Groß isses mal.
Bin ja nun kein Experte, aber irgendwie fehlt es mir bei der Größe an den gewissen Feinheiten. Der Drache ist mir zu platt.
verfasst von Monkey Man am 13. Dezember 2017 - 8:14.
So einen gewagten Stilmix finde ich grundsätzlich cool. Auch wenn die Asia-Taliban wohl eher ne Krise kriegen. Ich mag die Idee, den Turm mit dem Drachen zu Vereinen. Da wird fernöstliches irgendwie mit heimatlichen verbunden.
Was mich allerdings sehr stört, ist die Tatsache, dass beim Turm handwerklich zuviel Luft nach oben ist. Dank falsch gesetzter Schatten geht irgendwie die Perspektive flöten. Und darunter leidet die ganze Arbeit.
Greetings, infidels! I´m Fran Tic Lee from the ASIS (Asian style is supreme) and I call this guy a quffar. He´s an infidel and has to die for the heretic picture on his back. Asiahu akbar!... ;)
Mal Scherz beiseite: Auf der einen Seite finde ich Stilbrüche oftmals interessant und innovativ...hier hingegen empfinde ich das "artfremde" Element des Turmes als einfach nur entsetzlich störend und unpassend. Noch dazu ist der Asiastil mitnichten eine freie Angelegenheit, sondern basiert sehr starr auf der chinesischen/asiatischen Mythologie, dementsprechend gibt es also auch so etwas wie einen "Kodex" der legitimen Bilder. Bei einem echten Asia-Inker in Japan wirst du dementsprechend auch so einen Stilmix kaum bekommen, da hinter der ganzen Chose eine gewisse Tradition steht, die eben nicht flexibel auslegbar ist. Der Symbolismus ist ebenfalls ziemlich festgelegt und es ist nicht unüblich, daß nicht der Kunde, sondern der Hori-Meister das Motiv für den Kunden auswählt.
Der ästhetische Bruch, den der Turm im Bild auslöst, den nehme ich nicht als interessant wahr...darfst mich gerne als Asia-Taliban bezeichnen, aber gerade bei einem so traditionellen Stil mit Bedeutung jenseits von "Diese drei Schdörne stehen für meine Family!" sollte mMn eine gewisse Kontinuität gewahrt bleiben, alleine schon des Respektes der Tradition gegenüber willen.
Soll jetzt nicht heissen, daß ich Experimente kategorisch ablehne, denn gerade der Neotraditionalstil hat gezeigt, daß man durchaus eine althergebrachte Sache nehmen und in die heutige Zeit transferieren kann. Wenn aber der Urgeist der Tradition dabei auf der Strecke bleibt, was bleibt dann noch von der Tradition übrig ausser einer leeren Hülle? Naja, ist ja jetzt drauf auf´m Buckel und ich bin nicht so hardcore drauf um dem Träger die flächige Entfernung seines Backpieces mit einem rostigen Messer anzuraten...stören tut es mich aber doch, vor allem auf einer ästhetischen Ebene. Der Turm wurde nicht in den Stil miteingebunden, sondern ragt prominent als destruktives Merkmal aus der Komposition heraus....fast zu vergleichen mit einer perfekt dargebotenen Vorstellung von Bachs Variationen...in denen einer der Orchestranten einen schmetternden Darmwind fahren lässt...oder dem berühmten Beethoven´schen "Da Da Da Daaaaaaa....BRAAAAAATZZZZ...Da Da Da Daaaaa.... ;)
tl;dr: Turm stört die Harmonie des Bildes nicht auf eine positive Weise...
verfasst von mcamokk am 13. Dezember 2017 - 14:06.
Da kann ich mich mal wieder nur deiner Meinung anschließen, als "Asia-Traditionalist" ist dieses Motiv schon ein wenig irritierend, insbesondere weil beim klassischen Wabori, so wie ich es kenne, selten ein Gebäude so in den Vordergrund gestellt wird.
Ergänzend zum Kodex, gedacht als kleine und grobe Erklärung zum "Kodex" für die Leute die sich nicht mit dem asiatischen Stil beschäftigen und sich deshalb wundern warum in Japan der Tätowierer (Hori) das Motiv bestimmt:
Ein Bodysuit wird traditionell um ein Thema, meistens das Rückenmotiv, herumgebaut. So werden die Arme eigentlich auch nur als Rahmen für den Rücken angesehen und sollen diesen einrahmen und verschönern.
Das Haupt-Motiv bestimmt auch die Jahreszeit und dementsprechend die Pflanzen die dazu gestochen werden. Die Auswahl der Pflanze legt z.B. dann die ungefähre Anzahl fest wie oft diese im Bodysuit verwendet wird. So kommen die kleinen Kirschblüten natürlich dann öfter vor als die ausladende Päonie.
Durch das Hauptmotiv wird auch recht klar die Gestaltung des Hintergrundes festgelegt, was ja auch logisch erscheint. Ein Koi würde auch komisch ohne einen Wasserhintergrund aussehen, genauso wie ein Luft-Drache mit einem Wasserhintergrund falsch dargestellt wäre.
Und der wichtigste Grund warum der Tätowierer das Motiv für seinen Kunden auswählt: Man glaubt das die Motive einen Eifluss auf den Charakter des Menschen nehmen und kein Hori möchte den Charakter seines Trägers negativ verändern oder die negativen Aspekte des Charakters verstärken. So wird ein starker Charakter der Probleme mit Autoritäten hat, wahrscheinlich keinen tiger gestochen kriegen, da dessen Charakterattribute die negativen Eigenschaften des Trägers verstärken würden.
Nehmen wir einmal das weit verbreitete Motiv eines Koi-Karpfens um euch das zu verdeutlichen:
Der Koi ist ein klassisch männliches Motiv, denn er steht für Ehrgeiz, Glück, Reichtum, Stärke, Ausdauer, Fortschritt, Mut, Zielstrebigkeit, Unabhängigkeit und ein langes Leben.
Das Element des Kois ist ja eindeutig das Wasser, weshalb die Auswahl des entsprechenden Hintergrundes klar sein sollte.
Die Jahreszeit des Kois ist der Herbst, weil er sich dann auf die Wanderschaft begibt, also wären die korrespondierenden Pflanzen z.B. das Ahornblatt oder die Päonie. Das Kirschblatt wäre z.B. die falsche Pflanze, weil die Kirsche eine klassische Frühlingspflanze ist.
Wie man hier also erkennen kann, ist die traditionelle asiatische Tätowierung ein Handwerk von dem der Tätowierer schon Ahnung haben sollte, sonst passieren recht schnell Fehler die bei Kennern der Materie für Lacher oder Irritationen sorgen können.
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Groß isses mal.
Bin ja nun kein Experte, aber irgendwie fehlt es mir bei der Größe an den gewissen Feinheiten. Der Drache ist mir zu platt.
So einen gewagten Stilmix finde ich grundsätzlich cool. Auch wenn die Asia-Taliban wohl eher ne Krise kriegen. Ich mag die Idee, den Turm mit dem Drachen zu Vereinen. Da wird fernöstliches irgendwie mit heimatlichen verbunden.
Was mich allerdings sehr stört, ist die Tatsache, dass beim Turm handwerklich zuviel Luft nach oben ist. Dank falsch gesetzter Schatten geht irgendwie die Perspektive flöten. Und darunter leidet die ganze Arbeit.
Unsichere 7 Punkte...