Hi, kann mir bitte jemand weiterhelfen, ich habe einen Flüchtlingsfreund, der in seiner Heimat schon langjähriger Tattowierer war. Ich würde ihm gerne eine Tattoomaschine schenken, damit er sich selbstständig machen kann.
Wie die Gewerbeanmeldung/Buchhaltung ect funktioniert weiß ich, aber ich kenn mich leider mit den Tattoosachen so gar nicht aus. Wo muss ich denn da am besten hin um mich beim Kauf beraten zu lassen. Gibt es iwo in Ulm nen Shop wo man die Ausrüstung kaufen kann oder kann mir jemand was im Netz empfehlen.
Danke schon mal für alle Antworten!
Liebe Grüße
Jennifer
hmm ganz ehrlich...ich weiss nichtmal ob ihm damit geholfen ist, wenn du ihm jetzt son Teil schenkst. Wenn er es selbst drauf hat, wird es wohl eh am besten sein, wenn der iwo ne Anstellung kriegt. N Studio wird ihn bestimmt nehmen, wenn er was kann. Als Flüchtling grad n Studio aufbauen...sorry aber das scheint mir sehr sehr seeeeehr utopisch.
was will er denn mit ner maschine?
da brauchste minimum 2 maschinen... netzgerät... clipcord... pedal... einweggrips (für jede nadelstärke)... nadeln... desinfektionsmaterial für hände/flächen... handschuhe... cups... farben.... zewarollen... destilliertes Wasser...
und und und....
Nimm etwa 1000 € in die Hand und nimm ihn MIT (Conventions zB, dort kann man mit Gewerbeschein Equipment kaufen). Oder du setzt dich mit ihm vor den Rechner und ihr schaut, was er braucht, auch hier: es geht nix ohne Gewerbeschein. Er weiß am besten, was er benutzt. Du würdest so oder so das Falsche besorgen, wenn du dich nicht wirklich gut auskennst...und was soll er mit ner Maschine, mit der er nicht arbeiten kann...??? Mit einer ist es ja eh nicht getan...
Und dann soll er in Studios anklopfen. Ein eigenes Studio halte auch ich für eine absolut unsinnige Utopie.
Darf er denn überhaupt schon arbeiten?
n Tätowierer aus den Ländern aus dem die Flüchtlinge normal kommen? wers glaubt wird selig den würden sie in der Heimat steinigen (wenn er Glück hat)
Ich glaube ja hier auch eher, dass die Dame selbst gern Beratung hätte ;)
Und auf dem Flüchtlingsohr sind die tol(l)eranten Tätuvierten ja sicher immer sehr hilfsbereit ;)
Schieß bei Ebay ne Maschine für'n Fuffi und los geht's! Sorry, aber das kann doch nicht dein ernst sein, oder? Zum Glück sagte er nicht er sei Arzt oder ähnliches....
@snakefan: Es ist zwar ungewöhnlich, aber es gibt auch im arabischen Raum Tätowierer. Diese arbeiten allerdings meistens, wie man es sich vorstellen kann, im Untergrund, da sie von Staat bzw. Religionswächtern ständige Repressalien zu befürchten haben. Es gab sogar letztens die erste Convention in Ägypten, einen Bericht darüber findest du im aktuellen "Tätowiermagazin".
Und gerade unter den ägyptischen Christen, den Kopten, gibt es eine sehr lange Tradition mit religiösen Tätowierungen .
Von daher wäre es nicht unmöglich das der Bekannte von Jennifer88 auch ein Tätowierer ist.
Es gibt allerdings drei, aus meiner Sicht, Riesenprobleme bei einem ehemaligen Untergrund-Tätowierer:
1. Die technische Ausbildung: Oftmals wird im Untergrund, mangels vorhandenen Bezugsquellen, nicht mit professionellen Maschinen etc. gearbeitet. Das heisst, es werden oftmals Maschinen selber gebaut und dementsprechend haben diese Tätowierer keine oder nur wenig Erfahrung mit modernen Maschinen haben.
2. Die künstlerische Ausbildung: In vielen muslimischen Ländern gibt es nur sehr wenige bis gar keine professionellen Studios und dementsprechend auch keine großartigen Ausbildungsmöglichkeiten für angehende Tätowierer, d.h. das meiste was sich diese Leute beigebracht haben beruht auf Do-it-Yourself-Methoden. Dementsprechend kann es sein, das sein künstlerischer Stand(Zeichnen, Entwurf etc.) nicht den Ansprüchen der hiesigen Kundschaft genügt.
3. Die Hygienische Ausbildung: Ein Tätowierer aus dem Untergrund ist im Regelfall in den hygienischen Standarts, die hierzulande an ein professionelles Studio gestellt werden, nicht oder nur rudimentär vertraut.
An Jennifer88s Stelle würde ich wie folgt vorgehen:
Ein professionelles, im Idealfall renommiertes Studio raussuchen und mal fragen ob der gute Herr sich denn dort mal vorstellen könnte und eventuell sogar eine Ausbildung oder ein Praktikum dort machen könnte.
Dort würde der Herr in den o.g. drei Punkten sicherlich ein fundiertes Grundlagenwissen mit an die Hand bekommen und zumindest einen Einblick in die Arbeitsabläufe unter professionellen Bedingungen bekommen.
Außerdem hat diese Vorgehen noch einen anderen Vorteil, dein Freund kann sich, wenn denn genug Talent vorhanden ist, recht gut schon einen Namen in der Szene machen und sich schon einen Kundenstamm anlegen. Dann fällt auch der Start in die Selbstständigkeit nach ein paar Jahren leichter aus.
Wen er hingegen jetzt einfach hingeht und sich blind irgendeine Maschine im Netz bestellt, sich Räume anmietet(die er, aufgrund seines Flüchtlingstatus, nur schwerlich bekommen wird) und sich in sonstige Unkosten stürzt und nach spätestens einem halben Jahr, weil er kein Geld mehr hat, hochverschuldet aufgeben muss, ist keinem geholfen und erst recht nicht ihm selber.