IsabelIntangible: Kinder Portrait

Ein berühmter User dieses Forums hat das mal sinngemäß so formuliert: Das hätte mein Samsung-laserkopierer auch gekonnt. Nur mit dem Unterschied, dass der auf Papier kopiert und hier auf Haut kopiert wurde.

Null kreative Eigenleistung des Inkers, kein persönlicher Entwurf, nix eigenes Entwickelt, keine Idee, nada, nothing. "Nur" Handwerk.

Und da an dieser Stelle traditionell die Begriffe "Kunst" und "Handwerk" durcheinander gewürfelt werden:

Handwerk:
Ist es technisch gut gestochen? Gut schattiert? Haltbar?

Kunst: Entwurf, Zeichnung, Konzept, Idee..

Ersteres ok, letzteres nicht vorhanden.

Da ich mir nicht schlüssig bin, wie hoch ich die kreative, die künstlicherische Leistung in Relation zur Gesamtleistung bewerten soll, enthalte ich mich der Bewertung. Für so ein Tattoo die volle Punktzahl raustzuhauen fiele mir allerdings nicht ein. Das wäre ungerecht gegenüber den wunderschönen Arbeiten, die wir hier sehen, bei denen tolle Entwürfe handwerklich gut umgesetzt wurden. Also in beiden Bereichen Höchstleistungen erbracht wurden.

das stimmt, da hast du schon recht, kreativ ist da nix dran. ich bin da zwiegespalten, weil kreativität eben auch nicht gewünscht war und diese ganzen portraittattoos im realisticstyle ja eigentlich als wichtigstes bewertungskriterium eben eine 1:1 kopie des fotos haben, kann man dann eigentlich auch nicht vorwerfen.
gerade das portrait kann ja auch ganz schnell in die hose gehen wenn der gesichtsausdruck nur minimal nicht getroffen wird und um`s drumherum geht es dabei ja eigentlich nicht.
muss ich mal drüber nachdenken, trotzdem denke ich, die bewertung bei portraits hat einen anderen focus.

Wenn Kreativität nicht gewünscht war, dann ist das absolut ok. Zumal handwerklich eine sehr gute Arbeit abgeliefert wurde.
Trotzdem kann es da für mich keine 10 Punkte geben. Denn es fehlt ja die Kreativität.
Ich kann doch nicht einem mordsgeilem Teil von Sandra König genauso viele Punkte geben, wie diesem Teil hier!
Aber klar, da kommt das Bewertungssystem eben an seine Grenzen. Darüber wurde schon viel diskutiert...
Am Ende gilt: Schlechte Tattoos bekommen wenige Punkte, gute bekommen viele. Exakter und differenzierter wirds halt nicht. Kann man mit leben.

Mir ist es allerdings auch völlig wurscht, was der Kunde wollte und was für eine "Bedeutung" ein Tattoo hat.

Ein richtig gutes Tattoo spricht für sich selbst. Da braucht es keine langatmige Story über tote Hamster oder irgendwelche erklärende Letterings. Da kommt gleich beim ersten Betrachten ohne Wissen um die Vorgeschichte Begeisterung auf. Und die empfinde ich nicht beim Anblick eines Fotos, das in Haut übertragen wurde. Da empfinde ich eben "nur" Respekt vor der handwerklichen Leistung.

So sieht es der Affe, andere sehen das natürlich komplett anders. Auch ok.

Ja, wenn so ein Porträt gelingt, dann ist das topgeiles Handwerk. Nicht mehr, nicht weniger.

Andere Inker liefern topgeiles Handwerk UND einen künstlerisch geilen Entwurf ab.

Kriegen hier aber auch nur maximal 10 Punkte.