Sehr schön umgesetzt! wie lange hat es denn gedauert? Kostet so ein realistisches Tattoo mehr als einfachere Tattoos
verfasst von Thirty am 11. Juli 2019 - 5:53.
UIch vermute ja immer noch, daß irgendwo auf dem einstigen Territorium des Warschauer Paktes eine Fabrik steht, wo sie hervorragende Realistic-Artists nach alter Sowjetmethode am Fliessband zusammenlöten....bei der Menge an osteuropäischen Top-Realistic-Spezis, die in den letzten zehn Jahren in D Fuss gefasst haben, ist das wohl die einzig logische Erklärung...;)
PS: @Stefan: Generell zahlt man beim Tätowierer immer Stundenlöhne; ein Realistic benötigt wesentlich mehr Zeit, da viel mehr Details auszuarbeiten sind als zB bei einem Oldschool-Teil. Insofern ist ein Realistic dann auch "teurer" als ein Standard-Oldschool...ist einfach zeitaufwändiger...man braucht für ein realistic auch wesentlich mehr Farben/Farbabstufungen als für ein Standerd-Oldschool, bei dem man theoretisch sogar nicht einmal Farben selbst mischen muss, sondern direkt aus der Flasche in die Caps haut.
Allerdings hat jeder Tätowierer sein eigenes Arbeitstempo; so kann es leicht sein, daß sogar ein sehr ausgefeiltes Realistic , gestochen von einem "Formel1-Tätowierer" , schneller auf der Pelle ist als ein doch recht einfaches Oldschool-Teil, das von "Dr Snail" gestochen wird...pauschal kann man also nix sagen, aber tendeziell ist Realistic arbeits- und zeitintensiver und damit teurer.
Die osteuropäischen Tätowierer sind vielleicht einfach zielstrebiger weil sie nicht mit dem silbernen Löffel im Mund geboren wurden. Die Künstlerin die mein Bein gemacht hat, hat in einer Fabrik gearbeitet und auch dort geschlafen um tagsüber zum Kunststudium gehen zu können. Finde mal einen Deutschen der das machen würde...
Davon ab haben aber viele dieser Realistik-Maschinen keine Ahnung vom zeichnen oder anpassen. Finde ich im übrigen auch bei dem konkreten hier nicht besonders schick gemacht.
verfasst von Thirty am 11. Juli 2019 - 7:18.
Da haste schon irgendwie recht, Yuggoth. Realistics zu tätowieren ist zu 99% reine Fleissarbeit, welche heutzutage sogar noch mit Computerunterstützung (Farbwertskalenkopien der Vorlagen) möglich ist. Kreativleistung im niedrigen einstelligen Prozentbereich, die sich allenfalls darauf beschränkt, Motive auf dem Rechner zusammenzufügen. Aber auch bei non realistics Tätowierern findet man häufig starke Lücken im designerischen Handwerkszeug. Hat wohl damit was zu tun, daß man heutzutage fast alle benötigten Vorlagen bequem aus dem Netz gezogen bekommt und sich kaum ein Inker die Mühe macht, dem zusammengeschusterten Motiv noch einen individuellen Flow zu verpassen. An der "einfach Bildchen auf die Haut kopieren" Krankheit leiden nicht nur die Realistiker, sondern fast die gesamte Tattooszene, vom Kunden bis zum Oberhoschi. Realistiker sind aber für diese Krankheit noch ein bißchen mehr anfällig, wie mir scheint.
verfasst von glabbaleng am 14. Juli 2019 - 20:54.
naja Thirty,
glaube Du malst etwas schwarz,
falls es doch so ist, möchte ich es nicht glauben ;-D
Nö, ich mal da nicht schwarz, ob du es glauben willst oder nicht. ;)
Tatsache ist, daß Realistics meist reines Kopieren einer vorhandenen Fotovorlage ist und die Güte einer RealisticTätowierung vor allen Dingen daran gemessen wird, wie genau dies geschieht. Da ist dann auch wenig Platz für künstlerisches Interpretieren, eigene Ideen darstellerischer Art oder ähnliches.Und damit will ich noch nicht einmal sagen, daß Realistics anspruchslos sind, es benötigt schon Talent; aber meiner Meinung nach eben kein kreatives, sondern ein rein reproduktives. Ich muss Proportionen und Farbwerte von Bild 1 auf Fläche 2 punktgenau übertragen können, mehr ist es im Grunde nicht. Ich muss mir nix gross ausdenken, sondern "lediglich" Bildpunkt für Bildpunkt kopieren bzw. reproduzieren.
Man findet es auch deswegen selten, daß ein Realistic aus mehreren fotorealistichen Elementen zusammengesetzt wird, sondern sehr oft einfach das komplette Bild mit eher unpassendem oder aus tattotechnischen/designerischen Gesichtspunkten schlecht gewähltem Hintergrund komplett benutzt wird, weil das Zusammensetzen mehrerer Realistic-Entitäten (Motive) durch verschiedene Beleuchtungsaspekte der einzelnen Motive optisch unstimmig macht. Beispiel: realistic Adler mit Beleuchtung von rechts oben wird mit mittig angestrahlem anderem Motiv kombiniert. Sieht oberflächlich vielleicht irgendwie gut aus, aber ein optisch geschulter Betrachter sieht das sofort. Hab noch kaum Realistiker gesehen, die ein vorhandenes Fotomotiv auch dementsprechend anpassen können und Licht und Schatten quasi kreativ anpassen können.
Realistics werden sich auch nie "weiterentwickeln", das wird auch in 100 Jahren immer noch dasselbe sein wie heute: kopierte Fotos. Mir sind da Tätowierer wie die Swastika-Sippe, deren Tattoos oft nicht 100% perfekt sind, deren künstlerischer Ansatz aber ein komplettes Novum darstellte und Furore in der Szene machte, wesentlich lieber, weil eben tausendfach kreativer, schöpferischer.
Realistiker sind unbestritten gute, wenn nicht sogar verdammt gute Handwerker und Beobachter. Kreativ sind sie eher nicht.
verfasst von glabbaleng am 15. Juli 2019 - 18:00.
ja, stimme Dir zu,
dennoch denke ich gibt es genug kreative Oldschooler oder Neotraditional Künstler ...
jedenfalls wenn man sich hier im Forum etwas umsieht
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Gut gebrüllt, Löwe :-)
Sehr schick
fein, fein
wer hat es gemacht?
es freut mich Tätowierer machen nun auch Schultern,
dachte sie stechen nur Tattoos ;-D
naja Thirty,
glaube Du malst etwas schwarz,
falls es doch so ist, möchte ich es nicht glauben ;-D