorschläge machen.
Wie ist das denn grundsätzlich, kann ich da einen Teil des Geldes wiederbekommen?
Ich weiß , ich hab das abgenickt, es ist mir einfach nicht aufgefallen rückwärts im Spiegel.
Zu spät.
Der Rest des Bildes gefällt mir gut, im Moment tendiere ich eher dazu, über eine Entfernung dieses unteren Teils nachzudenken.
PS: ich denke, es wird noch heller. Das Bild ist direkt nach dem Stechen.
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Tattoos haben eine sehr lange Geschichte und genießen in vielen Kulturen spirituelle Bedeutung. Heute sind Tattoos ein Ausdruck für Individualität. Sie können bewundernde Blicke auf sich ziehen, aber auch Spott, wenn das Tattoo missraten ist. Doch was tun, wenn das Tattoo schlecht und falsch gestochen ist? Mit dieser Frage setzte sich das Oberlandesgericht Hamm (OLG) in seiner aktuellen Entscheidung vom 05.03.2014 auseinander (Az.: 12 U 151/13).
Führt ein Tätowierer seine Arbeit mangelhaft aus, muss sich der Kunde nicht auf die vom Tätowierer angebotene Nachbesserung in Form einer laserbehandlung mit anschließender NeuTätowierung durch ihn selbst einlassen. Vielmehr steht dem Kunden ein Schmerzensgeld zu, so das OLG.
Tattoo misslungen
Im vorliegenden Fall stach ein Tätowierer in zu tiefe Hautschichten der Kundin, so dass die Farbe verlief. Darüber hinaus entsprach die Linienführung nicht exakt der Skizze und Kalibrierungsunregelmäßigkeiten führten zu abweichenden Farben. Der Tätowierer bot der Kundin an, für die laserbehandlung der beanstandeten Stellen durch einen Mediziner aufzukommen und anschließend die Stellen neu zu tätowieren. Die Kundin lehnte das Angebot ab und verlangte die Kosten für die lasertherapie und Schmerzensgeld. Zu Recht, entschied das OLG.
Nachbesserungsverweigerung gerechtfertigt
Das Stechen einer Tätowierung stellt eine Körperverletzung dar. Eine solche kann nur dann gerechtfertigt sein, wenn die Kundin in das Stechen einwilligt. Die Einwilligung der Kundin erstreckte sich nur auf technisch und gestalterisch mangelfreie Tattoos. Das Tattoo der Kundin war im zu entscheidenden Fall allerdings schlecht und falsch gestochen.
Da es um Arbeiten ging, deren Duldung mit körperlichen Schmerzen verbunden war und deren Schlechterfüllung gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen kann, kam dem Vertrauen der Kundin in die Leistungsfähigkeit des Tätowierers eine besondere Bedeutung zu. Das Vertrauen der Kundin war angesichts der schweren Mängel erschüttert. Daher musste sie sich nicht auf eine Nachbesserung durch den Tätowierer einlassen, entschieden die Richter am OLG.
Ärger um den Hautschmuck
Wenn ein Tattoo missglückt ist, gibt es immerhin ein Trostpflaster: Kunden stehen Schadensersatzansprüche, insbesondere auch ein Schmerzensgeldanspruch zu, die sie mit anwaltlicher Unterstützung erfolgreich durchsetzen können.
Rechtsanwalt Frank Brüne
Oh je, du Arme. An deiner Stelle würde ich auch zum lasern tendieren und dann nochmal richtig stechen lassen oder eben mit einem anderen afrikanischen Motiv.
Tim hat ja schon ein brauchbares Urteil geliefert. Vielleicht gibt rs noch mehr. Damit würde ich den Tätowierer konfrontieren und Nachbesserung, Schadensersatz oder was auch immer verlangen.
Allerdings wird das Monate dauern. Lass dir Zeit.
Danke für die Antworten.
Mein Mann ist auch dafür, es zu entfernen, er fand (ähnlich wie die User hier) das Bildkonzept ohnehin nicht schlüssig und den Zweig nur mit den Vögeln schöner.
Sein Vorschlag war:
ganz weg oder was drüber, eher aber nicht, weil das dann ja irgendwas großes massives sein müsste und das nicht zum Rest passt.
Hinterher ist man immer trauriger und schlauer.
Wegen des Geldes und so warte ich erstmal ab, was der Tättowierer sagt. Anders als in dem genannten Fall entspricht dieses hier ja in der Ausführung usw der aufgeklebten Vorlage und da mir der Rest gefällt und der Mann ja nun auch nicht allein Schuld dran ist, möchte ich versuchen, das einvernehmlich zu regeln.
Was weiß ich, dass er die Hälfte der Entfernungskosten übernimmt oder so.
Habe nochmal ein Bild angefügt. Das entspricht eher den Farben bei Tageslicht.
Africa Reverse ist noch nicht verheilt, wie man sehen kann. Wird vielleicht (hoffentlich) auch noch heller.
Am Freitag habe ich einen Termin zur Beratung. Danach muss ich weitersehen.
Im Moment scheint es mir am sinnvollsten, mit laser aufzuhellen und dann eine schöne Windrose mit Blüten drüber zu machen. So bliebe mein Reise Motiv erhalten, das Kotelett wäre weg und die Motive durch die Blüten miteinander verbunden.
Was meint ihr?
Ja. Und eine Motivationsfrage. Grad könnte ich gut auf das alles verzichten und habe einfach Sorge, dass, egal was da hin kommt, es nachher wieder nicht harmonisch aussieht.
Denn mein Wunschmotiv jetzt war so.
Ich habe ihm erzählt, was ich mir vorstelle und was ich damit verbinde und so. Aber es sind quasi 2 getrennte Bilder geworden (Zweig und Vögel und dann noch Afrika) und nicht eins.
Das hätte ich vielleicht alles sehen können und müssen, aber wie gesagt, es ist mein erstes Tattoo gewesen und ich habe mich dabei vor allem auf den Tättowierer verlassen.
Kümmer dich erst mal um die Regulierung mit dem Tätowierer und dann lass mal alles sacken. Für die Motivsuche kannst du dir Zeit lassen, da das mit dem lasern gutnein Jahr dauern kann. Wichtig ist, dass du einen anderen Tätowierer wählst