Grundsätzlich finde ich es toll, wenn überhaupt nachgedacht wird.
Man muss nicht immer 100 % geben, wenn jeder ein kleines Stückchen dazu beiträgt, unsere Welt zu verbessern oder anderen die Augen zu öffnen, dann ist es schonmal positiv!
Erkenne die Diskussion wieder, wenn Veganer z.b. sagen vegetarisch bringt gar nichts und über die Vegetarier lästern.
Am Ende ist der Mensch selbst das Problem. Wir stellen uns selbst nunmal über Alles Andere und stehen dadurch am Ende der Nahrungskette. Es fängt doch schon bei unserer Lebenserwartung an, dank der fortschreitenden Wissenschaft , hier auch die Pharmazie, leben wir immer länger. Wir vermehren uns und haben keine natürlichen Feinde. Die Weltbevölkerung explodiert förmlich. Da haben Tiere nicht mehr viel zu melden. Es geht weiter, in unserer Gesetzgebung. Menschenleben werden als das höchste Gut angesehen, Tiere rangieren hier als Sache. Man könnte die Liste unendlich fortsetzen. Je besser es uns in unserer Wohlstandsgesellschaft geht, je mehr leiden die Natur, die Tiere und die Menschen in den Entwicklungsländern.
verfasst von Thirty am 16. April 2015 - 7:57.
Weils hier angesprochen wird und auch passt:
Veganismus/ Vegetarismus rettet nicht ein einziges Tier vor dem Schlachter.
Das moralische Podest, auf welchem sich so mancher meiner Ernährungsgenossen wähnt, das steht leider Gottes keinen Deut höher, denn der Verzicht auf Fleisch/ tierische Produkte veranlasst die Betriebe (von der Aufzucht bis hin zum Schlachthaus) nicht zur Reduktion ihres "Ausstoßes" an säuberlich verpacktem Aas. In D stieg die Veggiequote in den letzten 25 Jahren von knapp 0,5 % auf jetzt fast 10 %, trotzdem sind die Schlachtquoten gestiegen. Durch Billigproduktion lohnt sich der Export von Fleisch noch, wenn man das Zeuchs von hier bis nach Timbuktu karrt bzw schippert.
Der von kia beschriebene Konflikt zwischen Veggies und Veganern ist keiner, denn keiner der beiden senkt die tatsächliche "Mordrate". Die Entscheidung, sich nunmehr von Fleisch und Tierprodukten fernzuhalten, ist eine rein für das eigene Wohlbefinden.
Wer tatsächlich etwas für Tiere tun will, der MUSS die Systemfrage und somit den aktuell herrschenden Kapitalismus in Frage stellen. Die meist sehr romantisch verklärte Weltsicht, die bei uns Veggies herrscht, die ist fernab jeglicher Realität; und leider sind die allermeisten der "Tierkümmerer" nicht gewillt, bei ihren Gedanken den wirklich entscheidenden Schritt weiterzugehen. Was hab ich schon für Gekreische innerhalb der fleischlosen Community geerntet, weil ich mir erlaubte, die Wahrheit über die Zusammenhänge zu artikulieren. Und das sogar, obwohl ich mal locker doppelt so lange tierproduktlos lebe wie der Durchschnitt der Lifestyleveggies.
Das ist übrigens einer meiner Anlässe, das dieser Diskussion zugrundeliegende Tattoo in Verbindung mit der Erklärung dazu eher nicht ganz für voll zu nehmen und meine Zweifel auch leise auszusprechen. Ich kenne diese Art, seine Lebenseinstellung als Schild vor sich herzutragen, nur zu gut...
der "entscheidende schritt" wäre eine vollständige anerkennung des bstimmter rechte ALLER lebewesen. eine völlige veränderung unseres moralischen und rechtlichen systems hin zur inkludierung aller fühlenden wesen - wie es rein konsequenterweise auch sein müsste. denn: es gibt kein kritierium, das ALLE menschen mit rechten (zB recht auf leben) ausstatten würde, man aber KEINEM anderen tier zuschreiben könnte. nicht selbstbewusstsein, nicht moralität, nicht schmerzempfindung oder zukunftsdenken. das einzige unterscheidungsmerkmal ist die spezieszugehörigkeit.
und die geschichte zeigte ja, dass man aus "rasse" oder spezies schlecht gute argumente für ungleichbehandlung ableiten kann...
danke, aber des ist mir schon klar....das ist ein Schritt, den aber keiner alleine gehen kann. Ich hatte den Satz so verstanden, als wenn 30 sagt, dass diejenigen, also einzelne Personen, den entscheidenden Schritt nicht gehen wollten...
da gehen thirtys meinung und meine zB auch auseinander. ich glaube schon, dass eine teilweise und/oder individuelle anerkennung des lebensrechts von tieren (zB durch konsumverzicht von tierischen produkten etc.) ein entscheidender schritt in die richtige richtung ist. denn wenn es nicht eine groß-genuge (gibts das wort? o.O) masse an menschen gibt, denen das am herzen liegt und die auch "opfer" dafür bringen würden, wird sich im gesamtsystem ERST RECHT nichts ändern.
mal ein denkanstoß:
ein solches Motiv (das eine bestimmte weltanschauung oder -kritik darstellen soll) kann auch als imperativ betrachtet werden. selbst wenn man eine vollständige umsetzung dessen, was man für richtig hält, nicht erreicht (oder erreichen kann), so ist es durchaus legitim sich der thematik auf diese weise zu widmen. womöglich möchte sich der träger/die trägerin dadurch tagtäglich erinnern, der gezeigten einstellung so weit wie möglich zu folgen.
zudem:
die kritik, dass jemand, der nicht 100% das lebt, was er/sie als richtig bezeichnet (bzw. auch mal dinge tut die sie/er kritisiert), erinnert mich stark an die argumente, dass gurkenträgerInnen gefälligst keine anderen gurken schlecht bewerten sollten. "mal lieber vor der eigenen tür kehren..."
falsch! jeder mensch kann probleme ansprechen und kritische punkte beschreiben, ja sogar ein tattoo diesen dingen widmen, OHNE ein perfektes leben zu leben.
verfasst von colole am 15. April 2015 - 14:11.
Für mich ist es verwunderlich, wie manche über User urteilen, obwohl sie denjenigen überhaupt nicht kennen. Also es reicht ein Modell-Hobby aus, oder die roten Haare, oder was weiss ich als Erkenntnis, um über jemanden ein "wahres" Profilbild zu erstellen. Kein Nachfragen über das Warum, Weshalb, Wieso, nein es reichen einfach die roten Haare. Wer weiß, vielleicht macht sich die Einstellerin viel mehr Gedanken rund um das Leben, als mach ein anderer, der mit erhobenen Zeigefinger auf sie zeigt.
Also ich kenne die Trägerin des Tattoos nicht und will ihr auch nichts unterstellen. Ich habe mich lediglich gefragt, wie weit sie den Luxus in unserer Gesellschaft genießt. Ich glaube das weit über 90 Prozent der Menschen in unserem Land nicht wirklich das Leben , was hier als Motivbegründung steht. Mich selbst zähle ich auch dazu.
Wenn man so ein Thema anspricht sollte man auch so weit als möglich selbst so leben...
Nur da sie selbst ein Auto besitzt und damit der Umwelt durch diese Schadstoffe sehr zumutet und dann auch noch einmal im Jahr auf Urlaub fährt was mit 2 Kindern sicherlich nicht ganz billig ist und sich sicherlich alle 6 Wochen die Haare färbt (hoffentlich mit einer Haarfarbe die nicht an Tieren getestet wurde ;) wenn wir schon dabei sind!) - könnte man dieses Geld immerhin für seine Lebeneinstellung verwenden denn um die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen müsste jeder von uns Kompromisse eingehen und ich sehe anhand ihres Kommis von vorhin das sie selbst keinerlei Kompromisse eingeht...?!
die Trägerin selbst hat doch noch gar nichts dazu geäußert.
Verwechselst du gerade den Text einer anderen Userin, Dolorespet, die über ihre Kinder und den Urlaub schrieb?
verfasst von LostVampire am 15. April 2015 - 14:36.
Also mal abgesehen davon, dass Tammi absolut recht hat und NICHT die Trägerin, sondern eine andere Userin diesen Text geschrieben hat: Selbst wenn es bei der Trägerin so wäre, warum geht man bitte keinerlei Kompromisse ein, nur weil man sich und seinen Kindern einen Urlaub gönnt, wenn man es sich leisten kann?!
Warum sollte man sich selbst gar nichts mehr gönnen dürfen, nur weil man auch auf die Umwelt und andere Lebewesen achtet?
und ja da hast du schon recht man muss sich mal was gönnen nur mal was gönnen heisst nciht sich das ganze jahr über sich ständig etwas zu gönnen und wie zb. ein auto zu haben jedes jahr auf urlaub zu fahrn sich alle 6 Wochen die Haare zu färben usw....
Sondern mal was gönnen bedeutet für mich alle 3 oder 4 Jahre mal auf Urlaub zu fahren sich nicht ständig die Haare zu Färben usw...!
verfasst von Muckimaus am 15. April 2015 - 20:05.
Wer Wasser predigt darf nicht Wein trinken. Wenn man sich selber so in seinem Lebensstil lobt, muss man es auch halten. Ich kann nicht die schlechte Haltung von Nutzvieh anprangern und selber Fleisch essen, Lederschuhe tragen oder Kosmetika benutzen. Das ist heuchlerisch und scheinheilig! Wenn ich die Umweltverschmutzung anpranger, darf ich nicht Auto fahren oder mit dem Flugzeug fliegen. Auch Plastik ist tabu.
Leider fällt den meisten Menschen das reden leichter als das denken. Man darf nicht vergessen das jede Medailie zwei Seiten hat. Alle wünschen wir uns eine bessere Welt, aber die wenigsten sind dafür bereit ihre Komfortzone zu verlassen. Kein Mensch hat das Recht über andere zu urteilen und schon gar nicht, wenn er es selber nicht besser macht!!!
verfasst von LostVampire am 16. April 2015 - 8:15.
Muckimaus
Richtig! Aber ab wann trinkt man Wein, obwohl man Wasser predigt?
Ist z.B, jemand, der sich als Tierfreund bezeichnet ein Heuchler, wenn er Tierheime unterstützt (durch Geld, Futterspenden und Taten), Tiere aus Tötungsstationen rettet und aufpäppelt, bei seiner Ernährung, Kleidung und Kosmetika darauf achtet, aber statt eines Veganers "nur" ein Vegetarier ist?
Ist er dann ein Heuchler? Ein schlechter Mensch?
Ich finde, dass man immer eher die positiven Taten sehen sollte. Sicher, wenn sich wer großkotzig als Tierfreund aufspielt, weil er meint, damit gut anzukommen, in Wahrheit aber Massentierhaltung unterstützt und sofort bedrohte Tierarten abknallen würde, wenn er die Chance dazu hätte, dann ist es etwas anderes und ganz eindeutig.
Aber wenn jemand seinen Teil beiträgt, dann habe ich davor Respekt, auch wenn es "nur" ein kleiner Teil ist, und schimpfe ihn nicht einen Heuchler, weil er trotzdem in der beheizten Bude sitzt und einen PC / Laptop / internetfähiges Sonstwas hat und auch mal an sich denkt.
Dann wären wir hier ja alle schlechte Menschen ohne Ideale und Werte.
Die meinte ich ja auch naja wer lesen kann ist klar im Vorteil XD Sorry gut das ist dieser Text eben an die andere PETA Tante gerichtet ^^
verfasst von LostVampire am 15. April 2015 - 14:28.
Dann nochmal hier :-)
Ich persönlich bin auch kein Fan davon, wenn einem die Lebenseinstellung einer Person schon sehr plakativ durch die Tattoos um die Ohren gehauen wird (gilt z.B. auch für Leute, die voller Namen sind und ich somit oft schon weiß wie Kinder, Eltern, Großeltern, Großtanten und Haustiere heißen, bevor ich den Namen des Tätowierten kenne).
Dennoch finde ich es etwas merkwürdig, Leuten mit entsprechenden Tattoos alle ihre Hobbys usw. vorzuhalten, bloß um sie zwanghaft der Heuchelei entlarven zu wollen. (Falls wirklich ein sehr gegensätzliches Hobby dabei wäre, könnte ich das ja noch verstehen, aber auch dann ist es in der Regel besser, erstmal nachzufragen.)
Man kann auch für das Recht von Tieren und Menschen eintreten, ohne 24/7 NUR und ausschließlich daran zu denken ;)
Müsste man das, wäre doch jeder Mensch ein Heuchler. Denn keiner kann es leisten seine Einstellung in dem Maß durchzuziehen (und wenn, wäre das wohl eher anstrengend als hilfreich...).
Inwieweit jemand seine Einstellung wirklich auslebt wissen wir nicht und es ist letztendlich auch die Sache jedes einzelnen (wobei Nachfragen natürlich immer legitim sind).
Hätte sie jetzt auf ihrem Rücken stehen, dass es teuflisch ist sich die Haare zu färben, dann fände ich das auch sehr merkwürdig ;)
Aber so finde ich den Aufriss nicht ganz nachvollziehbar.
Ich persönlich finde es immer schade, wenn man z.B. Veganern oder Vegetariern gleich Vorwürfe macht, weil sie "bestimmt nicht genügend machen".
Ist doch gut, dass sie überhaupt was machen.
Natürlich gibt es Veganer und Vegetarier, die selbst extrem die Moralkeule schwingen, ohne ihren eigenen Ansprüchen zu genügen (was tatsächlich extrem nervig sein kann), aber genauso gibt es sehr nette, pflegeleichte Exemplare (wie eben überall), die das nicht verdient haben, nur weil sie nicht perfekt sind.
Ich kenne das selbst von meinem Glauben bzw. meiner Religion.
Kritik muss man da mittlerweile schon gut einstecken können, was auch in Ordnung ist, aber extreme Vorurteile bzw. Vorverurteilungen sind eher anstrengend und bringen auch keinen weiter.
Und wenn ich mir dann noch anhören darf, was einige Menschen meinen, wie ich nun bitte zu leben habe, um in deren Weltbild zu passen... finde ich das meistens doch eher mysteriös als nachvollziehbar.
Entsprechend soll das jeder halten wie er will, so lange die Heuchelei nicht zu extrem wird (so nach dem Motto: "Sieh nur, ich habe den Namen meines Kindes tätowiert, entsprechend liebe ich es viel mehr als du, obwohl ich mich nie drum kümmere!" oder "Schau mal, meine Weltverbesserungs-Tattoos! NUR dadurch bin ich schon ein besserer Mensch und denke viel mehr an Umwelt und Tiere als du!" Ich hatte selbst einen Kommilitonen, der meinte, er würde einen tollen Beitrag leisten, nur weil er "PETA"-Shirts getragen hat...).
In solchen Extremfällen kann ich die Einwände durchaus verstehen (da sind sie auch berechtigt), aber nicht weil man ein Hobby hat, das andere "unpassend" finden (z.B. Leute, die Frauen vorwerfen, sie wären "Rabenmütter", nur weil sie gerne mal feiern gehen).
Das wird wohl noch jeder selbst entscheiden dürfen.
verfasst von Hafensänger08 am 15. April 2015 - 14:42.
Man mag die Lebensphilosophie der Einstellerin überzogen/falsch/unglaubwürdig/inkonsequent finden, die Haarfarbe und ihr Hobby sind für mich jedenfalls keine Hinweise darauf, dass sie es nicht ernst meint. Die Tatsache, dass sich die Einstellerin den ganzen Rücken (!) volltätowieren läßt mit Symbolen, die ihre traurigen Gedanken zum Ausdruck bringen sollen, ist für mich ein klares Indiz für das Gegenteil.
Ich teile generell Thirtys Abneigung gegen aufdringliche und missionarische Zeitgenossen. In diesem Fall aber fühle ich mich weder belehrt, noch habe ich das Gefühl, dass mir jemand sein Weltbild, seine Ideologie, Religion oder sonstwas ungefragt um die Ohren haut. Das Tattoo der Einstellerin soll ihre persönliche Lebensphilosophie zum Ausdruck bringen und die Frage ob dies gelungen ist, läßt sich ohne eine Beschreibung eben jener Philosophie schlichtweg nicht beantworten.
All das Schlechte in der Welt kann einen wirklich gruseln, man darf aber die Hoffnung und den Blick für das Positive nicht aus den Augen verlieren.
Ich lese aus den Worten der Einstellerin einen gewaltigen Weltschmerz heraus. Bei so einem jungen Menschen macht mich das traurig und irgendwie verbietet es sich für mich ihre philosophischen Betrachtungen noch irgendwie auf ihre Glaubwürdigkeit abzuklopfen... Denn was bleibt ist ein Rücken voller Symbole, die dauerhaft Leid und Schmerz zum Ausdruck bringen.
zitat: "Wenn man so ein Thema anspricht sollte man auch so weit als möglich selbst so leben..." (von jaqui22 weiter oben)
wem ein solches thema WIRKLICH am herzen liegt, tut auch vieles/alles mögliche um seinen eigenen idealen möglichst nahe zu kommen. jeder mensch ist allerdings in ein system und in eine gesellschaft eingebunden, die dies oft nicht ermöglichen.
davon mal abgesehen, sollte man niemanden wegen fehlender umsetzungskraft verurteilen, wenn man selbst nicht mindestens MEHR in diese richtung tut. wenn solche kritik allerdings von jemanden kommt, der sich selbst nicht einmal um die abgesprochenen belange kümmert, dann ist das für mich noch viel verwunderlicher und noch weniger glaubhaft.
jeder (!) mensch macht kompromisse in seinem leben! aber wo wären wir, wenn wir nur noch für die dinge einträten sollten/würden, die sich von heute auf morgen individuell und kollektiv sofort verändern ließen? wir würden keine diskussion über globale gerechtigkeit und die ausnutzung von menschen aus ärmeren regionen führen, keine über umweltschutz oder gar klimawandel, keine über gleichberechtigung von Frauen oder lgbti-menschen oder menschen mit behinderungen... wir wären im status quo gefangen!
wenn sich jemand AUSSCHLIESSLICH über sein tattoo mit einem kritischen thema beschäftigt ist das sicherlich zu wenig, ABER wenigstens identifiziert sich dieser mensch mit dem problem. : /
Sich damit zu identifizieten reicht einfach nicht aus um sich als Gutmensch hinzustellen und den "Rest der Menschheit" für ihr Verhalten zu verurteilen.
Nicht nur labern - auch machen!
aber da ist schon wieder so ein "gütesiegel", das niemand für sich beansprucht: gutmensch sein! wer sagt denn, dass er/sie ein "gutmensch" ist? sicherlich die wenigsten derjenigen, die sich über ihr leben und das leben anderer (und darüber was so schief läuft auf der welt) wirklich gedanken machen. erstaunlicherweise wird diese bezeichnung ausschließlich von anderen benutzt.
und zudem: die trägerin (hier mal stellvertretend) hat nicht geschrieben: ICH bin so gut, aber alle anderen menschen sind so böse. wie kommst du dann darauf, dass irgendwo "der rest der menschheit [...] verurteilt" wird? steht das irgendwo in meinen kommentaren? falls ich da irgendetwas missverständlich geschrieben habe, versuche ich es noch einmal:
1.) ich verurteile (!) niemanden. ich bezeichne manches verhalten als problematisch oder moralisch falsch oder inkonsequent oder was auch immer. aber ich verurteile keine menschen. der mensch ist nicht die summe seiner taten.
2.) auf sachlicher ebene kann man mit argumenten ermitteln, was moralisch richtig und falsch ist. da spielt es erstmal gar keine rolle, wer die guten argumente liefert, ob ein "gutmensch" oder ein "böser".
3.) wenn man sich mit einem problem identifiziert ist ein erster wichtiger schritt zu einer kollektiven beseitigung des problems getan (aber natürlich noch nicht alles).
4.) jemand, der an all diesen punkten nur als außenstehender beteiligt ist oder das so wie so alles blöd findet (etc.), sollte sich (meiner meinung nach) zurückhalten in der kritik jener menschen, die wenigstens (!) begriffen haben, dass es ein problem gibt, sich emotional, lebensweltlich und/oder in ihrem verhalten dem annehmen, aber eben aus verschiedenen gründen dies nicht perfekt machen können.
Danke Tim, dass nicht unter dem Tattoo weiterdiskutiert wird. Also meine Meinung dazu: ich finde es immer gut, wenn sich jemand Gedanken macht, über Ethik, Moral, Umweltschutz was weiß ich. ich denke auch, man ist keine völlig von der Gesellschaft losgelöste Person und muss Kompromisse machen. Ich esse z.B. eigentlich nur Bio und zwar wirkliches Bio, gehe bewusst nicht bei Aldi und Co. einkaufen, versuche auch wieder auf tierische Produkte, egal wo zu verzichten. Aber mein Geist ist willig aber mein Fleisch ist manchmal leider auch schwach. Ich lebe z.B. wegen einer Umschulung momentan nicht zu Hause, werde, ernährungstechnisch grad vom Kostenträger fremdgesteuert. Ich esse grad so ungesund wie schon lange nicht mehr, ja ich gebe es zu, was soll ich denn machen?:)
Ich trage ab und an auch noch Lederschuhe, weil ich die noch von früher habe, als ich eher modegesteuert einkaufte, die werfe ich jetzt auch nicht weg, würde die mir allerdings auch nicht mehr kaufen.
Zu Tattoos, ich finde jeder sollte auf seiner Haut tragen dürfen was er will, beichte aber auch gleich mal hier, auch mir ist da schon leider des Öfteren hier ein doofer Spruch rausgerutscht, also auch nicht so moralisch in Ordnung, wie ich gerne wäre.
Meine Tattoos beschäftigen sich alle mit gesellschaftlichen und sozialkritischen Themen usw. Ich persönlich habe es in Märchenfiguren verpackt, lernte mal vor ewigen Zeiten, was so Märchen eigentlich für einen Hintergrund haben, selten was liebes nettes. Ich möchte nicht wie eine wandelnde PETA Werbung rumlaufen, denn ich will selbst entscheiden, wem ich was zu meiner Gesinnung sage, wem nicht. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich der bessere Mensch mit der tolleren Tattooidee bin. Wie gesagt, jeder soll nach seiner Fassong glücklich werden und lieber mal aber bisserl drauf schauen, wo man selbst noch Wachstumspotenzial hat. :) andere anprangern geht ja immer leichter.
Mir fällt es sehr schwer, jemanden wirklich ernst zu nehmen, der seine Lebensphilosophie so nach außen trägt und nicht konsequent danach lebt. Sich über die bösen Menschen aufregt und selbst ein "Böser" ist.
Punkt
DAS ist für mich (und ich spreche nur von mir !) jemand, der sich wichtig machen will und seinen Leichen im Keller begraben hat und sie damit überspielt, damit alle ihn für nen tollen Menschen halten
Und was hier jedes Mal für ein Fass aufgemacht wird wenn jemand etwas schreibt wasirgemdwem aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen gegen den Strich geht, find ich richtig bescheuert! Wer ist hier der schlimmste/böseste, was weiß ich?!
Immer dieselben Diskussionen!
Wer hat die besten Argumente?
Wer schreibt die kompetentesten Kommentare?
Haben so viele hier keine eigenen Sorgen?
Kein interessantes Leben ?
Daß sie nur Ausschau danach halten, wem sie eins reinwürgen können?
verfasst von Hafensänger08 am 15. April 2015 - 21:11.
Da attestiert du mal so eben im Vorbeigehen einer wildfremden Person "Leichen im Keller" zu haben und "sich wichtig machen zu wollen". Als Indiz für Deine Behauptung muss ausgerechnet die Haarfarbe (!) herhalten. Und wenn du dann Gegenwind bekommst für den Unsinn, den du hier von dir gibst, dann ist die fiese Diskutiererei hier plötzlich das Problem.
Dein fieses Verurteilen wildfremder Menschen ohne Sachgrundlage und nicht zuletzt deine Unfähigkeit zum kontroversen Dialog ist das Problem.
DEINE Leichen im Keller klopfen wohl gerade an die Tür. Was bringt dich angesichts einer wohl sehr unglücklichen und gleichzeitig idealistischen Person so auf die Palme? DEIN schlechtes Gewissen, weil DU nichts machst? Wer sagt dir, das die Einstellerin nichts macht? Woher nimmst du die Gewissheit, dass die Einstellerin ihre eigene Lebensphilosophie "- nicht konsequent lebt"? Weil sie in ihrer Freizeit als Modell jobbt?
Zu deinen rhetorischen Fragen:
- Du hast nicht die besten Argumente.
- Du schreibst nicht die kompetentesten Kommentare.
Hast DU kein interessantes Leben? Wartest DU nur darauf irgendwem zu unterstellen "böse" zu sein? Wie gerade geschehen...
Weißt du, du bist der überschlauste in diesem Universum:-*
Permanent und penetrant mußt du jeden und alles kommentieren und sehr persönlich angreifen. Wenn du mal deinen Verstand einschalten würdest und so etwas wie Anstand besitzen würdest, dann würdest du verstehen was ich meine und einfach mal akzeptieren daß es Menschen gibt, die eine eigene Meinung haben und dazu stehen. Und daß das nicht deine eigene ist solltest du in deinem Alter tolerieren können. Denk was du willst, und wenn du mich hier noch weiter blöd angraben willst, dann tu dir keinen Zwang an, es scheint dich ja irgendwie anzuturnen!
Warum hast du immer nur Arsch genug in der Hose anzupöbeln aber nicht mal deine Tattoos zum Beispiel zu zeigen? Hast du Angst dich zu blamieren? Weil du mit Kritik an Dir selber nicht umgehen kannst und immer nur austeilst?
Deine komischen Fragen an mich versteh ich nicht sie haben keinen Zusammenhang mit meiner Aussage. Du drehst mir irgendwelche Sachen in den Mund, die ich klar ausgedrückt habe. Daher ignorier ich sie einfach. Tut mir leid wenn du das nicht raffst, weil du es nicht willst.
Kann ich dir jetzt noch irgendwie helfen ?
verfasst von Hafensänger08 am 21. April 2015 - 5:59.
Sehr geehrte Frau Wildsau (Nomen est omen?),
Deine Antwort auf meinen Kommentar wirft Fragen auf: Hat Dir der "Borusse" beim formulieren geholfen und habt ihr tatsächlich fast eine Woche gebraucht, um Eure Beleidigungssuada zu verfassen? Warum so böse?
In meinem Kommentar zu Deinem Beitrag (quasi eine rhetorische Perle vor die Wildsau) habe ich mir lediglich die Freiheit genommen DICH WORTWÖRTLICH ZU ZITIEREN und DEINEN Text sehr genau zu lesen. (Im Gegensatz zu Herrn zu Guttenberg habe ich das korrekte Zitieren übrigens gelernt...).
Und was ernte ich für meine Bemühungen? Eine verbale "Sauerei", keine Argumente auf der Sacheebene, persönliche Anfeindungen und verunglückte sprachliche Bilder. Das ist enttäuschend, ja geradezu peinlich. Selbst mein Alter machst Du mir zum Vorwurf, kein tolles Argument, oder?
Ich habe Dich mit Deinen eigenen Worten und Aussagen konfrontiert und das hat offenbar weh getan.
In diesem Thread ging es um die Frage der Lebensphilosophie im Speziellen bezogen auf ein eingestelltes Tattoo und überhaupt um Lebensphilosophie im Allgemein. Dein Beitrag lies mich an der korrekten moralischen Ausrichtung Deines Wertekompasses zweifeln. Diese Zweifel (Teil eines Dialogs; dazu gehören auch Antworten, die man ungern hört) bestehen nach Deiner Replik immer noch.
Sollte diese Verbalattacke etwa eine Retourkutsche sein, weil ich mich erdreistet habe, Dein "Wildsau-Tattoo" zu kritisieren? Nicht wirklich, oder? Oder? Doch?? Immerhin habe ich 8 Punkte gegeben und lediglich ästhetische Kritikpunkte angeführt. War wohl zuviel... Da empfiehlt sich wieder mal www.meintattoo.de.
P.P.S. Wo bleibt angesichts der Beleidigungen der "Wildsau" eigentlich der Moderator, der "- persönliche Anfeindungen bitte per PN austragen!" unter ihren Kommentar schreibt? Ist dieser Hinweis auch tagesform- und personenabhängig? Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich hier nicht per PN antworte, aber wenn ich so frech in aller Öffentlichlichkeit angegangen werde, dann nehme ich mir auch die Freiheit genauso öffentlich zu antworten.
Sorry, aber diese Unterstellungen gehen gar nicht. Jeder der seine Lebensphilosophie nach aussen trägt ist selbst ein BÖSER ! So etwas kann man nur von sich geben, wenn man sich moralisch angegriffen fühlt und ein schlechtes Gewissen hat.
Nach längerer Überlegung will ich doch was loswerden. Also, mir fällt mal wieder auf, dass sich wegen gefärbter Haare und deren Übereinstimmung mit der Aussage des Rückens der Trägerin ewig "unterhalten" wird. Aber wenn Leute hier echt über heftig übers Ziel hinausschießen, wird sich im Höchstfall, stillschweigend abgemeldet, paar Leute trauen sich dagegen zu schreiben. Ein Beispiel, hier stellte vor Monaten eine Userin, ihren Rücken zum Thema "sexuellen Missbrauch " ein. Eine andere Userin schrieb dazu: ob Opfer von sexuellem Missbrauch alle Vegetarier sind? " irgendwie sowas! Irgendwas läuft doch falsch oder? Oder versteh ich grad was nicht, kommt schon auch mal des Öfteren vor, ich gebe es zu^^
Und noch etwas: hier bilden sich regelrecht FRONTEN... Immer mehr nehmen "Reißaus".
Zurück bleibt die härteste Front ...
Ob es dann nicht langweilig wird? Einseitig?
Vielleicht können alle ihre eigene Lebensphilosophie überdenken und mal überlegen ob es ihr Ziel ist, andere zu vergraulen und am Ende alleine dazustehen.
Ich finde es faszinierend, wie man sich aus wenigen Zeilen und einem Tattoo, ein Urteil über einen Menschen bilden kann.
Abgesehen von z.B. Rechtsradikalen Symbolen oder ähnlich verachtenswertes, gibt es hier keine Tattoos die es rechtfertigen über die Träger herzufallen.
Frage mich immer wieder, warum manche persönlich werden. Es ist nicht mein Tattoo und ich kenne keinen Träger persönlich.
Meine Einstellung ist, erst wenn ich mit Menschen respektvoll umgehe, kann ich anfangen mich um die Umwelt und die Tiere zu kümmern.
ich kann die kritik an der auseinandersetzung hier nicht verstehen. dass man nicht allen argumenten etwas abgewinnen kann, gut! dass man womöglich findet, dass so eine diskussion auf einer tattoo-bewertungsseite fehl am platz ist, mag sehr gut sein!
seien wir doch froh, dass es noch menschen gibt, die sich mit der welt auseinandersetzen und mit anderen über die unterschiedlichen ansichten der menschen sprechen/schreiben möchten. was wäre denn die alternative?
und ja, natürlich gehts da auch mal heiß her! hier gehts um weltansichten und die umsetzung dieser! tief persönliche und wichtige dinge im leben eines (oder scheinbar der meisten) menschen.
ich erkenne hier keine unguten fronten oder stellen, an denen jemand als "böse" oder "böser" bezeichnet wurde, weder offen noch zwischen den zeilen.
mir kommt es manchmal ehrlich gesagt eher so vor (und das jetzt bitte keines falls persönlich nehmen - ich kenn ja niemanden hier persönlich/näher), als fühlten sich manche einfach überfordert oder vor den kopf gestoßen von diskussionen dieser art und ihnen wäre es lieber, wenn alle still und leise ihre eigenen leben lebten und ihre probleme/gedanken für sich behielten. aber vielleicht stoße ich da über ziel hinaus... der eindruck davon bleibt bei mir trotzdem.
naja Lenny..ich räum da mal ein, dass in diese oder auch kommende Diskussion momentan keiner mehr unvoreingenommen einsteigt.
Die Stimmung hat halt auch a weng geprägt :-)
Spreche mich momentan da auch nicht von frei, da macht sich dann halt auch mal jemand Luft....*denk*
hmm, ich verstehe dann die kritik immer noch nicht, sorry : (
vielleicht steh ich gerade auf der leitung. gehts darum, dass sich bestimmte gruppen zustimmen und gegen andere gruppen zusammenhalten etc.? voreingenommen von der stimmung auf tb oder von der stimmung und den kommentaren unter dem tattoo?
wie geschrieben, ich kann ja verstehen, wenn man solche diskussionen nicht auf tb lesen mag (oder generell nirgends?), aber das wurde ja nicht angesprochen. wovon muss man sich dann luft machen? und warum gerade hier, wo doch eigentlich nur ansichten ausgetauscht wurden und kaum auf die meinungen anderer negativ eingegangen wurde?
naja... ich checks wohl heute nicht mehr... : )
verfasst von Thirty am 15. April 2015 - 20:07.
Was man hier wieder einmal eindrucksvoll bestätigt bekommt, das ist die immense Konsensverliebtheit der Deutschen. Bloss nicht diskutieren, bloss keine Meinung haben...Leute, der Diskurs gehört zum Onlineleben dazu und jede Diskussion ist erstmal eines, nämlich Auseinandersetzung mit anderen lebensentwürfen und Einstellungen. Insofern sehe ich diese Diskussion positiv, sowohl für die teilnehmer als auch für die Tattooträgerin. Man beschäftigt sich mit ihrer Einstellung.
Eventuell gibt es dadurch für alle Beteiligten neue Einsichten hin zu einem höheren Verständnis...durch das typisch deutsche "Halt bloss das Maul" kommt man leider keinen Deut weiter. Schaut euch doch mal an, wer da seit knapp zehn Jahren im Kanzleramt sitzt...diese Frau ist nachgerade das personifizierte Wegducken, wird aber gewählt und gewählt, vermutlich eben weil sie das deutsche Credo "Bloss keine Diskussion" in Perfektion verkörpert.
Wir müssen endlich raus aus der Komfortzone, Diskussionen sind positiv, selbst miteinander verbal zu kämpfen ist positiv. Nur durch Kommunikation ergeben sich neue Einsichten.
Also, hört doch bitte auf, diesen Diskurs als feindselig zu brandmarken...denn er ist es nicht. Vielmehr zeigt es, daß man sich mit der Motivation der Tattooträgerin auseinandersetzt, somit hat sie ihr Ziel mit ihrem Tattoo schon mehr als erreicht.
Redet miteinander, streitet sachlich...dann kommt auch für alle etwas dabei heraus, abseits von Bierseligkeit, Schnarchigkeit und Konsenssoße. Im Streit liegt der Fortschritt begründet.
verfasst von Hafensänger08 am 16. April 2015 - 6:25.
"Konsenssoße" scheint bei einigen das Ideal gelungener Kommunikation zu sein. Der frei und spontan artikulierte Gedanke muss für die ewigen Diskussionsbremsen bedrohlich wirken. Wie schwach muss das Ego sein, wenn auf die Abweichler so heftig reagiert wird, das am Ende sogar alberne Verschwörungstheorien bezüglich "Frontenbildungen" entwickelt werden. Bloß, weil mal mehr als einer widerspricht. Dabei liegen die Meinungen hier in Wirklichkeit selten weit auseinander. Bei den Punkten ist eine signifikante Abweichung vom Durchschnitt doch eher die Ausnahme als die Regel. Aber selbst minimal andere Sichtweisen und Bewertungen scheinen für die Harmoniesüchtigen eine Beleidigung zu sein. Da frage ich mich wirklich, warum man dann nicht zu meintattoo.de abwandert. Da haben sich alle lieb und jeder kann seinen Sülz völlig diskussionsfrei absondern. Klingt doch paradiesisch, oder?
Ich verstehe es immer noch nicht ganz.. Also ich kann jetzt nur von mir reden, weil ich die Trägerin, gesellschaftlich kritischen Tattoos nicht kenne.
Ich bin jetzt fast 40 Jahre und würde von mir behaupten, ich war immer ein politisch interessierter Mensch, der sich mit Werten auseinandersetze und auch versuchte sie zu leben.
Aber hat nicht jeder Phasen, in denen er/sie seine "Gesinnung" mehr nach außen trägt, mit Kleidung, Haarschnitt usw. Und dann hat man wieder Phasen wo man das nicht will, aber die Denkweise, politische Einstellung bleibt? Also bei mir das so, habe so ziemlich alle Haarschnitte (bis auf Glatze) durch, auch Kleidungsstile, aber ich kann jetzt nicht sagen ich wäre mit Tattoos,bunten Haaren eher vom Teufel besessen und Rock und Bluse bin ich ein moralisch denkender Mensch.
Ist doch oft dass bei einem inneren Prozess man erstmal die gefühlte Ungerechtigkeit rausschreit, oder mit Shirts anprangert, bis man dann selbst gesteht , au weia da könnte ich aber auch noch dazu lernen. Ich trug z.B. als Jugendliche oft Anti Nazi Shirts und verurteilte schon immer Ausgrenzungen aller Art, im Jugendlichen Wahnsinn auch in ewigen Auseinandersetzungen. Aber wie oft erwische ich mich mit Gedanken die nicht immer Multikulti sind? Diese Auseinandersetzung habe ich aber erst im zunehmenden Alter, durch Selbstreflektion, das ist doch ein innerer Prozess. Inwieweit will man denn anhand von Tattoos und Haarfarbe festmachen, wie weit sich jemand mit einem Thema auseinander gesetzt hat? Ich denke ich habe mit 15 Jahren in meinen Anti Nazi Shirts, wenigstens ein bisschen was "gemacht", zumindest Flagge gezeigt. Als Erzieherin mit 15 Jahren Berufserfahrung konnte ich natürlich im Umgang mit den Kindern ganz anders auf das Thema Integration, Inklussion usw. eingehen und auch da denke ich habe ich auch nicht immer 100% das Thema gelebt. Ich trage keine politischen Shirts mehr, aber deswegen ist das was ich mit 15 Jahren gemacht habe doch nicht lächerlich, das Alter, mangelndes Geld, Elternhaus was weiß ich, ließen keine anderen Mittel zu. Zum Wort Gutmensch kann ich nur sagen, dass ich es als ein absolutes Unwort empfinde, ähnlich Ritalinopfer, Psycho usw. Ich wäre echt froh, wenn solche Wörter schneller ne Diskussion auslösen würden, bzw. jemanden überhaupt auffallen!
Gedanken sind der Anfang aller Taten. Sei's nur ein Lächeln,
dass durch gute Gedanken bei Mitmenschen oder einem selbst
ausgelöst wird... sie bewirken etwas. Je größer das Bewusstsein
dafür, je unbewusster fließt es ins Leben ein - zumindest in meines.
Ich bin sicher keine "gute Fee", denke allerdings, allein durch meine
zumeist positiven Gedanken einiges Gutes zu bewirken und bewirkt
zu haben. Es müssen keine für andere sichtbaren Taten sein, um
sich einer Sache oder Herzensangelegenheit bewusst anzunehmen.
Sich Gedanken zu machen und diese - in welcher Form auch immer - zum Ausdruck zu bringen - ist keine Selbstverständlichkeit. Ein Grund dafür ist mitunter das "Unverständnis" der Umwelt, die "Angst" vor Repressalien, Anfeindungen. Eine "Weltanschauung", Kritik am Ableben einer Umwelt nach außen hin zu vertreten kann mächtig anstrengend sein. Ich kann der Trägerin und ihrer so offensichtlich dargestellten Gedankenwelt im Prinzip nur Positives abgewinnen... selbst wenn es "heuchlerisch" wäre: Sobald auch nur ein Menschlein diese "Heuchelei" ernst, diese Gedanken für sich annehmen; vllt sogar ein ganz klein wenig "aktiv" einen Beitrag für eine "bessere Umwelt" leisten würde - die Trägerin hätte somit doch eigentlich schon etwas bewirkt...
☼
verfasst von LostVampire am 16. April 2015 - 10:20.
Also wenn ich mir so durchlese, was manche hier für Ansprüche an ihre Mitmenschen stellen (kein Auto, kein Urlaub, kein Haarfärbemittel und vor allem keine bösen, unnötigen Tätowierungen ...), dann drängen sich mir doch ein paar Fragen auf:
Stellt man diese Ansprüche nur an andere oder lebt man sie selbst? Und lebt man sie aus moralischer Überzeugung oder weil finanziell einfach kein Auto, kein Frisörbesuch und / oder kein Urlaub drin sind?
Und wem bringt das was?
Ich persönlich finde es toll, wenn Leute versuchen ihren Teil beizutragen, auch wenn es "nur" ein "kleiner" Teil ist. Würde sich jeder Gedanken machen und nach seinen Möglichkeiten etwas versuchen, wäre doch schon viel getan.
Warum muss man das immer so schlechtmachen?
Nur weil die anderen mehr, mehr und noch viel mehr machen könnten (und deshalb gefälligst auch müssen!)?
Natürlich rettet keiner die Welt, "nur" weil er z.B. vegetarisch lebt oder sich offen gegen Ungerechtigkeit ausspricht. Aber man tut etwas und das ist positiv.
Warum kann man das nicht anerkennen und schaut lieber auf das, was andere nicht tun oder besser oder mehr machen sollten?
Damit will ich nicht sagen, dass man nicht kritisieren (oder diskutieren) dürfte. Denkanstöße sind immer eine gute Sache.
Und ich kann solche Reaktionen auch durchaus verstehen, wenn sich jemand als Mutter Teresa aufspielt, "nur" weil er ab und zu auf Fleisch verzichtet oder "gerademal" die normalen Regeln des sozialen Miteinanders pflegt. Aber nicht, weil jemand versucht seinen Beitrag zu leisten und es anderen einfach niemals gut genug ist...
So eine Einstellung macht mich mittlerweile richtig wütend und traurig.
Ich habe viele Freunde, die Muslime sind und die es zur Zeit alles andere als leicht haben. Viele von ihnen engagieren sich (gegen Terror, gegen Radikalisierung des Islam, gegen Radikalisierung von Religionen allgemein usw.), helfen anderen, machen und tun.
Und werden dann noch (insbesondere die Frauen, die man aufgrund des Kopftuchs natürlich leicht "erkennt") bespuckt und beleidigt, denn sie sind ja nur "scheiß Muslime" und sollen gefälligst mehr, mehr, mehr tun und sich mehr distanzieren und sich mehr einsetzen und sowieso alles ganz anders und besser machen.
Solche Anfeindungen kommen meistens von Leuten, die gar nichts (!) tun und sich nur deshalb überlegen fühlen, weil sie (in diesem Beispiel) nicht zur Gruppe der Muslime gehören. Deshalb ist man schon erhaben, kann sich in Ruhe den Hintern plattsitzen und andere wie Dreck behandeln, die sowieso nie gut genug sein können.
Und wenn wer was sagt, dann zeigt man eben mit dem Finger auf andere und brüllt: "Die sind viel schlimmer!" Das ist dann der tolle Beitrag.
Da gibt's einen sehr passendes und bekannten Spruch aus der Bibel:
"Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?" (Matthäus 7, 3)
Niemand von uns ist perfekt. Ich bin mir sicher, dass jeder von uns irgendwelche Luxusgüter besitzt, die er nicht bräuchte und ich bin mir ebenso sicher, dass jeder von uns "mehr" leisten könnte.
Bringt es jetzt mir und meinen Mitmenschen was, wenn ich jeden deswegen anfeinde? Meiner Ansicht nach nicht.
Entsprechend freue ich mich lieber, wenn jemand wenigstens etwas tut, anstatt diese Leute noch dafür zu verurteilen.
Einen Sinn sehe ich darin leider überhaupt nicht, aber ich lasse mich gerne belehren.
In meinen Augen ändert man nichts durch Anfeindungen und Verurteilungen. Was ich auch typisch deutsch finde, ist das schreien nach Gesetzen. Was nutzen die, wenn es nicht klick macht in den Köpfen. Ob das bei der Flüchtlingsdiskussion, Umweltverschmutzung oder beim Tierschutz ist, man steckt den Kopf in den Sand und läuft der Menge hinterher. Ich könnte mich sicher noch mehr engagieren, versuche es aber im kleinen Rahmen, jeden Tag...
Wenn ich mir jetzt die komplette Diskussion mal anschaue, sind wir uns doch eigentlich Alle mehr oder weniger einig, was die von der Trägerin des Rückentattos angesprochenen Missstände betrifft. Jeder scheint hier seinen Beitrag zu leisten. Und wie Thirty schon schrieb, Jeder kann während einer derartigen Diskussion noch etwas dazu lernen. Schade ist nur immer wieder, nicht nur im Laufe dieser Diskussion, werden hier einige Wörter, Versprecher oder auch leicht abweichende Ansichten auf die Goldwaage gelegt und es kommt zu verbalen Auseinandersetzungen, welche man schon als Anfeindungen bezeichnen muss. Ich glaube das haben wir nicht nötig. Auch bei einem so ernsten Thema kann man locker bleiben und daran denken, dass wir uns hier in unserer Freizeit einer interessanten Sache widmen und dabei auch ein wenig Spaß haben wollen. Gewisse Aufregungen und unnötiger Stress muss dabei nicht sein. Man kann doch auch mal über eine vermeintlich dumme Bemerkung hinwegsehen oder einen Troll hier ein wenig rumtrollen lassen, ohne gleich auf 180 zu sein. In diesem Sinne wünsche ich Allen weiterhin viel Spaß hier und noch einen schönen Tag. Die Sonne scheint doch :-)
verfasst von Hafensänger08 am 16. April 2015 - 12:19.
Wer jemals in der Fußgängerzone aktiv für eine Partei Wahlkampf betrieben hat und sich dem Dialog der Passanten gestellt hat, der kennt diese besondere Spezies, die enorme moralische Anforderungen an alles und an jeden stellt - nur nicht an sich selbst.
Das sind nicht die Anhänger anderer Parteien. Die suchen meist gut gelaunt den Dialog und wünschen dem politischen Gegner am Ende des Gesprächs (wenn die Kinder quengeln und weiter wollen) noch einen schönen Tag und einen guten Wahlkampf.
Das sind auch nicht die engagierten Tierschützer; die kommen und fragen gezielt, was die Partei für die man wirbt denn gedenkt, in der nächsten Legislaturperiode für den Tierschutz zu tun. Da wird meist sachlich und kompetent diskutiert. Manchmal auch mit durchaus ernüchternden Erkenntnissen für einen selbst.
Auch die Leute am Nachbarstand von der anderen Partei suchen oft den Dialog und "testen" gern mal ihre Argumente am politischen Gegner. Ebenfalls gutgelaunt und weltoffen. Und meistens durchaus kritikfähig und humorvoll! Da werden dann schon mal "rote" Kekse und "schwarzer" Kaffee zu einem improvisiertem Stehfrühstück zusammengeschmissen. Selbst "Bibeltreue Christen" können Ansätze von Humor haben (wenn sie nicht gerade mal wieder das Thema "Abtreibung" auf der Agenda haben).
Der Frust beginnt, wenn die ewigen Nörgler kommen und pauschal einem persönlich, der Partei, den Parteien allgemein oder überhaupt dem "System" insgesamt vorwerfen, unmoralisch, korrupt und mies zu sein.
Die Gegenfrage "Was sollte man tun, was tun Sie persönlich?" bringt praktisch immer die gleiche Antwort: NIX, NADA, NOTHING, REIN GAR NICHTS. Nicht Mitglied einer Partei oder Organisation, nix spenden, kein Ehrenamt, nicht im Elternrat des Kindergartens oder der Schule aktiv sein, nicht im Kirchenvorstand, keine Vereinsarbeit und schon mal gar nicht zur Wahl gehen. Einfach nur meckern. Meckern als Lebensinhalt (RTL und Bildzeitung als geistige Basis) und diejenigen kritisieren, die sich angreifbar machen weil sie sich zu etwas bekennen - mit all den Widersprüchen, die ein Bekenntnis zu einer Ideologie, einem Lebensstil oder einer Religion nun mal mit sich bringen.
So stopfen sie Billigfleisch von Aldi in sich und die eigenen Kinder um dann den Vegetarier zu fragen, wie er es denn mit seinem Gewissen vereinbaren kann Lederschuhe zu tragen. Sie meckern, weil der grüne Stadtrat (der mit den vier Kindern und den zwei Hunden) sich einen neuen VW-Bus geleistet hat - und dabei selber einen alten BMW fahren, der mal eben locker dreimal soviel Benzin verbrät. Über die Falschparker vorm Haus meckern und selbst mit 50 Sachen durch die Spielstrasse brettern. Keine Kirchensteuer zahlen aber kirchlich heiraten wollen... Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen.
Doch irgendwo nagt es an den Meckerern. Sie sehen die gesellschaftliche Anerkennung die engagierte Menschen manchmal erfahren und sie haben ein schlechtes Gewissen. Jedesmal, wenn sie bei KIK einkaufen. Jedesmal, wenn sie sich Schrottfleisch auf den Grill knallen. Dann ahnen sie, dass sie es besser machen könnten... Doch den eigenen Hintern hoch zu bekommen ist bekanntlich viel schwerer, als es von anderen zu verlangen. So projeziert man sein eigenes schlechtes Gewissen in jene, die wenigstens irgendwas machen, um etwas zum Positiven zu verbessern. Und wie schön, wenn man dann entdeckt, dass diese es eben nicht immer schaffen, ihre Ideen ohne Widersprüche zu leben. Dann atmet der Meckerer auf, dann kann er sagen: "Seht her, bringt nix, alles verlogen". Und wenn der Mensch, der versucht moralisch zu denken keine Angriffsfläche bietet, dann konstruiert man eine. Dann muss die Haarfarbe oder das Hobby als Argument herhalten.
"- Es gibt kaum etwas Behaglicheres als Moralvorstellungen zu haben – für die andern." Walter Ludin
Dein Grundgedanke gefällt mir.. Warum nimmst du als Beispiel für einen nicht engagierten Meckerer, jemanden der bei KiK einkauft und sich bei Aldi Lebensmittel kauft. Es gibt in jeder Schicht, solche und solche.. Manche können sich kein Fleisch oder andere Lebensmittel, beim Bauern nebenan leisten, und es werden immer mehr die es nicht können. Bei den letzten Skandale wegen schlechten Arbeitsbedingungen, waren hochpreisige Modemarken ebenso involviert.
Und was Bildleser angeht...
Als Beispiel: Habe die Diskussion und Berichterstattung, wegen den rumänischen Straßenhunden verfolgt. Dabei bei namhaften Zeitungen festgestellt, das sehr viel geschönt, bis hin zu gelogen wurde.
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gute Idee :-)
ich mach einfach nen kurzen Anfang!
Grundsätzlich finde ich es toll, wenn überhaupt nachgedacht wird.
Man muss nicht immer 100 % geben, wenn jeder ein kleines Stückchen dazu beiträgt, unsere Welt zu verbessern oder anderen die Augen zu öffnen, dann ist es schonmal positiv!
Erkenne die Diskussion wieder, wenn Veganer z.b. sagen vegetarisch bringt gar nichts und über die Vegetarier lästern.
Falls noch Bedarf vorhanden ist, inzwischen wurden unter dem Tattoo ja schon reichlich Meinungen zur Bedeutung des Tattoos geäußert.
mal ein denkanstoß:
ein solches Motiv (das eine bestimmte weltanschauung oder -kritik darstellen soll) kann auch als imperativ betrachtet werden. selbst wenn man eine vollständige umsetzung dessen, was man für richtig hält, nicht erreicht (oder erreichen kann), so ist es durchaus legitim sich der thematik auf diese weise zu widmen. womöglich möchte sich der träger/die trägerin dadurch tagtäglich erinnern, der gezeigten einstellung so weit wie möglich zu folgen.
zudem:
die kritik, dass jemand, der nicht 100% das lebt, was er/sie als richtig bezeichnet (bzw. auch mal dinge tut die sie/er kritisiert), erinnert mich stark an die argumente, dass gurkenträgerInnen gefälligst keine anderen gurken schlecht bewerten sollten. "mal lieber vor der eigenen tür kehren..."
falsch! jeder mensch kann probleme ansprechen und kritische punkte beschreiben, ja sogar ein tattoo diesen dingen widmen, OHNE ein perfektes leben zu leben.
Für mich ist es verwunderlich, wie manche über User urteilen, obwohl sie denjenigen überhaupt nicht kennen. Also es reicht ein Modell-Hobby aus, oder die roten Haare, oder was weiss ich als Erkenntnis, um über jemanden ein "wahres" Profilbild zu erstellen. Kein Nachfragen über das Warum, Weshalb, Wieso, nein es reichen einfach die roten Haare. Wer weiß, vielleicht macht sich die Einstellerin viel mehr Gedanken rund um das Leben, als mach ein anderer, der mit erhobenen Zeigefinger auf sie zeigt.
Wenn man so ein Thema anspricht sollte man auch so weit als möglich selbst so leben...
Nur da sie selbst ein Auto besitzt und damit der Umwelt durch diese Schadstoffe sehr zumutet und dann auch noch einmal im Jahr auf Urlaub fährt was mit 2 Kindern sicherlich nicht ganz billig ist und sich sicherlich alle 6 Wochen die Haare färbt (hoffentlich mit einer Haarfarbe die nicht an Tieren getestet wurde ;) wenn wir schon dabei sind!) - könnte man dieses Geld immerhin für seine Lebeneinstellung verwenden denn um die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen müsste jeder von uns Kompromisse eingehen und ich sehe anhand ihres Kommis von vorhin das sie selbst keinerlei Kompromisse eingeht...?!
Nein les bitte unter ihrem Tattoo sie hat Tim25 geantwortet !
Dann nochmal hier :-)
Ich persönlich bin auch kein Fan davon, wenn einem die Lebenseinstellung einer Person schon sehr plakativ durch die Tattoos um die Ohren gehauen wird (gilt z.B. auch für Leute, die voller Namen sind und ich somit oft schon weiß wie Kinder, Eltern, Großeltern, Großtanten und Haustiere heißen, bevor ich den Namen des Tätowierten kenne).
Dennoch finde ich es etwas merkwürdig, Leuten mit entsprechenden Tattoos alle ihre Hobbys usw. vorzuhalten, bloß um sie zwanghaft der Heuchelei entlarven zu wollen. (Falls wirklich ein sehr gegensätzliches Hobby dabei wäre, könnte ich das ja noch verstehen, aber auch dann ist es in der Regel besser, erstmal nachzufragen.)
Man kann auch für das Recht von Tieren und Menschen eintreten, ohne 24/7 NUR und ausschließlich daran zu denken ;)
Müsste man das, wäre doch jeder Mensch ein Heuchler. Denn keiner kann es leisten seine Einstellung in dem Maß durchzuziehen (und wenn, wäre das wohl eher anstrengend als hilfreich...).
Inwieweit jemand seine Einstellung wirklich auslebt wissen wir nicht und es ist letztendlich auch die Sache jedes einzelnen (wobei Nachfragen natürlich immer legitim sind).
Hätte sie jetzt auf ihrem Rücken stehen, dass es teuflisch ist sich die Haare zu färben, dann fände ich das auch sehr merkwürdig ;)
Aber so finde ich den Aufriss nicht ganz nachvollziehbar.
Ich persönlich finde es immer schade, wenn man z.B. Veganern oder Vegetariern gleich Vorwürfe macht, weil sie "bestimmt nicht genügend machen".
Ist doch gut, dass sie überhaupt was machen.
Natürlich gibt es Veganer und Vegetarier, die selbst extrem die Moralkeule schwingen, ohne ihren eigenen Ansprüchen zu genügen (was tatsächlich extrem nervig sein kann), aber genauso gibt es sehr nette, pflegeleichte Exemplare (wie eben überall), die das nicht verdient haben, nur weil sie nicht perfekt sind.
Ich kenne das selbst von meinem Glauben bzw. meiner Religion.
Kritik muss man da mittlerweile schon gut einstecken können, was auch in Ordnung ist, aber extreme Vorurteile bzw. Vorverurteilungen sind eher anstrengend und bringen auch keinen weiter.
Und wenn ich mir dann noch anhören darf, was einige Menschen meinen, wie ich nun bitte zu leben habe, um in deren Weltbild zu passen... finde ich das meistens doch eher mysteriös als nachvollziehbar.
Entsprechend soll das jeder halten wie er will, so lange die Heuchelei nicht zu extrem wird (so nach dem Motto: "Sieh nur, ich habe den Namen meines Kindes tätowiert, entsprechend liebe ich es viel mehr als du, obwohl ich mich nie drum kümmere!" oder "Schau mal, meine Weltverbesserungs-Tattoos! NUR dadurch bin ich schon ein besserer Mensch und denke viel mehr an Umwelt und Tiere als du!" Ich hatte selbst einen Kommilitonen, der meinte, er würde einen tollen Beitrag leisten, nur weil er "PETA"-Shirts getragen hat...).
In solchen Extremfällen kann ich die Einwände durchaus verstehen (da sind sie auch berechtigt), aber nicht weil man ein Hobby hat, das andere "unpassend" finden (z.B. Leute, die Frauen vorwerfen, sie wären "Rabenmütter", nur weil sie gerne mal feiern gehen).
Das wird wohl noch jeder selbst entscheiden dürfen.
Man mag die Lebensphilosophie der Einstellerin überzogen/falsch/unglaubwürdig/inkonsequent finden, die Haarfarbe und ihr Hobby sind für mich jedenfalls keine Hinweise darauf, dass sie es nicht ernst meint. Die Tatsache, dass sich die Einstellerin den ganzen Rücken (!) volltätowieren läßt mit Symbolen, die ihre traurigen Gedanken zum Ausdruck bringen sollen, ist für mich ein klares Indiz für das Gegenteil.
Ich teile generell Thirtys Abneigung gegen aufdringliche und missionarische Zeitgenossen. In diesem Fall aber fühle ich mich weder belehrt, noch habe ich das Gefühl, dass mir jemand sein Weltbild, seine Ideologie, Religion oder sonstwas ungefragt um die Ohren haut. Das Tattoo der Einstellerin soll ihre persönliche Lebensphilosophie zum Ausdruck bringen und die Frage ob dies gelungen ist, läßt sich ohne eine Beschreibung eben jener Philosophie schlichtweg nicht beantworten.
All das Schlechte in der Welt kann einen wirklich gruseln, man darf aber die Hoffnung und den Blick für das Positive nicht aus den Augen verlieren.
Ich lese aus den Worten der Einstellerin einen gewaltigen Weltschmerz heraus. Bei so einem jungen Menschen macht mich das traurig und irgendwie verbietet es sich für mich ihre philosophischen Betrachtungen noch irgendwie auf ihre Glaubwürdigkeit abzuklopfen... Denn was bleibt ist ein Rücken voller Symbole, die dauerhaft Leid und Schmerz zum Ausdruck bringen.
zitat: "Wenn man so ein Thema anspricht sollte man auch so weit als möglich selbst so leben..." (von jaqui22 weiter oben)
wem ein solches thema WIRKLICH am herzen liegt, tut auch vieles/alles mögliche um seinen eigenen idealen möglichst nahe zu kommen. jeder mensch ist allerdings in ein system und in eine gesellschaft eingebunden, die dies oft nicht ermöglichen.
davon mal abgesehen, sollte man niemanden wegen fehlender umsetzungskraft verurteilen, wenn man selbst nicht mindestens MEHR in diese richtung tut. wenn solche kritik allerdings von jemanden kommt, der sich selbst nicht einmal um die abgesprochenen belange kümmert, dann ist das für mich noch viel verwunderlicher und noch weniger glaubhaft.
jeder (!) mensch macht kompromisse in seinem leben! aber wo wären wir, wenn wir nur noch für die dinge einträten sollten/würden, die sich von heute auf morgen individuell und kollektiv sofort verändern ließen? wir würden keine diskussion über globale gerechtigkeit und die ausnutzung von menschen aus ärmeren regionen führen, keine über umweltschutz oder gar klimawandel, keine über gleichberechtigung von Frauen oder lgbti-menschen oder menschen mit behinderungen... wir wären im status quo gefangen!
wenn sich jemand AUSSCHLIESSLICH über sein tattoo mit einem kritischen thema beschäftigt ist das sicherlich zu wenig, ABER wenigstens identifiziert sich dieser mensch mit dem problem. : /
Danke Tim, dass nicht unter dem Tattoo weiterdiskutiert wird. Also meine Meinung dazu: ich finde es immer gut, wenn sich jemand Gedanken macht, über Ethik, Moral, Umweltschutz was weiß ich. ich denke auch, man ist keine völlig von der Gesellschaft losgelöste Person und muss Kompromisse machen. Ich esse z.B. eigentlich nur Bio und zwar wirkliches Bio, gehe bewusst nicht bei Aldi und Co. einkaufen, versuche auch wieder auf tierische Produkte, egal wo zu verzichten. Aber mein Geist ist willig aber mein Fleisch ist manchmal leider auch schwach. Ich lebe z.B. wegen einer Umschulung momentan nicht zu Hause, werde, ernährungstechnisch grad vom Kostenträger fremdgesteuert. Ich esse grad so ungesund wie schon lange nicht mehr, ja ich gebe es zu, was soll ich denn machen?:)
Ich trage ab und an auch noch Lederschuhe, weil ich die noch von früher habe, als ich eher modegesteuert einkaufte, die werfe ich jetzt auch nicht weg, würde die mir allerdings auch nicht mehr kaufen.
Zu Tattoos, ich finde jeder sollte auf seiner Haut tragen dürfen was er will, beichte aber auch gleich mal hier, auch mir ist da schon leider des Öfteren hier ein doofer Spruch rausgerutscht, also auch nicht so moralisch in Ordnung, wie ich gerne wäre.
Meine Tattoos beschäftigen sich alle mit gesellschaftlichen und sozialkritischen Themen usw. Ich persönlich habe es in Märchenfiguren verpackt, lernte mal vor ewigen Zeiten, was so Märchen eigentlich für einen Hintergrund haben, selten was liebes nettes. Ich möchte nicht wie eine wandelnde PETA Werbung rumlaufen, denn ich will selbst entscheiden, wem ich was zu meiner Gesinnung sage, wem nicht. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich der bessere Mensch mit der tolleren Tattooidee bin. Wie gesagt, jeder soll nach seiner Fassong glücklich werden und lieber mal aber bisserl drauf schauen, wo man selbst noch Wachstumspotenzial hat. :) andere anprangern geht ja immer leichter.
Mir fällt es sehr schwer, jemanden wirklich ernst zu nehmen, der seine Lebensphilosophie so nach außen trägt und nicht konsequent danach lebt. Sich über die bösen Menschen aufregt und selbst ein "Böser" ist.
Punkt
DAS ist für mich (und ich spreche nur von mir !) jemand, der sich wichtig machen will und seinen Leichen im Keller begraben hat und sie damit überspielt, damit alle ihn für nen tollen Menschen halten
Und was hier jedes Mal für ein Fass aufgemacht wird wenn jemand etwas schreibt wasirgemdwem aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen gegen den Strich geht, find ich richtig bescheuert! Wer ist hier der schlimmste/böseste, was weiß ich?!
Immer dieselben Diskussionen!
Wer hat die besten Argumente?
Wer schreibt die kompetentesten Kommentare?
Haben so viele hier keine eigenen Sorgen?
Kein interessantes Leben ?
Daß sie nur Ausschau danach halten, wem sie eins reinwürgen können?
Nach längerer Überlegung will ich doch was loswerden. Also, mir fällt mal wieder auf, dass sich wegen gefärbter Haare und deren Übereinstimmung mit der Aussage des Rückens der Trägerin ewig "unterhalten" wird. Aber wenn Leute hier echt über heftig übers Ziel hinausschießen, wird sich im Höchstfall, stillschweigend abgemeldet, paar Leute trauen sich dagegen zu schreiben. Ein Beispiel, hier stellte vor Monaten eine Userin, ihren Rücken zum Thema "sexuellen Missbrauch " ein. Eine andere Userin schrieb dazu: ob Opfer von sexuellem Missbrauch alle Vegetarier sind? " irgendwie sowas! Irgendwas läuft doch falsch oder? Oder versteh ich grad was nicht, kommt schon auch mal des Öfteren vor, ich gebe es zu^^
Und noch etwas: hier bilden sich regelrecht FRONTEN... Immer mehr nehmen "Reißaus".
Zurück bleibt die härteste Front ...
Ob es dann nicht langweilig wird? Einseitig?
Vielleicht können alle ihre eigene Lebensphilosophie überdenken und mal überlegen ob es ihr Ziel ist, andere zu vergraulen und am Ende alleine dazustehen.
Ich finde es faszinierend, wie man sich aus wenigen Zeilen und einem Tattoo, ein Urteil über einen Menschen bilden kann.
Abgesehen von z.B. Rechtsradikalen Symbolen oder ähnlich verachtenswertes, gibt es hier keine Tattoos die es rechtfertigen über die Träger herzufallen.
Frage mich immer wieder, warum manche persönlich werden. Es ist nicht mein Tattoo und ich kenne keinen Träger persönlich.
Meine Einstellung ist, erst wenn ich mit Menschen respektvoll umgehe, kann ich anfangen mich um die Umwelt und die Tiere zu kümmern.
ich kann die kritik an der auseinandersetzung hier nicht verstehen. dass man nicht allen argumenten etwas abgewinnen kann, gut! dass man womöglich findet, dass so eine diskussion auf einer tattoo-bewertungsseite fehl am platz ist, mag sehr gut sein!
seien wir doch froh, dass es noch menschen gibt, die sich mit der welt auseinandersetzen und mit anderen über die unterschiedlichen ansichten der menschen sprechen/schreiben möchten. was wäre denn die alternative?
und ja, natürlich gehts da auch mal heiß her! hier gehts um weltansichten und die umsetzung dieser! tief persönliche und wichtige dinge im leben eines (oder scheinbar der meisten) menschen.
ich erkenne hier keine unguten fronten oder stellen, an denen jemand als "böse" oder "böser" bezeichnet wurde, weder offen noch zwischen den zeilen.
mir kommt es manchmal ehrlich gesagt eher so vor (und das jetzt bitte keines falls persönlich nehmen - ich kenn ja niemanden hier persönlich/näher), als fühlten sich manche einfach überfordert oder vor den kopf gestoßen von diskussionen dieser art und ihnen wäre es lieber, wenn alle still und leise ihre eigenen leben lebten und ihre probleme/gedanken für sich behielten. aber vielleicht stoße ich da über ziel hinaus... der eindruck davon bleibt bei mir trotzdem.
naja Lenny..ich räum da mal ein, dass in diese oder auch kommende Diskussion momentan keiner mehr unvoreingenommen einsteigt.
Die Stimmung hat halt auch a weng geprägt :-)
Spreche mich momentan da auch nicht von frei, da macht sich dann halt auch mal jemand Luft....*denk*
Was man hier wieder einmal eindrucksvoll bestätigt bekommt, das ist die immense Konsensverliebtheit der Deutschen. Bloss nicht diskutieren, bloss keine Meinung haben...Leute, der Diskurs gehört zum Onlineleben dazu und jede Diskussion ist erstmal eines, nämlich Auseinandersetzung mit anderen lebensentwürfen und Einstellungen. Insofern sehe ich diese Diskussion positiv, sowohl für die teilnehmer als auch für die Tattooträgerin. Man beschäftigt sich mit ihrer Einstellung.
Eventuell gibt es dadurch für alle Beteiligten neue Einsichten hin zu einem höheren Verständnis...durch das typisch deutsche "Halt bloss das Maul" kommt man leider keinen Deut weiter. Schaut euch doch mal an, wer da seit knapp zehn Jahren im Kanzleramt sitzt...diese Frau ist nachgerade das personifizierte Wegducken, wird aber gewählt und gewählt, vermutlich eben weil sie das deutsche Credo "Bloss keine Diskussion" in Perfektion verkörpert.
Wir müssen endlich raus aus der Komfortzone, Diskussionen sind positiv, selbst miteinander verbal zu kämpfen ist positiv. Nur durch Kommunikation ergeben sich neue Einsichten.
Also, hört doch bitte auf, diesen Diskurs als feindselig zu brandmarken...denn er ist es nicht. Vielmehr zeigt es, daß man sich mit der Motivation der Tattooträgerin auseinandersetzt, somit hat sie ihr Ziel mit ihrem Tattoo schon mehr als erreicht.
Redet miteinander, streitet sachlich...dann kommt auch für alle etwas dabei heraus, abseits von Bierseligkeit, Schnarchigkeit und Konsenssoße. Im Streit liegt der Fortschritt begründet.
Ich verstehe es immer noch nicht ganz.. Also ich kann jetzt nur von mir reden, weil ich die Trägerin, gesellschaftlich kritischen Tattoos nicht kenne.
Ich bin jetzt fast 40 Jahre und würde von mir behaupten, ich war immer ein politisch interessierter Mensch, der sich mit Werten auseinandersetze und auch versuchte sie zu leben.
Aber hat nicht jeder Phasen, in denen er/sie seine "Gesinnung" mehr nach außen trägt, mit Kleidung, Haarschnitt usw. Und dann hat man wieder Phasen wo man das nicht will, aber die Denkweise, politische Einstellung bleibt? Also bei mir das so, habe so ziemlich alle Haarschnitte (bis auf Glatze) durch, auch Kleidungsstile, aber ich kann jetzt nicht sagen ich wäre mit Tattoos,bunten Haaren eher vom Teufel besessen und Rock und Bluse bin ich ein moralisch denkender Mensch.
Ist doch oft dass bei einem inneren Prozess man erstmal die gefühlte Ungerechtigkeit rausschreit, oder mit Shirts anprangert, bis man dann selbst gesteht , au weia da könnte ich aber auch noch dazu lernen. Ich trug z.B. als Jugendliche oft Anti Nazi Shirts und verurteilte schon immer Ausgrenzungen aller Art, im Jugendlichen Wahnsinn auch in ewigen Auseinandersetzungen. Aber wie oft erwische ich mich mit Gedanken die nicht immer Multikulti sind? Diese Auseinandersetzung habe ich aber erst im zunehmenden Alter, durch Selbstreflektion, das ist doch ein innerer Prozess. Inwieweit will man denn anhand von Tattoos und Haarfarbe festmachen, wie weit sich jemand mit einem Thema auseinander gesetzt hat? Ich denke ich habe mit 15 Jahren in meinen Anti Nazi Shirts, wenigstens ein bisschen was "gemacht", zumindest Flagge gezeigt. Als Erzieherin mit 15 Jahren Berufserfahrung konnte ich natürlich im Umgang mit den Kindern ganz anders auf das Thema Integration, Inklussion usw. eingehen und auch da denke ich habe ich auch nicht immer 100% das Thema gelebt. Ich trage keine politischen Shirts mehr, aber deswegen ist das was ich mit 15 Jahren gemacht habe doch nicht lächerlich, das Alter, mangelndes Geld, Elternhaus was weiß ich, ließen keine anderen Mittel zu. Zum Wort Gutmensch kann ich nur sagen, dass ich es als ein absolutes Unwort empfinde, ähnlich Ritalinopfer, Psycho usw. Ich wäre echt froh, wenn solche Wörter schneller ne Diskussion auslösen würden, bzw. jemanden überhaupt auffallen!
Gedanken sind der Anfang aller Taten. Sei's nur ein Lächeln,
dass durch gute Gedanken bei Mitmenschen oder einem selbst
ausgelöst wird... sie bewirken etwas. Je größer das Bewusstsein
dafür, je unbewusster fließt es ins Leben ein - zumindest in meines.
Ich bin sicher keine "gute Fee", denke allerdings, allein durch meine
zumeist positiven Gedanken einiges Gutes zu bewirken und bewirkt
zu haben. Es müssen keine für andere sichtbaren Taten sein, um
sich einer Sache oder Herzensangelegenheit bewusst anzunehmen.
Sich Gedanken zu machen und diese - in welcher Form auch immer - zum Ausdruck zu bringen - ist keine Selbstverständlichkeit. Ein Grund dafür ist mitunter das "Unverständnis" der Umwelt, die "Angst" vor Repressalien, Anfeindungen. Eine "Weltanschauung", Kritik am Ableben einer Umwelt nach außen hin zu vertreten kann mächtig anstrengend sein. Ich kann der Trägerin und ihrer so offensichtlich dargestellten Gedankenwelt im Prinzip nur Positives abgewinnen... selbst wenn es "heuchlerisch" wäre: Sobald auch nur ein Menschlein diese "Heuchelei" ernst, diese Gedanken für sich annehmen; vllt sogar ein ganz klein wenig "aktiv" einen Beitrag für eine "bessere Umwelt" leisten würde - die Trägerin hätte somit doch eigentlich schon etwas bewirkt...
☼
Also wenn ich mir so durchlese, was manche hier für Ansprüche an ihre Mitmenschen stellen (kein Auto, kein Urlaub, kein Haarfärbemittel und vor allem keine bösen, unnötigen Tätowierungen ...), dann drängen sich mir doch ein paar Fragen auf:
Stellt man diese Ansprüche nur an andere oder lebt man sie selbst? Und lebt man sie aus moralischer Überzeugung oder weil finanziell einfach kein Auto, kein Frisörbesuch und / oder kein Urlaub drin sind?
Und wem bringt das was?
Ich persönlich finde es toll, wenn Leute versuchen ihren Teil beizutragen, auch wenn es "nur" ein "kleiner" Teil ist. Würde sich jeder Gedanken machen und nach seinen Möglichkeiten etwas versuchen, wäre doch schon viel getan.
Warum muss man das immer so schlechtmachen?
Nur weil die anderen mehr, mehr und noch viel mehr machen könnten (und deshalb gefälligst auch müssen!)?
Natürlich rettet keiner die Welt, "nur" weil er z.B. vegetarisch lebt oder sich offen gegen Ungerechtigkeit ausspricht. Aber man tut etwas und das ist positiv.
Warum kann man das nicht anerkennen und schaut lieber auf das, was andere nicht tun oder besser oder mehr machen sollten?
Damit will ich nicht sagen, dass man nicht kritisieren (oder diskutieren) dürfte. Denkanstöße sind immer eine gute Sache.
Und ich kann solche Reaktionen auch durchaus verstehen, wenn sich jemand als Mutter Teresa aufspielt, "nur" weil er ab und zu auf Fleisch verzichtet oder "gerademal" die normalen Regeln des sozialen Miteinanders pflegt. Aber nicht, weil jemand versucht seinen Beitrag zu leisten und es anderen einfach niemals gut genug ist...
So eine Einstellung macht mich mittlerweile richtig wütend und traurig.
Ich habe viele Freunde, die Muslime sind und die es zur Zeit alles andere als leicht haben. Viele von ihnen engagieren sich (gegen Terror, gegen Radikalisierung des Islam, gegen Radikalisierung von Religionen allgemein usw.), helfen anderen, machen und tun.
Und werden dann noch (insbesondere die Frauen, die man aufgrund des Kopftuchs natürlich leicht "erkennt") bespuckt und beleidigt, denn sie sind ja nur "scheiß Muslime" und sollen gefälligst mehr, mehr, mehr tun und sich mehr distanzieren und sich mehr einsetzen und sowieso alles ganz anders und besser machen.
Solche Anfeindungen kommen meistens von Leuten, die gar nichts (!) tun und sich nur deshalb überlegen fühlen, weil sie (in diesem Beispiel) nicht zur Gruppe der Muslime gehören. Deshalb ist man schon erhaben, kann sich in Ruhe den Hintern plattsitzen und andere wie Dreck behandeln, die sowieso nie gut genug sein können.
Und wenn wer was sagt, dann zeigt man eben mit dem Finger auf andere und brüllt: "Die sind viel schlimmer!" Das ist dann der tolle Beitrag.
Da gibt's einen sehr passendes und bekannten Spruch aus der Bibel:
"Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?" (Matthäus 7, 3)
Niemand von uns ist perfekt. Ich bin mir sicher, dass jeder von uns irgendwelche Luxusgüter besitzt, die er nicht bräuchte und ich bin mir ebenso sicher, dass jeder von uns "mehr" leisten könnte.
Bringt es jetzt mir und meinen Mitmenschen was, wenn ich jeden deswegen anfeinde? Meiner Ansicht nach nicht.
Entsprechend freue ich mich lieber, wenn jemand wenigstens etwas tut, anstatt diese Leute noch dafür zu verurteilen.
Einen Sinn sehe ich darin leider überhaupt nicht, aber ich lasse mich gerne belehren.
In meinen Augen ändert man nichts durch Anfeindungen und Verurteilungen. Was ich auch typisch deutsch finde, ist das schreien nach Gesetzen. Was nutzen die, wenn es nicht klick macht in den Köpfen. Ob das bei der Flüchtlingsdiskussion, Umweltverschmutzung oder beim Tierschutz ist, man steckt den Kopf in den Sand und läuft der Menge hinterher. Ich könnte mich sicher noch mehr engagieren, versuche es aber im kleinen Rahmen, jeden Tag...
Wenn ich mir jetzt die komplette Diskussion mal anschaue, sind wir uns doch eigentlich Alle mehr oder weniger einig, was die von der Trägerin des Rückentattos angesprochenen Missstände betrifft. Jeder scheint hier seinen Beitrag zu leisten. Und wie Thirty schon schrieb, Jeder kann während einer derartigen Diskussion noch etwas dazu lernen. Schade ist nur immer wieder, nicht nur im Laufe dieser Diskussion, werden hier einige Wörter, Versprecher oder auch leicht abweichende Ansichten auf die Goldwaage gelegt und es kommt zu verbalen Auseinandersetzungen, welche man schon als Anfeindungen bezeichnen muss. Ich glaube das haben wir nicht nötig. Auch bei einem so ernsten Thema kann man locker bleiben und daran denken, dass wir uns hier in unserer Freizeit einer interessanten Sache widmen und dabei auch ein wenig Spaß haben wollen. Gewisse Aufregungen und unnötiger Stress muss dabei nicht sein. Man kann doch auch mal über eine vermeintlich dumme Bemerkung hinwegsehen oder einen Troll hier ein wenig rumtrollen lassen, ohne gleich auf 180 zu sein. In diesem Sinne wünsche ich Allen weiterhin viel Spaß hier und noch einen schönen Tag. Die Sonne scheint doch :-)
Wer jemals in der Fußgängerzone aktiv für eine Partei Wahlkampf betrieben hat und sich dem Dialog der Passanten gestellt hat, der kennt diese besondere Spezies, die enorme moralische Anforderungen an alles und an jeden stellt - nur nicht an sich selbst.
Das sind nicht die Anhänger anderer Parteien. Die suchen meist gut gelaunt den Dialog und wünschen dem politischen Gegner am Ende des Gesprächs (wenn die Kinder quengeln und weiter wollen) noch einen schönen Tag und einen guten Wahlkampf.
Das sind auch nicht die engagierten Tierschützer; die kommen und fragen gezielt, was die Partei für die man wirbt denn gedenkt, in der nächsten Legislaturperiode für den Tierschutz zu tun. Da wird meist sachlich und kompetent diskutiert. Manchmal auch mit durchaus ernüchternden Erkenntnissen für einen selbst.
Auch die Leute am Nachbarstand von der anderen Partei suchen oft den Dialog und "testen" gern mal ihre Argumente am politischen Gegner. Ebenfalls gutgelaunt und weltoffen. Und meistens durchaus kritikfähig und humorvoll! Da werden dann schon mal "rote" Kekse und "schwarzer" Kaffee zu einem improvisiertem Stehfrühstück zusammengeschmissen. Selbst "Bibeltreue Christen" können Ansätze von Humor haben (wenn sie nicht gerade mal wieder das Thema "Abtreibung" auf der Agenda haben).
Der Frust beginnt, wenn die ewigen Nörgler kommen und pauschal einem persönlich, der Partei, den Parteien allgemein oder überhaupt dem "System" insgesamt vorwerfen, unmoralisch, korrupt und mies zu sein.
Die Gegenfrage "Was sollte man tun, was tun Sie persönlich?" bringt praktisch immer die gleiche Antwort: NIX, NADA, NOTHING, REIN GAR NICHTS. Nicht Mitglied einer Partei oder Organisation, nix spenden, kein Ehrenamt, nicht im Elternrat des Kindergartens oder der Schule aktiv sein, nicht im Kirchenvorstand, keine Vereinsarbeit und schon mal gar nicht zur Wahl gehen. Einfach nur meckern. Meckern als Lebensinhalt (RTL und Bildzeitung als geistige Basis) und diejenigen kritisieren, die sich angreifbar machen weil sie sich zu etwas bekennen - mit all den Widersprüchen, die ein Bekenntnis zu einer Ideologie, einem Lebensstil oder einer Religion nun mal mit sich bringen.
So stopfen sie Billigfleisch von Aldi in sich und die eigenen Kinder um dann den Vegetarier zu fragen, wie er es denn mit seinem Gewissen vereinbaren kann Lederschuhe zu tragen. Sie meckern, weil der grüne Stadtrat (der mit den vier Kindern und den zwei Hunden) sich einen neuen VW-Bus geleistet hat - und dabei selber einen alten BMW fahren, der mal eben locker dreimal soviel Benzin verbrät. Über die Falschparker vorm Haus meckern und selbst mit 50 Sachen durch die Spielstrasse brettern. Keine Kirchensteuer zahlen aber kirchlich heiraten wollen... Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen.
Doch irgendwo nagt es an den Meckerern. Sie sehen die gesellschaftliche Anerkennung die engagierte Menschen manchmal erfahren und sie haben ein schlechtes Gewissen. Jedesmal, wenn sie bei KIK einkaufen. Jedesmal, wenn sie sich Schrottfleisch auf den Grill knallen. Dann ahnen sie, dass sie es besser machen könnten... Doch den eigenen Hintern hoch zu bekommen ist bekanntlich viel schwerer, als es von anderen zu verlangen. So projeziert man sein eigenes schlechtes Gewissen in jene, die wenigstens irgendwas machen, um etwas zum Positiven zu verbessern. Und wie schön, wenn man dann entdeckt, dass diese es eben nicht immer schaffen, ihre Ideen ohne Widersprüche zu leben. Dann atmet der Meckerer auf, dann kann er sagen: "Seht her, bringt nix, alles verlogen". Und wenn der Mensch, der versucht moralisch zu denken keine Angriffsfläche bietet, dann konstruiert man eine. Dann muss die Haarfarbe oder das Hobby als Argument herhalten.
"- Es gibt kaum etwas Behaglicheres als Moralvorstellungen zu haben – für die andern." Walter Ludin