Was sind eigentlich Bio-Tattoos? Was sagen Profis und Kunden, und wo liegen Vor- und Nachteile? Wir haben nachgefragt.
Bei einem Bio-Tattoo werden die Farben verwendet, die auch im Permanent Make-Up zu Anwendung kommen. Das bedeutet, dass diese den strengen Richtlinien der deutschen Kosmetikverordnung und der deutschen Tätowiermittelverordnung unterliegen, die am ersten Mai 2009 in Kraft trat. Der Begriff Bio-Tattoo ist jedoch irreführend, und zwar dahingehend, dass er sich nicht auf die Inhaltsstoffe der Farben, sondern die Tiefe der Stiche bezieht. Bislang ist noch keine Farbe frei von bestimmten Materialien, die Allergien auslösen können, aber nicht müssen.
Bio-Tattoos sind in der Tat vergänglich – aber nur, wenn sie in die oberste Hautschicht gestochen wurden. Diese Schicht erneuert sich etwa alle 4 Wochen, und damit ist dann auch das Bio-Tattoo nicht mehr sichtbar. Nun ist es für jeden noch so erfahrenen Tätowierer oder Pigmentierer unglaublich schwer, ausschließlich diese oberste Hautschicht zu treffen. Man muss hier bedenken, dass diese Leute auf einem lebendigen Organ arbeiten, das sich bewegt. Auch wenn man es selbst nicht merkt, bei jedem Atemzug bewegt sich die Haut mit, besonders im Gesicht, am Hals und an anderen Stellen, an denen wichtige Adern und Venen verlaufen. Es liegt also durchaus im Bereich des Möglichen, dass der eine oder andere Stich in tiefere Hautschichten vordringt. Das führt dazu, dass beim Verblassen des Bio-Tattoos einige Punkte oder auch Flächen nicht mit verschwinden. Das Ergebnis ist dann ein irgendwie gefärbter Fleck ohne Kontur oder Muster, der nicht beseitigt werden kann; außer mit dem Laser oder einem Tattoo, das darüber gestochen wird, dem Cover-Up.
Man muss sagen, dass Bio-Tattoos keine Alternativen zu echten Tätowierungen sind. Die oben genannten Gründe sprechen dagegen. Wer sich unsicher ist, ob er oder sie eine Tätowierung haben möchte, greift besser zu diesen Möglichkeiten: Für Tribals und einfarbige Motive eignen sich Henna-Tattos, die auf die Haut aufgemalt werden und in keine Hautschicht eindringen. Auch Henna-Tattos sind umstritten, und das Aufsuchen von Profis empfiehlt sich hier ebenfalls. Für bunte Motive geht man zu einem Body Painter. Dieser malt mit abwaschbaren Farben das Bild auf die gewünschte Stelle. Diese beiden bilden gute Möglichkeiten herauszufinden, ob und welches Tattoo sich man letztendlich für immer in die Haut stechen lassen möchte.