Zuerst einmal danke für deine Antwort.
Da sich der Beitrag einer Betriebs-HV immer nach Umsatz und Mitarbeiterzahl richtet und ich eure Zahlen jetzt nicht kenne, kann ich hierzu natürlich nur eine vage Aussage machen. Nach meiner Erfahrung mit dem anderen Studio, hört sich der Preis allerdings vollkommen normal an, sogar eher im günstigeren Bereich.

Wichtig ist das eine Haftpflichtversicherung nicht nur einen berechtigten Schaden begleicht, sondern auch unberechtigte Ansprüche abwehrt. Das heißt auch, das darüber dann auch anfallende Kosten für einen Gutachter etc. abgedeckt werden würden. Dies ist demnach schon ein indirekter Rechtsschutz den du somit schon hast. Dieser gilt allerdings nur für Haftpflichtfälle, das heißt wenn Pablo jemanden geschädigt haben sollte oder dies behauptet wird. Die Privathaftpflicht wird auch im Regelfall mit eingeschlossen, da sich dies einfach anbietet. Wichtig ist hierbei darauf zu achten ob man nur Single ist oder eine Familie, damit der richtige Schutz vereinbart wurde. Denn was bringt euch eine PHV als Single für Pablo, wenn er noch eine Frau und x Kinder hat, die alle darüber nicht versichert wären.

Eine Rechtsschutz wird benötigt wenn Ihr Ansprüche gegen jemanden Einklagen möchtet oder müsst z.B. Finanzamt, säumige Schuldner etc. Ich würde hier allerdings empfehlen, die Haftpflicht und die Rechtsschutz nicht bei einem Versicherer zu machen, da bei der Rechtsschutz oftmals Klagen gegen das eigene Unternehmen ausgeschlossen sind. Anders könnte es sonst eventuell zu einem Interessenkonflikt kommen.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung für Tätowierer ist auch ein Thema was mich sehr interessiert, würde hier auf eine ähnliche Einstufung wie bei Ärzten oder Chirurgen gehen, da auch diese, von der Funktion her, ein ähnliches Risiko sind. Ein Tätowierer kann halt, genauso wie ein Chirurg, ohne seine Hände nicht viel tun. Genauso wie beim Verlust des Augenlichtes oder mit einem kaputten Rücken.
Wenn ich hierzu mal einen guten Versicherer gefunden habe, bei dem dies passt, werde ich euch mal gerne informieren.

Ein kleiner Hinweiß zu dem Teil 'Berufs- und Privathaftpflicht zusammen'. Wir hatten zunächst Private und Berufliche getrennt. Ich wollte das dann zusammen legen, da die meisten Berufshaftpflichtversicherungen in dem Fall die Private 'kostenfrei' mit dazu anbieten.

Ich habe dann allerdings die Ãœberlegung ans Herz gelegt bekommen, dass es eventuell besser ist es im Schadensfall getrennt zu haben.
Man braucht doch die Private Haftpflicht mal öfter. Wenn man nach einem hohen Versicherungsfall dann die Versicherung gekündigt bekommt wäre in dem Fall von Privater und Beruflicher zusammen versichert, direkt auch die Berufliche Haftpflicht mit gekündigt.

Ich hoffe ich konnte das verständlich erklären.
Wir haben uns daher entschieden die beiden Versicherungen getrennt zu halten.
Gerade wenn man schon eine gute Berufshaftpflicht gefunden hat, dann wäre es ungünstig die wegen einem Privaten Fall zu verlieren.

Das nur dazu,
Liebe Grüße,
Lisa

Ja leider, Hände brechen ist bedauerlicherweise aus der Mode gekommen, sonst würde auch eine gute Krankenversicherung ausreichen :-P

Eine Rechtsschutz hilft leider nur, wenn man selber Ansprüche durchsetzen muss, ich denke einmal du meinst die Haftpflichtversicherung. Denn diese deckt Ansprüche gegen den Tätowierer ab, wenn er z.B. Mist gebaut hat und wehrt unberechtigte Ansprüche ab, wenn der Tätowierer keinen Mist gebaut hat, aber Jemand behauptet er hätte.

"Personenschäden, Schmerzensgeld, laserkosten (wenn zum Beispiel zu tief gestochen wurde), Krankheitsübertragung aufgrund mangelnder hygiene etc. wird alles gedeckt. Auch sind Gasttätowierer bei den meisten Versicherungen mitversichert und der ganze Laden sowieso."

90% richtig, allerdings wird das Inventar des Ladens über eine Geschäftsinhaltsversicherung abgedeckt, Gasttätowierer müssen gesondert angegeben und bezahlt werden, es sei denn sie sind fest angestellt.

"Keine Versicherung würde würde allerdings einspringen, wenn der Kunde einfach nur unzufrieden ist mit der Gurke, die ihm verpasst wurde. Da bräuchte der Inker eine Rechtsschutz, wenn er so eine Forderung abwehren will und wenn er das Verfahren verliert, dann muss er aus eigener Tasche Zahlen. Das versichert niemand"

Leider nicht ganz richtig. Die angesprochene Gurke ist, sofern hier keine Straftat seitens des Tätowierers vorliegt(z.B.: mangelhafte Fähigkeiten vertuscht), ein sogenannter unberechtigter Anspruch, diesen wehrt die Betriebs-HV ab. Ist Ihre Aufgabe.
Wenn dem Tätowierer ein Straftatbestand unterstellt wird, z.B. wegen Körperverletzung etc. ist im Regelfall, wenn der Staatsanwalt die Ermittlungen auch aufnimmt und nicht als Privatrechtliche Angelegenheit einstuft, die Haftpflicht raus. Hier würde eine Rechtsschutzversicherung inkl. Straf-RS helfen. Dieser deckt Verfahrens-und Anwaltskosten, in der Regel, so lange wie die Unschuldsvermutung gilt.
Du hast Recht damit, dass wenn der Tätowierer wegen einer Straftat verurteilt wird, dann auch die Verfahrenskosten tragen muss. Dies gilt aber NUR bei einer Straftat, nicht bei mangelhafter Tätowierung. Dies liegt an der Gesetzeslage die kurz gesagt aussagt: Wenn ein Versicherer die Kosten für ein Strafverfahren, das negativ für den Versicherungsnehmer (Tätowierer) ausgegangen ist, nicht zurückfordert, der Versicherer sich womöglich der Unterstützung einer Straftat schuldig macht.

Wie du schon sagst, es gibt immer Leistungsunterschiede. Bei der einen Versicherung sind laserbehandlungen und bestimmte Bodymods ein Problem, bei der anderen Versicherung gibt es keinen Schutz für Arbeiten außerhalb der EU, wieder andere Versicherer versichern keine Gasttättowierer etc.
Als guter Versicherungsmakler schaut man dann welcher Schutz für das Studio die beste Wahl ist, da spielt der Preis auch zuerst einmal eine untergeordnete Rolle. Weil was bringen dem Tätowierer 150€ Beitragsersparnis im Jahr, wenn er z.B. die laserbehandlungen, die er anbietet, nicht eingeschlossen hat? Oder anders: wenn ich kein Intimpiercing anbiete, brauche ich auch keine Deckung dafür.
Und so geht man halt als Makler hin und vergleicht die Bedingungen.