So, gestern dann der Aua-Teil meiner "erstes Tattoo"-Serie.
Um 12 Uhr hatte ich meinen Stechtermin beim Ralf vom XXX-Tattoo Luzern. Nervös, aber gut vorbereitet (genug Schlaf, genug gefuttert) bin ich dann ins schöne Luzern gefahren. Ich hatte noch überhaupt keine Vorstellungen, was mich dort erwartet. Von allen Anwesenden freundlich begrüsst, wurde ich an den "Tatort" geführt und wurde immer hibbeliger. Kurze Vorbereitung, Stencil drauf, paar Anpassungen, ein kurzes Gespräch, was er so tun wird und wie ich mich zu verhalten habe, und ab geht die Post! Ich habe auch gemerkt, wie viel Freude ihm das kleine Schweizer-Teil macht :)
Als die Nadel das erste Mal ratterte bin ich schon noch mal zusammengezuckt und hab mir den ganzen Sinn der Sache noch mal hinterfragt. Da ich aber keinen guten Grund fand, der GEGEN dieses Tattoo spricht, hab ich Ralf freie Fahrt gelassen.
OMG, wie AUA ist das denn ^^!!!? Ich hätte ehrlich nie gedacht, dass es so weh tun würde. Die Outlines gingen noch (ausser gegen die Kniekehle), aber der Rest; AUTSCH! Das Gefühl, das Bein würde aufgeschlitzt/aufgekratzt ist echt der Wahnsinn. Nach paar SMS an Freund und Kollegen war ich dann auch nicht weniger beruhigt, da alle dachten, es handle sich um ein Mini-Tattoo von einer HALBEN STUNDE! Denkste ;)
Der Rahmen war dann der Supergau. Als er fertig mit den Schattierungen war, dachte ich, er sei endlich fertig, dem war nicht so und eine weitere Leidensstunde fing an; er füllte mit Gelb auf. Das war echt der absolute Horror (hab gegen Ende auch geblutet und Ralf hat selbst gemerkt, dass es nicht mehr ganz so witzig wie zu Beginn war ^^ Flüche, flaches Atmen und der Gedanke an das Kunstwerk haben mir dann geholfen, das ganze noch durchzuhalten :D
Ich war heilfroh, als ich die Worte "So, fertig!" hörte.
Dann noch kurz die Infos zum Abheilen, das Finanzielle hinter mich bringen und das Meisterwerk betrachten. Ich muss sagen, momentan bin ich wohl die glücklichste Innerschweizerin ^^ (bis der Moment kommt, an dem meine Eltern Ralfs "Kunstwerk" sehen :P) Bin echt stolz, dass ich das durchgezogen habe und darf mich jetz dafür "tattowiert" nennen *lach*
Wünsch euch noch weiterhin viel "BSSSSSSSSSSS", ICH werde jedenfalls so schnell keine Nadel mehr auf meine Haut bekommen ^^
Edit flüstert: Also, nächster Termin bei mir: August 2014 ^^ (ich konnte meinem inneren Schweinehund, welcher nach mehr Tattoos ruft, einfach nicht standhalten...)
So, nun bin ich schon ein kleines Stückchen weiter mit meinem ersten Tattoo^^
Gestern habe ich es nun endlich geschafft, im Studio vorbeizugehen. Dieser erste Gehversuch war natürlich schon von Peinlichkeit geprägt; falsche Türe und schwupps, schon an den Arbeitsplätzen...mit viiielen nackten Männer-Oberkörpern! Die Herren waren dann so nett und haben mich zurück an die Reception geschickt, und schwupps, beim Chef am Arbeitplatz, und noch mehr nackte Haut :D
Als ich dann endlich (!) am richtigen Ort war, wurde ich sehr freundlich aufgenommen, wurde nach meinen Wünschen gefragt. Da ich trotzdem noch alle Tattowierer "kennenlernen" wollte, wurde ich auf eine Couch mit den Skizzenbüchern etc. verwiesen.
Dort habe ich dann ein Weilchen verharrt und endgültig beschlossen, mich von Ralf stechen zu lassen. Dann ging es weiter, und ich stand wieder vor viiiielen Männern^^
Nach ein bisschen warten und Nervosität abbauen kam dann Ralf. Er machte von Anfang an einen tollen Eindruck, hat mich nach meinem Wunsch gefragt. Anders als erwartet (habe mich schon sehr intensiv mit meinem Motiv auseinandergesetzt) wurde erst nur ein Besprechungs- und ein Stechtermin abgemacht. Ich habe wirklich erwartet, dass man schon beim ersten Aufeinandertreffen Motiv bespricht, mit allen Wünschen und drum und dran. Meinem Anschein nach geschieht das aber wirklich erst nach den "wirklichen" Besprechungstermin ^^ Nach der Anzahlung torkelte ich glücklich aus dem Studio mit den Worten ich würde mich wirklich seeehr freuen!
Nun sitze ich da, mit meiner ersten "Tattoo-Terminkarte" und freue mich unbändig auf das was kommt! Allerdings dauerts nun recht lange, der liebe Ralf hat erst in 5 Monaten Zeit. Was mir auch recht ist, so habe ich sicher auf den Sommer 2013 mein erstes Tattoo (und ausserdem munkelt man ja, je länger die Wartezeit, je mehr Chancen auf ein richtiges Kunstwerk :D)
<3
Der Weg zu meinem Tattoo hat mit dem Wunsch, cool und unberechenbar zu sein, angefangen. Zu diesem Zeitpunkt war ich 15, und eine Freundin hatte bereits ein selbstgestochenes, süsses Tattoo zu Ehren ihres besten Kumpels. Als ich erfuhr, dass sie sich das süsse Ding selbst gestochen hat, war ich hin und weg und wollte sofort auch sowas tolles. Hab mich dann mit schwarzer Schreibtinte und Nadel ans Werk gemacht. Das Ergebnis: ein halber Zusammenbruch und Schelten des Freundes ^^
Natürlich habe ich es nicht geschafft, das Motiv (einen Stern) unter die Haut zu bringen, was von meinem Tattoo übriggeblieben war, gleichte eher einem Cutting.
Nun, vier Jahre später und vier Jahre kluger, inzwischen berufstätig und erfolgreich, beschäftige ich mich mit ernsteren Gedanken ans Tattoo. Es soll speziell sein, perfekt gestochen und zu mir passend. Es soll mich schmücken, mich verschönern. Der erste Schritt war für mich, MEIN perfektes Motiv zu finden. Nachdem ich immer einen Stern, einen Schmetterling oder eine Blume wollte, habe ich mir das (GOTTSEIDANK) immer durch den Kopf gehen lassen.( Zum Glück bin ich immer ein wenig langsam, was Entscheidungen betrifft, daher habe ich noch nichts dergleichen stechen lassen.) Da ich auch nichts Erfundenes reininterpretieren wollte, und sonst keine Bedeutung in diesen Motiven fand, zerbrach ich mir den Kopf weiter. Als nächstes wollte ich Efeu. Es steht für Standfestigkeit und Treue, und hätte somit eine grosse Bedeutung für mich. Doch ist es das richtige als erstes Motiv? Ich wusste einfach nicht, wie ich den Efeu platzieren könnte und daher verschob ich den Gedanke in ein Schublädchen weiter hinten.
Schliesslich wollte ich eine Elster. Ein seltenes, wunderschönes Motiv. Verbunden mit Efeu und der geliebten Feuerlilie, welche bei mir zuhause in freier Natur wächst. Was gibt’s schöneres? Doch ich kam zum Punkt, dass dies ein schön grosses Tattoo würde werden, damit es richtig zur Geltung kommen könnte. Und ein grosses Tattoo mit wenig Bedeutung? Auch nicht das richtige für mein erstes Tattoo. Nun habe ich die Elster auch auf später verschoben, im Falle dass ich später noch mehr Körperverzierungen will (und sich mein Freund mit dem Gedanken an mehr Tattoos auf mir anfreundet^^)
Nachdem ich dann diesen Plan wieder verworfen habe, kam ich zum Schluss, dass es die Aussicht aus meinem Elternhaus werden soll. Ich hab mir beim Nachhausegehen meine Umgebung angeschaut, mit dem schönen Sonnenuntergang. Meine Heimat fasziniert mich immer wieder, nur zuhause bin ich wirklich frei und fühle mich wohl. Nun wusste ich also, dass es ein heimatverbundenes Tattoo werden soll. Mit ein wenig Hilfe von euch habe ich „meine“ Aussicht, schön barock umrahmt, als erstes Tattoomotiv auserkoren. Als Stil-Inspiration bin ich bei Amnesie hängengeblieben. Für mich persönlich hat sie einen wunderschönen Stil, von welchem ich mich nicht abwenden kann. Da Rottenburg aber ohne Auto etwas weit weg ist, habe ich hier in der Schweiz nach geeigneten Orten gesucht und etwas Ansprechendes gefunden.
Nun bin ich soweit, dass ich nur noch ins Studio rennen muss, und meine Wünsche vortragen kann. Dies wird mein nächster Schritt sein.