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Lebensphilosophie


 

gute Idee :-)

ich mach einfach nen kurzen Anfang!

Grundsätzlich finde ich es toll, wenn überhaupt nachgedacht wird.
Man muss nicht immer 100 % geben, wenn jeder ein kleines Stückchen dazu beiträgt, unsere Welt zu verbessern oder anderen die AugenAugen-Tattoos suchen zu öffnen, dann ist es schonmal positiv!
Erkenne die Diskussion wieder, wenn Veganer z.b. sagen vegetarisch bringt gar nichts und über die Vegetarier lästern.

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Falls noch Bedarf vorhanden ist, inzwischen wurden unter dem Tattoo ja schon reichlich Meinungen zur Bedeutung des Tattoos geäußert.

 

mal ein denkanstoß:
ein solches Motiv (das eine bestimmte weltanschauung oder -kritik darstellen soll) kann auch als imperativ betrachtet werden. selbst wenn man eine vollständige umsetzung dessen, was man für richtig hält, nicht erreicht (oder erreichen kann), so ist es durchaus legitim sich der thematik auf diese weise zu widmen. womöglich möchte sich der träger/die trägerin dadurch tagtäglich erinnern, der gezeigten einstellung so weit wie möglich zu folgen.

zudem:
die kritik, dass jemand, der nicht 100% das lebt, was er/sie als richtig bezeichnet (bzw. auch mal dinge tut die sie/er kritisiert), erinnert mich stark an die argumente, dass gurkenträgerInnen gefälligst keine anderen gurken schlecht bewerten sollten. "mal lieber vor der eigenen tür kehren..."
falsch! jeder mensch kann probleme ansprechen und kritische punkte beschreiben, ja sogar ein tattoo diesen dingen widmen, OHNE ein perfektes leben zu leben.

 

Für mich ist es verwunderlich, wie manche über User urteilen, obwohl sie denjenigen überhaupt nicht kennen. Also es reicht ein Modell-Hobby aus, oder die roten Haare, oder was weiss ich als Erkenntnis, um über jemanden ein "wahres" Profilbild zu erstellen. Kein Nachfragen über das Warum, Weshalb, Wieso, nein es reichen einfach die roten Haare. Wer weiß, vielleicht macht sich die Einstellerin viel mehr Gedanken rund um das Leben, als mach ein anderer, der mit erhobenen Zeigefinger auf sie zeigt.

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Wenn man so ein Thema anspricht sollte man auch so weit als möglich selbst so leben...

Nur da sie selbst ein Auto besitzt und damit der Umwelt durch diese Schadstoffe sehr zumutet und dann auch noch einmal im Jahr auf Urlaub fährt was mit 2 Kindern sicherlich nicht ganz billig ist und sich sicherlich alle 6 Wochen die Haare färbt (hoffentlich mit einer Haarfarbe die nicht an Tieren getestet wurde ;) wenn wir schon dabei sind!) - könnte man dieses Geld immerhin für seine Lebeneinstellung verwenden denn um die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen müsste jeder von uns Kompromisse eingehen und ich sehe anhand ihres Kommis von vorhin das sie selbst keinerlei Kompromisse eingeht...?!

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Nein les bitte unter ihrem Tattoo sie hat Tim25 geantwortet !

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Dann nochmal hier :-)

Ich persönlich bin auch kein Fan davon, wenn einem die Lebenseinstellung einer Person schon sehr plakativ durch die Tattoos um die Ohren gehauen wird (gilt z.B. auch für Leute, die voller NamenNamen-Tattoos suchen sind und ich somit oft schon weiß wie Kinder, Eltern, Großeltern, Großtanten und Haustiere heißen, bevor ich den NamenNamen-Tattoos suchen des Tätowierten kenne).
Dennoch finde ich es etwas merkwürdig, Leuten mit entsprechenden Tattoos alle ihre Hobbys usw. vorzuhalten, bloß um sie zwanghaft der Heuchelei entlarven zu wollen. (Falls wirklich ein sehr gegensätzliches Hobby dabei wäre, könnte ich das ja noch verstehen, aber auch dann ist es in der Regel besser, erstmal nachzufragen.)

Man kann auch für das Recht von Tieren und Menschen eintreten, ohne 24/7 NUR und ausschließlich daran zu denken ;)
Müsste man das, wäre doch jeder Mensch ein Heuchler. Denn keiner kann es leisten seine Einstellung in dem Maß durchzuziehen (und wenn, wäre das wohl eher anstrengend als hilfreich...).
Inwieweit jemand seine Einstellung wirklich auslebt wissen wir nicht und es ist letztendlich auch die Sache jedes einzelnen (wobei Nachfragen natürlich immer legitim sind).
Hätte sie jetzt auf ihrem Rücken stehen, dass es teuflisch ist sich die Haare zu färben, dann fände ich das auch sehr merkwürdig ;)
Aber so finde ich den Aufriss nicht ganz nachvollziehbar.

Ich persönlich finde es immer schade, wenn man z.B. Veganern oder Vegetariern gleich Vorwürfe macht, weil sie "bestimmt nicht genügend machen".
Ist doch gut, dass sie überhaupt was machen.
Natürlich gibt es Veganer und Vegetarier, die selbst extrem die Moralkeule schwingen, ohne ihren eigenen Ansprüchen zu genügen (was tatsächlich extrem nervig sein kann), aber genauso gibt es sehr nette, pflegeleichte Exemplare (wie eben überall), die das nicht verdient haben, nur weil sie nicht perfekt sind.
Ich kenne das selbst von meinem Glauben bzw. meiner Religion.
Kritik muss man da mittlerweile schon gut einstecken können, was auch in Ordnung ist, aber extreme Vorurteile bzw. Vorverurteilungen sind eher anstrengend und bringen auch keinen weiter.
Und wenn ich mir dann noch anhören darf, was einige Menschen meinen, wie ich nun bitte zu leben habe, um in deren Weltbild zu passen... finde ich das meistens doch eher mysteriös als nachvollziehbar.

Entsprechend soll das jeder halten wie er will, so lange die Heuchelei nicht zu extrem wird (so nach dem Motto: "Sieh nur, ich habe den NamenNamen-Tattoos suchen meines Kindes tätowiert, entsprechend liebe ich es viel mehr als du, obwohl ich mich nie drum kümmere!" oder "Schau mal, meine Weltverbesserungs-Tattoos! NUR dadurch bin ich schon ein besserer Mensch und denke viel mehr an Umwelt und Tiere als du!" Ich hatte selbst einen Kommilitonen, der meinte, er würde einen tollen Beitrag leisten, nur weil er "PETA"-Shirts getragen hat...).
In solchen Extremfällen kann ich die Einwände durchaus verstehen (da sind sie auch berechtigt), aber nicht weil man ein Hobby hat, das andere "unpassend" finden (z.B. Leute, die Frauen vorwerfen, sie wären "Rabenmütter", nur weil sie gerne mal feiern gehen).
Das wird wohl noch jeder selbst entscheiden dürfen.

 

Man mag die Lebensphilosophie der Einstellerin überzogen/falsch/unglaubwürdig/inkonsequent finden, die Haarfarbe und ihr Hobby sind für mich jedenfalls keine Hinweise darauf, dass sie es nicht ernst meint. Die Tatsache, dass sich die Einstellerin den ganzen Rücken (!) volltätowieren läßt mit Symbolen, die ihre traurigen Gedanken zum Ausdruck bringen sollen, ist für mich ein klares Indiz für das Gegenteil.
Ich teile generell Thirtys Abneigung gegen aufdringliche und missionarische Zeitgenossen. In diesem Fall aber fühle ich mich weder belehrt, noch habe ich das Gefühl, dass mir jemand sein Weltbild, seine Ideologie, Religion oder sonstwas ungefragt um die Ohren haut. Das Tattoo der Einstellerin soll ihre persönliche Lebensphilosophie zum Ausdruck bringen und die Frage ob dies gelungen ist, läßt sich ohne eine Beschreibung eben jener Philosophie schlichtweg nicht beantworten.
All das Schlechte in der Welt kann einen wirklich gruseln, man darf aber die Hoffnung und den Blick für das Positive nicht aus den AugenAugen-Tattoos suchen verlieren.
Ich lese aus den Worten der Einstellerin einen gewaltigen Weltschmerz heraus. Bei so einem jungen Menschen macht mich das traurig und irgendwie verbietet es sich für mich ihre philosophischen Betrachtungen noch irgendwie auf ihre Glaubwürdigkeit abzuklopfen... Denn was bleibt ist ein Rücken voller Symbole, die dauerhaft Leid und Schmerz zum Ausdruck bringen.

 

zitat: "Wenn man so ein Thema anspricht sollte man auch so weit als möglich selbst so leben..." (von jaqui22 weiter oben)

wem ein solches thema WIRKLICH am herzen liegt, tut auch vieles/alles mögliche um seinen eigenen idealen möglichst nahe zu kommen. jeder mensch ist allerdings in ein system und in eine gesellschaft eingebunden, die dies oft nicht ermöglichen.
davon mal abgesehen, sollte man niemanden wegen fehlender umsetzungskraft verurteilen, wenn man selbst nicht mindestens MEHR in diese richtung tut. wenn solche kritik allerdings von jemanden kommt, der sich selbst nicht einmal um die abgesprochenen belange kümmert, dann ist das für mich noch viel verwunderlicher und noch weniger glaubhaft.

jeder (!) mensch macht kompromisse in seinem leben! aber wo wären wir, wenn wir nur noch für die dinge einträten sollten/würden, die sich von heute auf morgen individuell und kollektiv sofort verändern ließen? wir würden keine diskussion über globale gerechtigkeit und die ausnutzung von menschen aus ärmeren regionen führen, keine über umweltschutz oder gar klimawandel, keine über gleichberechtigung von Frauen oder lgbti-menschen oder menschen mit behinderungen... wir wären im status quo gefangen!

wenn sich jemand AUSSCHLIESSLICH über sein tattoo mit einem kritischen thema beschäftigt ist das sicherlich zu wenig, ABER wenigstens identifiziert sich dieser mensch mit dem problem. : /

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Danke Tim, dass nicht unter dem Tattoo weiterdiskutiert wird. Also meine Meinung dazu: ich finde es immer gut, wenn sich jemand Gedanken macht, über Ethik, Moral, Umweltschutz was weiß ich. ich denke auch, man ist keine völlig von der Gesellschaft losgelöste Person und muss Kompromisse machen. Ich esse z.B. eigentlich nur Bio und zwar wirkliches Bio, gehe bewusst nicht bei Aldi und Co. einkaufen, versuche auch wieder auf tierische Produkte, egal wo zu verzichten. Aber mein Geist ist willig aber mein Fleisch ist manchmal leider auch schwach. Ich lebe z.B. wegen einer Umschulung momentan nicht zu Hause, werde, ernährungstechnisch grad vom Kostenträger fremdgesteuert. Ich esse grad so ungesund wie schon lange nicht mehr, ja ich gebe es zu, was soll ich denn machen?:)
Ich trage ab und an auch noch Lederschuhe, weil ich die noch von früher habe, als ich eher modegesteuert einkaufte, die werfe ich jetzt auch nicht weg, würde die mir allerdings auch nicht mehr kaufen.
Zu Tattoos, ich finde jeder sollte auf seiner Haut tragen dürfen was er will, beichte aber auch gleich mal hier, auch mir ist da schon leider des Öfteren hier ein doofer Spruch rausgerutscht, also auch nicht so moralisch in Ordnung, wie ich gerne wäre.
Meine Tattoos beschäftigen sich alle mit gesellschaftlichen und sozialkritischen Themen usw. Ich persönlich habe es in Märchenfiguren verpackt, lernte mal vor ewigen Zeiten, was so Märchen eigentlich für einen Hintergrund haben, selten was liebes nettes. Ich möchte nicht wie eine wandelnde PETA Werbung rumlaufen, denn ich will selbst entscheiden, wem ich was zu meiner Gesinnung sage, wem nicht. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich der bessere Mensch mit der tolleren Tattooidee bin. Wie gesagt, jeder soll nach seiner Fassong glücklich werden und lieber mal aber bisserl drauf schauen, wo man selbst noch Wachstumspotenzial hat. :) andere anprangern geht ja immer leichter.

 

Mir fällt es sehr schwer, jemanden wirklich ernst zu nehmen, der seine Lebensphilosophie so nach außen trägt und nicht konsequent danach lebt. Sich über die bösen Menschen aufregt und selbst ein "Böser" ist.
Punkt

DAS ist für mich (und ich spreche nur von mir !) jemand, der sich wichtig machen will und seinen Leichen im Keller begraben hat und sie damit überspielt, damit alle ihn für nen tollen Menschen halten

Und was hier jedes Mal für ein Fass aufgemacht wird wenn jemand etwas schreibt wasirgemdwem aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen gegen den Strich geht, find ich richtig bescheuert! Wer ist hier der schlimmste/böseste, was weiß ich?!
Immer dieselben Diskussionen!

Wer hat die besten Argumente?

Wer schreibt die kompetentesten Kommentare?

Haben so viele hier keine eigenen Sorgen?

Kein interessantes Leben ?
Daß sie nur Ausschau danach halten, wem sie eins reinwürgen können?

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Nach längerer Überlegung will ich doch was loswerden. Also, mir fällt mal wieder auf, dass sich wegen gefärbter Haare und deren Übereinstimmung mit der Aussage des Rückens der Trägerin ewig "unterhalten" wird. Aber wenn Leute hier echt über heftig übers Ziel hinausschießen, wird sich im Höchstfall, stillschweigend abgemeldet, paar Leute trauen sich dagegen zu schreiben. Ein Beispiel, hier stellte vor Monaten eine Userin, ihren Rücken zum Thema "sexuellen Missbrauch " ein. Eine andere Userin schrieb dazu: ob Opfer von sexuellem Missbrauch alle Vegetarier sind? " irgendwie sowas! Irgendwas läuft doch falsch oder? Oder versteh ich grad was nicht, kommt schon auch mal des Öfteren vor, ich gebe es zu^^

 

Und noch etwas: hier bilden sich regelrecht FRONTEN... Immer mehr nehmen "Reißaus".
Zurück bleibt die härteste Front ...

Ob es dann nicht langweilig wird? Einseitig?
Vielleicht können alle ihre eigene Lebensphilosophie überdenken und mal überlegen ob es ihr Ziel ist, andere zu vergraulen und am Ende alleine dazustehen.

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Ich finde es faszinierend, wie man sich aus wenigen Zeilen und einem Tattoo, ein Urteil über einen Menschen bilden kann.
Abgesehen von z.B. Rechtsradikalen Symbolen oder ähnlich verachtenswertes, gibt es hier keine Tattoos die es rechtfertigen über die Träger herzufallen.
Frage mich immer wieder, warum manche persönlich werden. Es ist nicht mein Tattoo und ich kenne keinen Träger persönlich.
Meine Einstellung ist, erst wenn ich mit Menschen respektvoll umgehe, kann ich anfangen mich um die Umwelt und die Tiere zu kümmern.

 

ich kann die kritik an der auseinandersetzung hier nicht verstehen. dass man nicht allen argumenten etwas abgewinnen kann, gut! dass man womöglich findet, dass so eine diskussion auf einer tattoo-bewertungsseite fehl am platz ist, mag sehr gut sein!
seien wir doch froh, dass es noch menschen gibt, die sich mit der welt auseinandersetzen und mit anderen über die unterschiedlichen ansichten der menschen sprechen/schreiben möchten. was wäre denn die alternative?
und ja, natürlich gehts da auch mal heiß her! hier gehts um weltansichten und die umsetzung dieser! tief persönliche und wichtige dinge im leben eines (oder scheinbar der meisten) menschen.

ich erkenne hier keine unguten fronten oder stellen, an denen jemand als "böse" oder "böser" bezeichnet wurde, weder offen noch zwischen den zeilen.
mir kommt es manchmal ehrlich gesagt eher so vor (und das jetzt bitte keines falls persönlich nehmen - ich kenn ja niemanden hier persönlich/näher), als fühlten sich manche einfach überfordert oder vor den kopf gestoßen von diskussionen dieser art und ihnen wäre es lieber, wenn alle still und leise ihre eigenen leben lebten und ihre probleme/gedanken für sich behielten. aber vielleicht stoße ich da über ziel hinaus... der eindruck davon bleibt bei mir trotzdem.

 

naja Lenny..ich räum da mal ein, dass in diese oder auch kommende Diskussion momentan keiner mehr unvoreingenommen einsteigt.
Die Stimmung hat halt auch a weng geprägt :-)
Spreche mich momentan da auch nicht von frei, da macht sich dann halt auch mal jemand Luft....*denk*

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Was man hier wieder einmal eindrucksvoll bestätigt bekommt, das ist die immense Konsensverliebtheit der Deutschen. Bloss nicht diskutieren, bloss keine Meinung haben...Leute, der Diskurs gehört zum Onlineleben dazu und jede Diskussion ist erstmal eines, nämlich Auseinandersetzung mit anderen lebensentwürfen und Einstellungen. Insofern sehe ich diese Diskussion positiv, sowohl für die teilnehmer als auch für die Tattooträgerin. Man beschäftigt sich mit ihrer Einstellung.
Eventuell gibt es dadurch für alle Beteiligten neue Einsichten hin zu einem höheren Verständnis...durch das typisch deutsche "Halt bloss das Maul" kommt man leider keinen Deut weiter. Schaut euch doch mal an, wer da seit knapp zehn Jahren im Kanzleramt sitzt...diese Frau ist nachgerade das personifizierte Wegducken, wird aber gewählt und gewählt, vermutlich eben weil sie das deutsche Credo "Bloss keine Diskussion" in Perfektion verkörpert.
Wir müssen endlich raus aus der Komfortzone, Diskussionen sind positiv, selbst miteinander verbal zu kämpfen ist positiv. Nur durch Kommunikation ergeben sich neue Einsichten.
Also, hört doch bitte auf, diesen Diskurs als feindselig zu brandmarken...denn er ist es nicht. Vielmehr zeigt es, daß man sich mit der Motivation der Tattooträgerin auseinandersetzt, somit hat sie ihr Ziel mit ihrem Tattoo schon mehr als erreicht.

Redet miteinander, streitet sachlich...dann kommt auch für alle etwas dabei heraus, abseits von Bierseligkeit, Schnarchigkeit und Konsenssoße. Im Streit liegt der Fortschritt begründet.

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Ich verstehe es immer noch nicht ganz.. Also ich kann jetzt nur von mir reden, weil ich die Trägerin, gesellschaftlich kritischen Tattoos nicht kenne.
Ich bin jetzt fast 40 Jahre und würde von mir behaupten, ich war immer ein politisch interessierter Mensch, der sich mit Werten auseinandersetze und auch versuchte sie zu leben.
Aber hat nicht jeder Phasen, in denen er/sie seine "Gesinnung" mehr nach außen trägt, mit Kleidung, Haarschnitt usw. Und dann hat man wieder Phasen wo man das nicht will, aber die Denkweise, politische Einstellung bleibt? Also bei mir das so, habe so ziemlich alle Haarschnitte (bis auf Glatze) durch, auch Kleidungsstile, aber ich kann jetzt nicht sagen ich wäre mit Tattoos,bunten Haaren eher vom TeufelTeufel-Tattoos suchen besessen und Rock und Bluse bin ich ein moralisch denkender Mensch.
Ist doch oft dass bei einem inneren Prozess man erstmal die gefühlte Ungerechtigkeit rausschreit, oder mit Shirts anprangert, bis man dann selbst gesteht , au weia da könnte ich aber auch noch dazu lernen. Ich trug z.B. als Jugendliche oft Anti Nazi Shirts und verurteilte schon immer Ausgrenzungen aller Art, im Jugendlichen Wahnsinn auch in ewigen Auseinandersetzungen. Aber wie oft erwische ich mich mit Gedanken die nicht immer Multikulti sind? Diese Auseinandersetzung habe ich aber erst im zunehmenden Alter, durch Selbstreflektion, das ist doch ein innerer Prozess. Inwieweit will man denn anhand von Tattoos und Haarfarbe festmachen, wie weit sich jemand mit einem Thema auseinander gesetzt hat? Ich denke ich habe mit 15 Jahren in meinen Anti Nazi Shirts, wenigstens ein bisschen was "gemacht", zumindest Flagge gezeigt. Als Erzieherin mit 15 Jahren Berufserfahrung konnte ich natürlich im Umgang mit den Kindern ganz anders auf das Thema Integration, Inklussion usw. eingehen und auch da denke ich habe ich auch nicht immer 100% das Thema gelebt. Ich trage keine politischen Shirts mehr, aber deswegen ist das was ich mit 15 Jahren gemacht habe doch nicht lächerlich, das Alter, mangelndes Geld, Elternhaus was weiß ich, ließen keine anderen Mittel zu. Zum Wort Gutmensch kann ich nur sagen, dass ich es als ein absolutes Unwort empfinde, ähnlich Ritalinopfer, Psycho usw. Ich wäre echt froh, wenn solche Wörter schneller ne Diskussion auslösen würden, bzw. jemanden überhaupt auffallen!

 

Gedanken sind der Anfang aller Taten. Sei's nur ein Lächeln,
dass durch gute Gedanken bei Mitmenschen oder einem selbst
ausgelöst wird... sie bewirken etwas. Je größer das Bewusstsein
dafür, je unbewusster fließt es ins Leben ein - zumindest in meines.
Ich bin sicher keine "gute Fee", denke allerdings, allein durch meine
zumeist positiven Gedanken einiges Gutes zu bewirken und bewirkt
zu haben. Es müssen keine für andere sichtbaren Taten sein, um
sich einer Sache oder Herzensangelegenheit bewusst anzunehmen.

Sich Gedanken zu machen und diese - in welcher Form auch immer - zum Ausdruck zu bringen - ist keine Selbstverständlichkeit. Ein Grund dafür ist mitunter das "Unverständnis" der Umwelt, die "Angst" vor Repressalien, Anfeindungen. Eine "Weltanschauung", Kritik am Ableben einer Umwelt nach außen hin zu vertreten kann mächtig anstrengend sein. Ich kann der Trägerin und ihrer so offensichtlich dargestellten Gedankenwelt im Prinzip nur Positives abgewinnen... selbst wenn es "heuchlerisch" wäre: Sobald auch nur ein Menschlein diese "Heuchelei" ernst, diese Gedanken für sich annehmen; vllt sogar ein ganz klein wenig "aktiv" einen Beitrag für eine "bessere Umwelt" leisten würde - die Trägerin hätte somit doch eigentlich schon etwas bewirkt...

☼

 

Also wenn ich mir so durchlese, was manche hier für Ansprüche an ihre Mitmenschen stellen (kein Auto, kein Urlaub, kein Haarfärbemittel und vor allem keine bösen, unnötigen Tätowierungen ...), dann drängen sich mir doch ein paar Fragen auf:
Stellt man diese Ansprüche nur an andere oder lebt man sie selbst? Und lebt man sie aus moralischer Überzeugung oder weil finanziell einfach kein Auto, kein Frisörbesuch und / oder kein Urlaub drin sind?
Und wem bringt das was?

Ich persönlich finde es toll, wenn Leute versuchen ihren Teil beizutragen, auch wenn es "nur" ein "kleiner" Teil ist. Würde sich jeder Gedanken machen und nach seinen Möglichkeiten etwas versuchen, wäre doch schon viel getan.
Warum muss man das immer so schlechtmachen?
Nur weil die anderen mehr, mehr und noch viel mehr machen könnten (und deshalb gefälligst auch müssen!)?

Natürlich rettet keiner die Welt, "nur" weil er z.B. vegetarisch lebt oder sich offen gegen Ungerechtigkeit ausspricht. Aber man tut etwas und das ist positiv.
Warum kann man das nicht anerkennen und schaut lieber auf das, was andere nicht tun oder besser oder mehr machen sollten?

Damit will ich nicht sagen, dass man nicht kritisieren (oder diskutieren) dürfte. Denkanstöße sind immer eine gute Sache.
Und ich kann solche Reaktionen auch durchaus verstehen, wenn sich jemand als Mutter Teresa aufspielt, "nur" weil er ab und zu auf Fleisch verzichtet oder "gerademal" die normalen Regeln des sozialen Miteinanders pflegt. Aber nicht, weil jemand versucht seinen Beitrag zu leisten und es anderen einfach niemals gut genug ist...

So eine Einstellung macht mich mittlerweile richtig wütend und traurig.
Ich habe viele Freunde, die Muslime sind und die es zur Zeit alles andere als leicht haben. Viele von ihnen engagieren sich (gegen Terror, gegen Radikalisierung des Islam, gegen Radikalisierung von Religionen allgemein usw.), helfen anderen, machen und tun.
Und werden dann noch (insbesondere die Frauen, die man aufgrund des Kopftuchs natürlich leicht "erkennt") bespuckt und beleidigt, denn sie sind ja nur "scheiß Muslime" und sollen gefälligst mehr, mehr, mehr tun und sich mehr distanzieren und sich mehr einsetzen und sowieso alles ganz anders und besser machen.
Solche Anfeindungen kommen meistens von Leuten, die gar nichts (!) tun und sich nur deshalb überlegen fühlen, weil sie (in diesem Beispiel) nicht zur Gruppe der Muslime gehören. Deshalb ist man schon erhaben, kann sich in Ruhe den Hintern plattsitzen und andere wie Dreck behandeln, die sowieso nie gut genug sein können.
Und wenn wer was sagt, dann zeigt man eben mit dem Finger auf andere und brüllt: "Die sind viel schlimmer!" Das ist dann der tolle Beitrag.

Da gibt's einen sehr passendes und bekannten Spruch aus der Bibel:
"Warum siehst du den Splitter im AugeAuge-Tattoos suchen deines Bruders, aber den Balken in deinem AugeAuge-Tattoos suchen bemerkst du nicht?" (Matthäus 7, 3)
Niemand von uns ist perfekt. Ich bin mir sicher, dass jeder von uns irgendwelche Luxusgüter besitzt, die er nicht bräuchte und ich bin mir ebenso sicher, dass jeder von uns "mehr" leisten könnte.

Bringt es jetzt mir und meinen Mitmenschen was, wenn ich jeden deswegen anfeinde? Meiner Ansicht nach nicht.
Entsprechend freue ich mich lieber, wenn jemand wenigstens etwas tut, anstatt diese Leute noch dafür zu verurteilen.
Einen Sinn sehe ich darin leider überhaupt nicht, aber ich lasse mich gerne belehren.

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In meinen AugenAugen-Tattoos suchen ändert man nichts durch Anfeindungen und Verurteilungen. Was ich auch typisch deutsch finde, ist das schreien nach Gesetzen. Was nutzen die, wenn es nicht klick macht in den Köpfen. Ob das bei der Flüchtlingsdiskussion, Umweltverschmutzung oder beim Tierschutz ist, man steckt den Kopf in den Sand und läuft der Menge hinterher. Ich könnte mich sicher noch mehr engagieren, versuche es aber im kleinen Rahmen, jeden Tag...

 

Wenn ich mir jetzt die komplette Diskussion mal anschaue, sind wir uns doch eigentlich Alle mehr oder weniger einig, was die von der Trägerin des Rückentattos angesprochenen Missstände betrifft. Jeder scheint hier seinen Beitrag zu leisten. Und wie Thirty schon schrieb, Jeder kann während einer derartigen Diskussion noch etwas dazu lernen. Schade ist nur immer wieder, nicht nur im Laufe dieser Diskussion, werden hier einige Wörter, Versprecher oder auch leicht abweichende Ansichten auf die Goldwaage gelegt und es kommt zu verbalen Auseinandersetzungen, welche man schon als Anfeindungen bezeichnen muss. Ich glaube das haben wir nicht nötig. Auch bei einem so ernsten Thema kann man locker bleiben und daran denken, dass wir uns hier in unserer Freizeit einer interessanten Sache widmen und dabei auch ein wenig Spaß haben wollen. Gewisse Aufregungen und unnötiger Stress muss dabei nicht sein. Man kann doch auch mal über eine vermeintlich dumme Bemerkung hinwegsehen oder einen Troll hier ein wenig rumtrollen lassen, ohne gleich auf 180 zu sein. In diesem Sinne wünsche ich Allen weiterhin viel Spaß hier und noch einen schönen Tag. Die SonneSonne-Tattoos suchen scheint doch :-)

 

Wer jemals in der Fußgängerzone aktiv für eine Partei Wahlkampf betrieben hat und sich dem Dialog der Passanten gestellt hat, der kennt diese besondere Spezies, die enorme moralische Anforderungen an alles und an jeden stellt - nur nicht an sich selbst.
Das sind nicht die Anhänger anderer Parteien. Die suchen meist gut gelaunt den Dialog und wünschen dem politischen Gegner am Ende des Gesprächs (wenn die Kinder quengeln und weiter wollen) noch einen schönen Tag und einen guten Wahlkampf.
Das sind auch nicht die engagierten Tierschützer; die kommen und fragen gezielt, was die Partei für die man wirbt denn gedenkt, in der nächsten Legislaturperiode für den Tierschutz zu tun. Da wird meist sachlich und kompetent diskutiert. Manchmal auch mit durchaus ernüchternden Erkenntnissen für einen selbst.
Auch die Leute am Nachbarstand von der anderen Partei suchen oft den Dialog und "testen" gern mal ihre Argumente am politischen Gegner. Ebenfalls gutgelaunt und weltoffen. Und meistens durchaus kritikfähig und humorvoll! Da werden dann schon mal "rote" Kekse und "schwarzer" Kaffee zu einem improvisiertem Stehfrühstück zusammengeschmissen. Selbst "Bibeltreue Christen" können Ansätze von Humor haben (wenn sie nicht gerade mal wieder das Thema "Abtreibung" auf der Agenda haben).

Der Frust beginnt, wenn die ewigen Nörgler kommen und pauschal einem persönlich, der Partei, den Parteien allgemein oder überhaupt dem "System" insgesamt vorwerfen, unmoralisch, korrupt und mies zu sein.
Die Gegenfrage "Was sollte man tun, was tun Sie persönlich?" bringt praktisch immer die gleiche Antwort: NIX, NADA, NOTHING, REIN GAR NICHTS. Nicht Mitglied einer Partei oder Organisation, nix spenden, kein Ehrenamt, nicht im Elternrat des Kindergartens oder der Schule aktiv sein, nicht im Kirchenvorstand, keine Vereinsarbeit und schon mal gar nicht zur Wahl gehen. Einfach nur meckern. Meckern als Lebensinhalt (RTL und Bildzeitung als geistige Basis) und diejenigen kritisieren, die sich angreifbar machen weil sie sich zu etwas bekennen - mit all den Widersprüchen, die ein Bekenntnis zu einer Ideologie, einem Lebensstil oder einer Religion nun mal mit sich bringen.
So stopfen sie Billigfleisch von Aldi in sich und die eigenen Kinder um dann den Vegetarier zu fragen, wie er es denn mit seinem Gewissen vereinbaren kann Lederschuhe zu tragen. Sie meckern, weil der grüne Stadtrat (der mit den vier Kindern und den zwei Hunden) sich einen neuen VW-Bus geleistet hat - und dabei selber einen alten BMW fahren, der mal eben locker dreimal soviel Benzin verbrät. Über die Falschparker vorm Haus meckern und selbst mit 50 Sachen durch die Spielstrasse brettern. Keine Kirchensteuer zahlen aber kirchlich heiraten wollen... Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen.
Doch irgendwo nagt es an den Meckerern. Sie sehen die gesellschaftliche Anerkennung die engagierte Menschen manchmal erfahren und sie haben ein schlechtes Gewissen. Jedesmal, wenn sie bei KIK einkaufen. Jedesmal, wenn sie sich Schrottfleisch auf den Grill knallen. Dann ahnen sie, dass sie es besser machen könnten... Doch den eigenen Hintern hoch zu bekommen ist bekanntlich viel schwerer, als es von anderen zu verlangen. So projeziert man sein eigenes schlechtes Gewissen in jene, die wenigstens irgendwas machen, um etwas zum Positiven zu verbessern. Und wie schön, wenn man dann entdeckt, dass diese es eben nicht immer schaffen, ihre Ideen ohne Widersprüche zu leben. Dann atmet der Meckerer auf, dann kann er sagen: "Seht her, bringt nix, alles verlogen". Und wenn der Mensch, der versucht moralisch zu denken keine Angriffsfläche bietet, dann konstruiert man eine. Dann muss die Haarfarbe oder das Hobby als Argument herhalten.

"- Es gibt kaum etwas Behaglicheres als Moralvorstellungen zu haben – für die andern." Walter Ludin

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