Hallo zusammen
ich bin noch neu in der Szene und habe mir vor einer Woche mein erstes Tattoo stechen lassen, und bin sehr zufrieden damit. Habe mich damit länger beschäftigt und auch den Künstler mit bedacht ausgewählt.
Was mich jedoch ärgert, ist wenn ich sehe was für versaute Tattoos von Leuten gestochen werden die keinerlei Kompetenzen besitzen und andere verunstalten.
Warum gibt es keine Stelle die diesen Leuten auf die Finger schaut ???
verfasst von Stupfelhans am 26. April 2016 - 7:00.
Der Kommentar von Mcamokk könnte besser nicht sein. Ich kann auch Henning nicht verstehen, und ich stimme auch nicht mit überein, dass Gurken ok sind nur weil sich der oder diejenige nicht bei den richtigen Leuten informiert hat, das hat mit Tattookultur oder Eigenverantwortung nichts zu tun, oder dass eine Regulierung die künstlerische Freiheit beschneidet bzw. Leute in den Untergrund treibt. Wenn dem so wäre bräuchte ja keiner mehr einen Beruf zu erlernen, bzw sich den ganzen Stress mit den Prüfungen, Qualifikation usw. anzutun, nur weil ihnen die Regelung ihres Berufstandes nicht in den Kram passt, wenn das so wäre wäre ja jeder der einen Beruf lernt, Prüfungen macht usw.usw. der größte Depp. würde ja nur noch schwarz gearbeitet, und die Qualität wäre unterirdisch. Der beste Beweis ist doch dass immer mehr gurkenstecher auf dem Markt sind, weil es eben nicht kontrolliert wird. Woher weißt du denn als Laie, bzw Tattoo Neuling wer ein Spezialist ist und wer nicht. Gerade im Internet treiben sich viele selbsternannte Fachleute für alles mögliche herum. Preise, lange Fahrstrecken und lange Wartezeiten sagen ebenfalls absolut nichts über Qualität und Fähigkeiten eines Tätowierers aus, während ein staatlich geprüfter Betrieb, bzw Tätowierer, immer eine sichere, oder doch relativ sichere Bank wäre, weil er eben ansonsten mit Konsequenzen rechenden und für evtl. entstandene Schäden haften müsste. Und jawoll, ich finde der Tätowierer ist der hauptverantwortliche, niemand sonst, ich kann doch niemanden die Schuld geben der keine Ahnung hat, nur weil ich mir in meinem Größenwahn einbilde ich kann tätowieren.
verfasst von Henning Tattoos am 3. Mai 2016 - 1:33.
Ach komm, wenn ich schon staatlich geprüft höre, was und vor allem wie willst du denn Prüfen? Ob jemand zeichnen kann? Es wird ja auch kein Restaurant geschlossen, wenn die Erbsensuppe nicht gut schmeckt. Ob ein Tattoo gut oder schlecht ist, kann gar nicht bewertet werden, weils im Auge des Betrachters liegt. Wie willst du vorgehen, soll jeder Tätowierer eine Prüfung machen, und wenn ich bei Farbrealismus durchfalle wird meine Lizenz entzogen? Es gibt einfach zu viele unterschiedliche Ansichten, was ein gutes Tattoo ausmacht. Ein Farbrealistiker mag sagen, dass ein Traditional nicht hinreichend gezeichnet ist, ein Tribal Tätowierer mag wiederum die Haltbarkeit von Aquarelltattoos anzweifeln, einem weiteren fehlt bei den ultracleanen Studio Tattoos der raue und brutale Flair von Handtätowierten Knasttattoos, der Trash Polka Tätowierer rümpft die Nase bei einem Amund Dietzel Flash mit den Worten 'Ist doch seelenlose Massenware'. Eine Gurke wird ja häufig als solche angesehen, weil die Konstellation von Kunde und Tätowierer nicht gepasst hat, ist aber im Auge eines anderen gar keine. Die Verantwortung, die der Kunde hat, ist, den richtigen Tätowierer zu finden und die meisten machen es sich schlicht zu einfach. Es ist deine Verantwortung, dich über den Deal und den Geschäftspartner kundig zu machen und wenn du das nicht machst, dann kann alles gut gehen oder du wirst übers Ohr gehauen, das ist doch überall so.
Kaum einer ist bereit Geld ausgeben, Zeit zu investieren, ein Buch oder zwei zu lesen, weit zu fahren oder sich mehrere Studios ansehen, das ist das Problem. Oder dass viele auf noch so bescheuerte Ideen bestehen, sich nicht belehren lassen und am Ende einsehen, dass es dumm war, wenns drauf ist. Am liebsten hätte man wohl ein Tattoo Zalando, einfach bei Pinterest n Bild raussuchen, auf bestellen drücken und das Tattoo dann haben.
Wer tätowieren so behandelt, wie ein Gourmet gutes Essen, der wird belohnt. Wenn man richtig gute Soba Nudeln essen will, muss man sich in den Flieger setzten. Wenn man richtig frischen Fisch essen will, muss man ans Meer fahren. Wenn man ein richtig gutes Schäufala haben will erkundigt man sich nach dem besten Gasthaus in Franken, das wahrscheinlich nicht so leicht zu finden ist. Und wer das nicht tut, dem bleibt nichts anderes übrig, als zu Hause bei Mc Donalds zu essen, was einer ganzen Menge Leute ja auch schmeckt. Aber mach Mc Donalds nicht dafür verantwortlich, wenn du einen Cheeseburger bekommen hast, aber eigentlich ein Steak wolltest.
verfasst von Thirty am 26. April 2016 - 9:08.
...und ab sofort verknacken wir auch die Autobauer, wenn ein Fahrer weder Führerschein noch Ahnung hat, wie man ein Gefährt sicher im Verkehr lenkt und Scheisse baut, richtig? ;)
Spass beiseite, ich sehe es als einen grossen Fehler an, staatliche Geschmackskontrolle einzuführen. Gerade das Beispiel mit Steinmetzen und Schreinern hinkt, denn bei beiden wird der künstlerische Aspekt auch nicht wirklich geprüft, sondern rein der handwerkliche. Die letzten paar Jahre haben sich so viele Stile entwickelt, die es vorher noch nicht gab: Art deco/Jugendstil, Trash Polka, Scribblestil usw. usf. ; nimmt man jetzt einmal die "normale" Zeitspanne, die staatliche Institutionen benötigen, um Neuerungen in ihre starren Doktrinen zu adaptieren, dann gute Nacht, denn es gäbe wohl ausser dem "guten alten" Oldschool kaum einen anderen "erlaubten" Stil.
Es wäre leider wirklich ein Eingriff in die künstlerische Freiheit und ich frage mich, ob Leute wie der Swastika Freakshop überhaupt eine staatliche Konzession erhielten mit ihrem ,nennen wir´s mal gewöhnungsbedürftigen Stil. Was ist mit Highend-Realistics? Würde die Kontrollbehörde diesen Stil aufgrund seiner relativen Vergänglichkeit als gut genug für eine Freigabe befinden? Was ist mit dem Scribble-Stil...eher dilettantische Minderleistung oder doch künstlerisch wertvoll? Mit all diesen Fragen hätte sich die "Tattooaufsichtsbehörde" zu befassen....und käme wohl nie auf einen Nenner, der allen schmeckt.
Deswegen gibt es auch bei künstlerischen Berufen wie den obengenannten eher Tests, die das handwerkliche bewerten, nicht aber das künstlerische. Deswegen werden Lebensmittelgeschäfte von staatlicher Seite nur auf hygiene, nicht aber auf guten Geschmack getestet.
Ich hab extra das "Tattoo Kombinat" angeführt, weil die von Stupfelhans et al. geforderte oberste Geschmacksbehörde genau zu solch einer Institution ausarten würde...neue Stile hätten es bei der Grand Jury der Hautbildchen traditionellerweise eher schwer, sich zu etablieren. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, daß die "Erfinder" eines neuen Stiles vermutlich schon im altersheim sässen, wenn "ihr" Stil dann vielleicht einmal die Prüfungsverfahren auf künstlerische Wertigkeit durchlaufen hätten. Innovationsfeindlich und rückwärtsgewandt.
Und all das, weil man in einem Irrglauben an "Sicherheit" feststeckt...ein staatlich approbierter Mediziner ist nicht unfehlbar, also trotz staatlicher Kontrolle auch keine 100%ige Bank. Und verklagen kann man einen Inker wegen eines total mißratenen Bildchens auch heute schon, ohne ein Tattooministerium. Dann doch lieber endlich ein ministry of silly walks einrichten...da käme zumindest für die Pegiditioten mehr bei rum als für die Tätowierten mit einem Kunst-Obertribunal.
Wer sich trotz leichtester Erreichbarkeit nicht vor seinem Tattoo innerhalb der Szene umhören kann, wer unbedingt zum nächstbesten Laden rennen muss, weil "Dadduuuh will, jätttzz sofoahdd!", der hat sich seine Portion Tintenkot unter der Pelle auch redlich verdient. Es sind eben nicht die Scheissestecher, sondern die sich-blind-und hirnlos-Scheisse-stechen-Lasser", die hier in der Eigenverantwortung stehen. Wenn sich ein Eismann in seiner Diele mit dem Eislöffel den Arsch kratzt, dann geh ich da ja auch nicht rein, hol´mir den dicksten Becher mit 20 Bällchen und schreie nach dem Verzehr nach staatlicher Geschmackskontrolle, weil der "Sackhaare-Nougat-Vanillebecher" dann doch geschmacklich nicht soooo der Bringer war. ;)
verfasst von Stupfelhans am 3. Mai 2016 - 2:35.
Ihr macht es euch ganz schön einfach, jeder der sich selbstständig machen will hat nachzuweisen dass er dafür die nötige Qualifikation besitzt, nur der Tätowierer nicht, weil ist ja jeder selber schuld der sich nicht schlau macht???? Das hat doch mit Stil bzw. Geschmackskontrolle nicht das geringste zu tun. Hier geht es darum, dass jeder Depp ein Tattoostudio eröffnen kann, nur weil er in der Lage ist unfallfrei eine Tattoomaschine zu bestellen. Bei einer Ausbildung werden Grundkenntnisse vermittelt und geprüft, nicht mehr und nicht weniger, der Spezialist wird nicht geboren, egal welcher Job, er entwickelt sich. Dafür sind Basics erforderlich, die man sich ganz bestimmt nicht am Kunden erarbeiten sollte. Scheiss egal ob das ein Koch, Autobauer, oder sonstwas ist, und schon garnicht jemand der an Menschen herumdocktert. Eine Einstellung wie, ich kann das weil ich hab das ja nicht nötig, die anderen sind alle dämlich wenn sie sich vom Staat bevormunden lassen , ist nicht nur fragwürdig, sondern im höchsten Maße unverantwortlich. Es geht auch nicht darum zu prüfen ob das Kunst ist oder Mist, das geht natürlich nicht, es geht darum zu prüfen, ob jemand in der Lage ist mit seinem Werkzeug richtig und verantwortungsbewusst umzugehen, das hat mit den hygiene Bestimmungen nichts zu tun, fachmännisches arbeiten ist der Punkt, und das kann man sehr wohl prüfen. Dazu gehört zB. auch ob und wie jemand zeichnen kann, auch da spielt die Kunst bzw. der Stil keine Rolle, fragt mal nen Steinmetz zum Beispiel. Wenn Tätowierer sich so vehement dagegen wehren , frag ich mich allen ernstes, ob sie sich nicht nur aus der Verantwortung stehlen wollen. Ist natürlich deutlich leichter und einfacher ohne jegliche Art von Verantwortung zu arbeiten, logisch. Kann mir ja keiner was, hab schließlich keine Lizenz, kann sie mir auch keiner nehmen, gell. Saubere Einstellung.
verfasst von Thirty am 3. Mai 2016 - 5:14.
Ernsthaft, was soll dieser Mist,stupfelhans?
In einer Zeit, in der der Kauf eines verschissenen Handys durch Wälzen von dutzenden Fachzeitschriften geplant wird, in einer Zeit, in der Informationen freier verfügbar sind als jemals zuvor, da willst du also eine staatliche Regulierung und das Herausnehmen jeglicher Eigenverantwortung des Konsumenten? Bei Tattoos? Die ein Leben lang da bleiben, wo sie einmal hingestochen worden sind?
Sorry, aber das Tattooing ist mittlerweile schon so sehr an den mainstream angepasst worden, daß ich keinerlei Anlass sehe, es den scheiss Konsumopfern NOCH einfacher zu machen. Wer nicht einmal die verantwortung für etwas übernehmen kann, das direkt in seine Haut gestochen wird, der soll sich doch eine einfacher auszutauschende handtasche, ein Tshirt oder ein dummes Handy kaufen...echt jetzt.
Wieso soll sich die tattooszene denn noch mehr dem Mainstream unterwerfen, es denen, die früher niemals ein Tattoo hätten machen lassen, noch einfacher machen, sich ihr scheiss Modemotive abzuholen? Wie weit soll sich die einstmalige Outsiderszene denn noch prostituieren und dem Zeitgeist andienen? Nöö, lass mal...ich finde es gut, daß es da draussen noch Tintenklitschen gibt, die Horror stechen...meist sind es dann auch genau diejenigen, die früher mit Abscheu auf "uns" Tätowierte herabgeschaut haben, die dann mit vermurksten Tattoos herumlaufen. Aber irgendwie passt den vorschlag ja dann auch in den zeitgeist: laserremoval von tattoos, Cremes, die "schmerzfreies" Tattooing garantieren sollen, all das, was es früher zu einem regelrechten kleinen Abenteuer gemacht hat, sich ein tattoo abzuholen, die Risiken, die Unwägbarkeiten, der prozess der Selbstüberwindung, die Initiation mit dem ersten Tattoo, das Ritual...all das...ach, lass es uns opfern, damit auch noch die letzte Shania aus Prekariatshausen und der letzte Kevin aus Prolltown risikofrei und ohne jegliches Wissen sich ihre Modeaccessoires abholen können...
Ernsthaft, ich sehe keinen Anlass, unser Hobby noch mehr "userfriendly" zu machen. Ich sehe keinen Anlass, alte und immer noch ultimativ wahre Merksätze wie "Think before you ink!" obsolet zu machen, nur um noch mehr vom einstigen Zeitvertreib der Outcasts auf dem Altar der convenience und des allheiligen Konsumes zu opfern. Ein kleines bisschen Risiko muss dem tattooing erhalten bleiben, denn genau das macht es für mich aus...eben nicht zu einem zertifizierten und staatlich geprüften/genormten Studio zu gehen und vorher schon genau zu wissen, was dabei rumkommt. Und die ganzen Küchentischinker, die ganzen mässig begabten Stecher, die wirst du mit staatlicher Kontrolle sowieso niemals los...selbst in den Niederlanden gibt es trotz Coffeeshops noch Strassendealer, die ihre Deals durchziehen...es wird also immer ein gewisses Klientel geben, das explizit nicht den staatlich geprüften weg geht, weil das zur "attitude" dazugehört...
verfasst von Stupfelhans am 3. Mai 2016 - 6:08.
Willst du's nicht verstehen oder kannst du's nicht verstehen, das hat doch mit Einschränkungen nichts zu tun, da geht es um einen Berufsstand, um Handwerk! Was ist denn mit den ganzen Leuten die in Berufen arbeiten die mit Kunst zu tun haben? Dombauer, Steinmetze, Restaurateure, in der Werbung, die müssen zum Teil sogar studieren um die nötige Qualifikation zu erreichen. Baucht's nicht, lassen wir sie so rumbasteln, sind Künstler, die dürfen das?! Was ist daran so schlimm, wenn ich beweisen kann das ich mein Handwerk verstehe. Natürlich wird es immer Schwarzarbeiter, Hinterhofstecher, und der Teufel weiß was noch geben, ist auch egal, nur möchte ich die Möglichkeit haben, es mir auszusuchen, und zwar ohne Mundpropaganda von Leuten die selbst keine Ahnung haben, und den ganzen Scheiss dem man nicht für 5 Cent trauen kann. Selbst wenn jemand staatlich geprüfter Tätowierer ist, muss ich mich noch sehr genau umsehen ob es auch der richtige ist, da bleibt genügend Selbstverantwortung, und das ist genau das was du auch machst wenn du dein Auto in die Werkstatt bringst, zum Friseur gehst, Einkaufen gehst, usw. Du gehst doch auch zu einem Arzt und kaufst dir deine Medizin nicht auf der Straße nur weil sich sonst die armen Ärzte zu kontrolliert vorkommen. Für mich ist das, sich aus der Verantwortung stehlen und sonst nichts, Schwarzgeld zu machen möchte ich hier niemanden unterstellen.
Mein Nachbar hatte einen Elektriker im Haus, der hat einen alten Sicherungskasten gegen einen neuen ausgetauscht. Mit LS-Schutzschaltern und allem drum und dran. Danach wäre sein Haus fast abgefackelt. Gutachten ergab: Pfusch. Durch einen gelernten (und geprüften) Handwerker, der in einem Meisterbetrieb arbeitet. Im Büro des Chefs hängt der Meisterbrief an der Wand, einmal im Jahr geht man zum Neujahrsempfang der Handwerkskammer und in der Innung ist der Senior im Vorstand und organisiert das Grünkohlessen. Trotzdem Pfusch. Handwerk mit all seinen Regeln ist KEIN Garant für handwerkliche Qualität.
Als Student habe ich mal in den Semesterferien bei einem Heilpraktiker gearbeitet; ich habe ihm geholfen seine Schulungsräume in der Praxis zu renovieren. Bei der Gelegenheit bekam ich das Angebot, kostenlos am Ersthilfe-Seminar für angehende Heilpraktiker teilzunehmen; ein Platz war noch frei.
4 Unterrichtseinheiten a 6 Stunden. Keine Abschlussprüfung. Das wars. Heilpraktiker dürfen alles verschreiben, was die Apotheke hergibt. Wenn einer während der Behandlung abklappt, dann können die soviel wie früher ein normaler Wehrpflichtiger beim Bund gelernt hat. Sehen aus wie Ärzte (mit Kittel und Stethoskop und Prüfungszeugnis an der Wand) und können im Ernstfall auch nur den Notarzt rufen. Soviel zur Qualität der medizinischen Kenntnisse bestimmter Berufsgruppen in Deutschland.
Und was die hygiene angeht: Da befindet sich der Tadduwierer doch nicht im rechtsfreien Raum. Da gibt es klare gesetzliche Vorschriften. Die werden schon jetzt kontrolliert durch Gesundheits- und Ordnungsämter (je nach Bundesland unterschiedlich). Da braucht es nicht mehr Bürokratie und Regelung, die gibt es schon. Und der Inker steht eh in der Haftung für sein Handeln.
Wenn eine Tätowierung signifikant von der Vorlage abweicht ("Gurke") dann kann der Kunde auf Schadensersatz klagen. Wenn er die gezeichnete Vorlage noch hat, diese dolle Abweicht vom fertigen Ergebnis, dann hat er gute Chancen, die Kosten fürs lasern (+ Schmerzensgeld) einzuklagen. Wie viel mehr Regelung brauchen wir?
Was ist mit der Eigenverantwortung des erwachsenen Menschen? Wer sich mehr Gedanken über seinen nächsten Handyvertrag macht als über sein nächstes Tattoo, der hat selber Schuld.
Und zum Thema "künstlerische Freiheit": Wann immer Staat und Behörden in Sachen Kunst unterwegs sind, dann kommt da meistens nur Müll bei raus. Die Herren Bürokraten haben schlichtweg keine Ahnung von Kunst und das merkt man auch oft (siehe Kunst am Bau bei öffentlichen Gebäuden).
Wenn der Staat in die Kunst eingreift, dann kommen Typen wie Arno Breker groß raus. Oder Karl Marx glotzt uns völlig überdimensioniert mitten in Chemnitz an ("Staatskunst"). Die Entwicklung der Kunst wird von Behörden meist eher gebremst als gefördert. Was sagt eine Behörde wohl zu diesem Werk:
Was, wenn ein Behördenvertreter im Landkreis Rothenburg-Wümme so etwas verbieten will? Und was, wenn eine Behörde verbietet, was ich gerade mit meinem Inker bespreche?
Abgesehen davon gehört es zu unseren Freiheiten, dass wir uns im Billigmöbelhaus eine potthässliche Schrankwand kaufen können. Oder ein fieses Poster. Oder ein Katzenbild von Rosina Wachtmeister und einen Wandteller mit Hundertwassermotiv.
Ich habe das Recht mir eine umgekippte Acht stechen zu lassen. Mit Blowouts.
verfasst von Thirty am 3. Mai 2016 - 9:27.
Jep, so sehe ich das auch.
Man sieht ja gerade am Fall Böhmermann, wie verlässlich der Staat mit seinen Kunstbegriffen zu hantieren imstande ist.
Zum Thema Sicherheit für Tätowierwillige: wie Monkey Man schon ausgeführt hat, ist es auch heute schon möglich, einen Inker in Regress zu nehmen. Vielleicht wäre man besser beraten, man würde für den Fall einer "Gurkenverköstigung" die Rechte der Kunden besser kommunizieren. Bislang sind solche Regressprozesse nämlich eher die Ausnahme denn die Regel, vermutlich weil keiner nix genaues weiss und sich nicht traut. Seien wir doch ehrlich, das Problem sind nicht die Inker, die scheisse stechen, das Problem sind unmündige Kunden, die sich vorher nicht informieren und hinterher nicht für 2 Pfennig Eier in der Hose haben, einen Prozess anzustrengen, sondern lieber ihren Masterabschluss in Schönreden machen.." Is´doch klasse geworden und wer was anderes behauptet, der hat keine Ahnung!" Kennt man doch von hier, oder?
Was ist denn im übrigen mit den ganzen Genies, die offensichtlich künstlerische Tätigkeiten im Blut haben, aber nie auch nur einen Fuss in eine Kunst-Bildungsanstalt gesetzt haben? Willste denen denn einfach so die Tattoolizenz entziehen, weil sie "nicht die erforderlichen Qualifikationen" vorweisen können, sondern nur ein reichhaltiges Portfolio an ausserordentlich guten Arbeiten? Wer sagt dir denn, daß diese Genies durch ein reglementiertes System nicht kaputtgemacht werden würden und/oder zur Gänze den Spass an der Sache verlieren würden? Ich poche nach wie vor auf die Verantwortung des Kunden. Freiheit zählt mir mehr als Sicherheit.
verfasst von Stupfelhans am 3. Mai 2016 - 10:12.
Sehr geehrter Herr von und zu Monkey Man, es geht doch nicht um die Kunst als solches, die sollte und die hat keiner zu regeln. Stimm ich voll mit überein. Nur den handwerklichen Teil, wie erwähnt, den sollte man auf jeden Fall prüfen, das hat mit Gurken etc. nichts zu tun. Da müssten natürlich Richtlinien ausgearbeitet werden von Leuten die was von der Materie verstehen, das ist schon klar. Ich frag mich gerade warum du studierst, oder eine Ausbildung machst? Liebst du es kontrolliert und eingeschränkt zu werden? Dasselbe gilt natürlich auch für den Herrn Rittmeister. Kann man doch alles locker so machen, schlag ich mich so durchs Leben, brauch ich niemanden Rechenschaft ablegen, kann tun und lassen was ich will, wunderbar. Was ich nicht verstehe, das hat doch auch Vorteile für den Tätowierer, mehr Kundschaft, höhere Preise, mehr Kohle, logisch. Bevor ich's vergesse MM, HEILPRAKTIKER DÜRFEN MAL ÜBERHAUPT NICHTS UND ZWAR SOWAS VON NICHTS! Weil ich ne faule Socke bin, googelt du einfach: Der rechtliche Status des Heilpraktikers- FDH. Und jawoll MM jeder hat das Recht sich verstümmeln zu lassen, aber niemand hat das Recht zu verstümmeln!
verfasst von Frau Kett am 3. Mai 2016 - 10:29.
Sehe ich genau wie Stupfelhans.
Ein schönes Fazit:
Jeder hat das Recht sich verstümmeln zu lassen, aber niemand hat das Recht zu verstümmeln. (Zitat Stupfelhans)
Aber der Inker ist doch gar nicht ohne Verantwortung! Er darf NICHT VERSTÜMMELN (Frau Kett, schön, dass Sie alles auf eine kurze Formel bringen; schade, dass diese falsch ist).
Das "Verstümmeln" ist gesetzeswidrig und wird bestraft. Für mangelnde hygiene kann er belangt werden und wenn er eine Gurke bastelt, dann kann er auch in Regress genommen werden. Mehr Regulierung tut nicht not, sondern schränkt eventuell nur unnötig ein.
Nach den Vorfällen auf der Kölner Domplatte in der Silvesternacht kam die Forderung nach schärferen Gesetzen. Dabei werden Beleidigung, Nötigung, Diebstahl, Vergewaltigung und andere Straftaten doch sowieso schon hart bestraft. Da braucht es nicht mehr Gesetze und Regeln; da müssen nur die vorhandenen Gesetze konsequent durchgesetzt werden.
Mit dem Tätowiergewerbe sehe ich das ähnlich. Wenn es viele Hinterhofscratcher gibt, bei denen man sich leicht mit was ekligem infizieren kann, dann doch nur, weil bestehendes Recht von den Behörden nicht durchgesetzt wird. An dieser Stelle würde ich mich glatt der Forderung anschließen, die verantwortlichen Behörden personell besser auszustatten. Bei der Gelegenheit können sie gleich mal beim in der Frittenbude um die Ecke reingucken; da wird geltendes Recht bezüglich der hygienevorschriften auch ignoriert.
Und was Heilpraktiker angeht: Die dürfen einige (nicht alle) Medikamente (auch Psychopharmaka) verschreiben und "behandeln" in selbstgebastelten Seminaren auch mal suizidgefährdetete Personen. Praktisch ohne jede fachliche Grundlage.
"- Ansonsten ist es Heilpraktikern aber beispielsweise gestattet mit Blut zu arbeiten und Spritzen zu setzen. Sie dürfen Knochenbrüche, offene Wunden, Krebs und viele weitere schwerwiegende Erkrankungen behandeln - auch psychische Leiden. In der Wahl ihrer Behandlungsmethoden sind sie völlig frei."
Das Fazit begründet die Forderung nah MEHR Regulierung (- so habe ich den Kommentar verstanden; der Affe irrt sich aber oft). Das Recht auf Verstümmelung hat aber jetzt schon niemand. Insofern halte ich die Forderung nach mehr Regulierung für Überflüssig und sogar für schädlich. Weil die Frage nach der handwerklichen Qualität wohl auch die Frage nach der künstlerischen Qualität berühren wird. Und letztere können Behörden schlecht oder gar nicht bewerten.
verfasst von Frau Kett am 3. Mai 2016 - 11:00.
Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen/erklärt.
Ich bleibe bei meiner Meinung, da sie FÜR MICH stimmt. Der Verbraucher sollte vor schlechtem Handwerk VORHER geschützt werden.
Andere haben eine andere Meinung und das ist gut so. Das ist Meinungsfreiheit und -vielfalt. Und.. es gibt noch so viel mehr zwischen "Richtig" und "Falsch". Und links und rechts davon. :-)
ich sehe nicht, wo Ihre Meinungsfreiheit hier eingeschränkt wird. Rede und Gegenrede, sachliches Argument und sachliches Gegenargument sind doch allgemein akzeptierte Diskussionsgrundlagen.
Frau Kett, Ihre werte Meinung wird geschätzt und respektiert! Aber eben nicht von jedem geteilt...
Herr Stupfelhans, ich glaube, dass wir uns in zwei wesentlichen Punkten eigentlich einig sind. An der Freiheit der Kunst darf niemand rumfummeln (wer eine liegende Acht will, der soll sie bekommen) und niemand darf andere verstümmeln.
Uneinig sind wir uns nur, wie ungesunder Pfusch überhaupt verhindert werden kann. Sie fordern neue Regeln; ich wünsche mir, dass bereits bestehende konsequent angewendet werden. Vielleicht erübrigt sich ersteres, wenn letzteres passiert? Who knows...
Bier! Und Hugo... ich hab aber nur süßes Popcorn hoffe das ist ok?!
verfasst von Stupfelhans am 4. Mai 2016 - 2:10.
MM, es ging mir niemals darum die künstlerische Freiheit einzuschränken, ganz im Gegenteil. Vielleicht hast du recht und es erledigt sich von selbst. Mir geht es lediglich um die Qualität der Kunst vom handwerklichen Standpunkt aus betrachtet. Nur mal als Beispiel, da macht jemand ein schönes Tribal, Form, Lines, alles ok, also künstlerisch, aber dermaßen tief gestochen dass die ganze Haut vernarbt, ganz klarer technischer Fehler. Ich finde ein Tätowierer sollte auch die unterschiedlichen Hauttypen kennen, wie bei welchem Hauttypen tätowiert werden muss, welche Reaktionen auftreten können, was passieren kann wenn man auf Gelenken rumhämmert, bei Muttermalen, Warzen usw. usw. und zwar fundiertes Wissen, nicht nur mal schnell im Internet nachgelesen. Dafür eben ein Nachweis, damit der Kunde zumindest weiß dass sich der oder diejenige damit auseinander gesetzt hat und sich wirklich bemüht nicht nur künstlerisch gut zu sein, sondern auch Verantwortung seinen Kunden gegenüber zu übernehmen bereit ist. Was wäre daran so verkehrt? Ach ja, wenn ich keine Regeln, bzw Richtlinien habe, die gesetzlich vorgeschrieben sind, kann und darf auch nicht eingegriffen werden, bzw bestraft werden. Im Umkehrschluss, wenn ich eine Qualifikation besitze, darf ich tätowieren, wenn nicht, wird mir der Laden dichtgemacht, bzw arbeite ich illegal und kann somit aus dem Verkehr gezogen werden, was meiner Meinung nach gar nicht so verkehrt wäre, da eben Menschen vorsätzlich verletzt werden und da sollte doch der Standart ziemlich hoch angesetzt sein, denk ich mal. Das würde das ganze deutlich einfacher machen und trotzdem noch genügend Spielraum für Eigenverantwortung lassen, weil wie gesagt, man sich immer noch selber nach dem richtigen Tätowierer umsehen muss, denn wie schon erwähnt, Qualität heißt noch lange nicht künstlerisch hochwertig. Aber ich glaub, wir werden uns da nie zu 100% einig. ;-)
Bei unsachgemässer Arbeit (z.B. Hervorrufung von Narben durch zu tiefes Stechen) greift auch heute schon der Körperverletzungsparagraph. Die Freistellungserklärung, die man sowohl beim Inker als auch beim Doktor unterschreibt, die schützt den Ausführenden nur vor Folgen seines Handelns, die er nicht beeinflussen kann, nicht aber vor Regressansprüchen bei unsachgemässer Arbeit (siehe :Kunstfehlerprozess). Das zu tiefe Eindringen der Nadeln und das daraus resultierende subkutane Narbengewebe ist zum Beispiel solch ein Fall, bei dem man als Kunde vorm Gericht gute Karten hat. Ich würde statt einer staatlichen Regelung nach wie vor zur besseren Kommunikation der Kundenrechte raten; vielleicht sollte es auch so etwas wie unabhängige Tattoo-Sachverständige geben, damit es dem Kunden leichter gemacht wird, sein Recht zu bekommen.
Wenn nämlich die Rotze-Inker öfters vorm Kadi als in ihrer Tintenklitsche sitzen und Stundenpreise von 600 Euro nehmen müssen, damit sie die ganzen Regressansprüche ihrer verschandelten Kunden bedienen könen, dann sind die schneller aus dem Geschäft als es eine staatliche Tattoo-Oberaufsicht jemals bewerkstelligen könnte. Und wer sich dann noch zu einem Heiminker an den Küchentisch setzt, der ist für das voraussehbare Scheissergebnis mindestens genauso verantwortlich wie jemand, der sich den Blinddarm von Dr Freddy Fastfingers in seiner driveIn-Klinik, Dritte Parkbank rechts interm Hauptbahnhof herausnehmen lässt und denkt, da wäre alles hygienisch.
Meine Lösung: Stärkung der Kundenrechte, Tattoosachverständige, die vor Gericht verwertbare Dossiers über Qualität und handwerkliche Ausführung erstellen und alles ist in Butter...und Häuptlig "IschwillabajetzzainDadduuh,billischunsofoad,onäwahden!" kann die Eigenverantwortung nicht auf andere abwälzen.
verfasst von Stupfelhans am 4. Mai 2016 - 6:35.
Ich versteh dich schon Thirty, mir geht es nicht um Bestrafung, sondern darum eben sowas zu verhindern, jemand der richtig geschult, bzw ausgebildet ist, wird sowas nicht passieren. Das mit den Tattoosachverständigen wäre eine gute Lösung, nur leider werden Ihnen die Hände gebunden sein, weil eben keine rechtliche Grundlage gegeben ist. Die Frage ist doch auch, muss ein Tattoosachverständiger nicht auch besonders geschult sein, und wer oder was qualifiziert ihn?
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Der Kommentar von Mcamokk könnte besser nicht sein. Ich kann auch Henning nicht verstehen, und ich stimme auch nicht mit überein, dass Gurken ok sind nur weil sich der oder diejenige nicht bei den richtigen Leuten informiert hat, das hat mit Tattookultur oder Eigenverantwortung nichts zu tun, oder dass eine Regulierung die künstlerische Freiheit beschneidet bzw. Leute in den Untergrund treibt. Wenn dem so wäre bräuchte ja keiner mehr einen Beruf zu erlernen, bzw sich den ganzen Stress mit den Prüfungen, Qualifikation usw. anzutun, nur weil ihnen die Regelung ihres Berufstandes nicht in den Kram passt, wenn das so wäre wäre ja jeder der einen Beruf lernt, Prüfungen macht usw.usw. der größte Depp. würde ja nur noch schwarz gearbeitet, und die Qualität wäre unterirdisch. Der beste Beweis ist doch dass immer mehr gurkenstecher auf dem Markt sind, weil es eben nicht kontrolliert wird. Woher weißt du denn als Laie, bzw Tattoo Neuling wer ein Spezialist ist und wer nicht. Gerade im Internet treiben sich viele selbsternannte Fachleute für alles mögliche herum. Preise, lange Fahrstrecken und lange Wartezeiten sagen ebenfalls absolut nichts über Qualität und Fähigkeiten eines Tätowierers aus, während ein staatlich geprüfter Betrieb, bzw Tätowierer, immer eine sichere, oder doch relativ sichere Bank wäre, weil er eben ansonsten mit Konsequenzen rechenden und für evtl. entstandene Schäden haften müsste. Und jawoll, ich finde der Tätowierer ist der hauptverantwortliche, niemand sonst, ich kann doch niemanden die Schuld geben der keine Ahnung hat, nur weil ich mir in meinem Größenwahn einbilde ich kann tätowieren.
...und ab sofort verknacken wir auch die Autobauer, wenn ein Fahrer weder Führerschein noch Ahnung hat, wie man ein Gefährt sicher im Verkehr lenkt und Scheisse baut, richtig? ;)
Spass beiseite, ich sehe es als einen grossen Fehler an, staatliche Geschmackskontrolle einzuführen. Gerade das Beispiel mit Steinmetzen und Schreinern hinkt, denn bei beiden wird der künstlerische Aspekt auch nicht wirklich geprüft, sondern rein der handwerkliche. Die letzten paar Jahre haben sich so viele Stile entwickelt, die es vorher noch nicht gab: Art deco/Jugendstil, Trash Polka, Scribblestil usw. usf. ; nimmt man jetzt einmal die "normale" Zeitspanne, die staatliche Institutionen benötigen, um Neuerungen in ihre starren Doktrinen zu adaptieren, dann gute Nacht, denn es gäbe wohl ausser dem "guten alten" Oldschool kaum einen anderen "erlaubten" Stil.
Es wäre leider wirklich ein Eingriff in die künstlerische Freiheit und ich frage mich, ob Leute wie der Swastika Freakshop überhaupt eine staatliche Konzession erhielten mit ihrem ,nennen wir´s mal gewöhnungsbedürftigen Stil. Was ist mit Highend-Realistics? Würde die Kontrollbehörde diesen Stil aufgrund seiner relativen Vergänglichkeit als gut genug für eine Freigabe befinden? Was ist mit dem Scribble-Stil...eher dilettantische Minderleistung oder doch künstlerisch wertvoll? Mit all diesen Fragen hätte sich die "Tattooaufsichtsbehörde" zu befassen....und käme wohl nie auf einen Nenner, der allen schmeckt.
Deswegen gibt es auch bei künstlerischen Berufen wie den obengenannten eher Tests, die das handwerkliche bewerten, nicht aber das künstlerische. Deswegen werden Lebensmittelgeschäfte von staatlicher Seite nur auf hygiene, nicht aber auf guten Geschmack getestet.
Ich hab extra das "Tattoo Kombinat" angeführt, weil die von Stupfelhans et al. geforderte oberste Geschmacksbehörde genau zu solch einer Institution ausarten würde...neue Stile hätten es bei der Grand Jury der Hautbildchen traditionellerweise eher schwer, sich zu etablieren. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, daß die "Erfinder" eines neuen Stiles vermutlich schon im altersheim sässen, wenn "ihr" Stil dann vielleicht einmal die Prüfungsverfahren auf künstlerische Wertigkeit durchlaufen hätten. Innovationsfeindlich und rückwärtsgewandt.
Und all das, weil man in einem Irrglauben an "Sicherheit" feststeckt...ein staatlich approbierter Mediziner ist nicht unfehlbar, also trotz staatlicher Kontrolle auch keine 100%ige Bank. Und verklagen kann man einen Inker wegen eines total mißratenen Bildchens auch heute schon, ohne ein Tattooministerium. Dann doch lieber endlich ein ministry of silly walks einrichten...da käme zumindest für die Pegiditioten mehr bei rum als für die Tätowierten mit einem Kunst-Obertribunal.
Wer sich trotz leichtester Erreichbarkeit nicht vor seinem Tattoo innerhalb der Szene umhören kann, wer unbedingt zum nächstbesten Laden rennen muss, weil "Dadduuuh will, jätttzz sofoahdd!", der hat sich seine Portion Tintenkot unter der Pelle auch redlich verdient. Es sind eben nicht die Scheissestecher, sondern die sich-blind-und hirnlos-Scheisse-stechen-Lasser", die hier in der Eigenverantwortung stehen. Wenn sich ein Eismann in seiner Diele mit dem Eislöffel den Arsch kratzt, dann geh ich da ja auch nicht rein, hol´mir den dicksten Becher mit 20 Bällchen und schreie nach dem Verzehr nach staatlicher Geschmackskontrolle, weil der "Sackhaare-Nougat-Vanillebecher" dann doch geschmacklich nicht soooo der Bringer war. ;)
Ihr macht es euch ganz schön einfach, jeder der sich selbstständig machen will hat nachzuweisen dass er dafür die nötige Qualifikation besitzt, nur der Tätowierer nicht, weil ist ja jeder selber schuld der sich nicht schlau macht???? Das hat doch mit Stil bzw. Geschmackskontrolle nicht das geringste zu tun. Hier geht es darum, dass jeder Depp ein Tattoostudio eröffnen kann, nur weil er in der Lage ist unfallfrei eine Tattoomaschine zu bestellen. Bei einer Ausbildung werden Grundkenntnisse vermittelt und geprüft, nicht mehr und nicht weniger, der Spezialist wird nicht geboren, egal welcher Job, er entwickelt sich. Dafür sind Basics erforderlich, die man sich ganz bestimmt nicht am Kunden erarbeiten sollte. Scheiss egal ob das ein Koch, Autobauer, oder sonstwas ist, und schon garnicht jemand der an Menschen herumdocktert. Eine Einstellung wie, ich kann das weil ich hab das ja nicht nötig, die anderen sind alle dämlich wenn sie sich vom Staat bevormunden lassen , ist nicht nur fragwürdig, sondern im höchsten Maße unverantwortlich. Es geht auch nicht darum zu prüfen ob das Kunst ist oder Mist, das geht natürlich nicht, es geht darum zu prüfen, ob jemand in der Lage ist mit seinem Werkzeug richtig und verantwortungsbewusst umzugehen, das hat mit den hygiene Bestimmungen nichts zu tun, fachmännisches arbeiten ist der Punkt, und das kann man sehr wohl prüfen. Dazu gehört zB. auch ob und wie jemand zeichnen kann, auch da spielt die Kunst bzw. der Stil keine Rolle, fragt mal nen Steinmetz zum Beispiel. Wenn Tätowierer sich so vehement dagegen wehren , frag ich mich allen ernstes, ob sie sich nicht nur aus der Verantwortung stehlen wollen. Ist natürlich deutlich leichter und einfacher ohne jegliche Art von Verantwortung zu arbeiten, logisch. Kann mir ja keiner was, hab schließlich keine Lizenz, kann sie mir auch keiner nehmen, gell. Saubere Einstellung.
Ernsthaft, was soll dieser Mist,stupfelhans?
In einer Zeit, in der der Kauf eines verschissenen Handys durch Wälzen von dutzenden Fachzeitschriften geplant wird, in einer Zeit, in der Informationen freier verfügbar sind als jemals zuvor, da willst du also eine staatliche Regulierung und das Herausnehmen jeglicher Eigenverantwortung des Konsumenten? Bei Tattoos? Die ein Leben lang da bleiben, wo sie einmal hingestochen worden sind?
Sorry, aber das Tattooing ist mittlerweile schon so sehr an den mainstream angepasst worden, daß ich keinerlei Anlass sehe, es den scheiss Konsumopfern NOCH einfacher zu machen. Wer nicht einmal die verantwortung für etwas übernehmen kann, das direkt in seine Haut gestochen wird, der soll sich doch eine einfacher auszutauschende handtasche, ein Tshirt oder ein dummes Handy kaufen...echt jetzt.
Wieso soll sich die tattooszene denn noch mehr dem Mainstream unterwerfen, es denen, die früher niemals ein Tattoo hätten machen lassen, noch einfacher machen, sich ihr scheiss Modemotive abzuholen? Wie weit soll sich die einstmalige Outsiderszene denn noch prostituieren und dem Zeitgeist andienen? Nöö, lass mal...ich finde es gut, daß es da draussen noch Tintenklitschen gibt, die Horror stechen...meist sind es dann auch genau diejenigen, die früher mit Abscheu auf "uns" Tätowierte herabgeschaut haben, die dann mit vermurksten Tattoos herumlaufen. Aber irgendwie passt den vorschlag ja dann auch in den zeitgeist: laserremoval von tattoos, Cremes, die "schmerzfreies" Tattooing garantieren sollen, all das, was es früher zu einem regelrechten kleinen Abenteuer gemacht hat, sich ein tattoo abzuholen, die Risiken, die Unwägbarkeiten, der prozess der Selbstüberwindung, die Initiation mit dem ersten Tattoo, das Ritual...all das...ach, lass es uns opfern, damit auch noch die letzte Shania aus Prekariatshausen und der letzte Kevin aus Prolltown risikofrei und ohne jegliches Wissen sich ihre Modeaccessoires abholen können...
Ernsthaft, ich sehe keinen Anlass, unser Hobby noch mehr "userfriendly" zu machen. Ich sehe keinen Anlass, alte und immer noch ultimativ wahre Merksätze wie "Think before you ink!" obsolet zu machen, nur um noch mehr vom einstigen Zeitvertreib der Outcasts auf dem Altar der convenience und des allheiligen Konsumes zu opfern. Ein kleines bisschen Risiko muss dem tattooing erhalten bleiben, denn genau das macht es für mich aus...eben nicht zu einem zertifizierten und staatlich geprüften/genormten Studio zu gehen und vorher schon genau zu wissen, was dabei rumkommt. Und die ganzen Küchentischinker, die ganzen mässig begabten Stecher, die wirst du mit staatlicher Kontrolle sowieso niemals los...selbst in den Niederlanden gibt es trotz Coffeeshops noch Strassendealer, die ihre Deals durchziehen...es wird also immer ein gewisses Klientel geben, das explizit nicht den staatlich geprüften weg geht, weil das zur "attitude" dazugehört...
Willst du's nicht verstehen oder kannst du's nicht verstehen, das hat doch mit Einschränkungen nichts zu tun, da geht es um einen Berufsstand, um Handwerk! Was ist denn mit den ganzen Leuten die in Berufen arbeiten die mit Kunst zu tun haben? Dombauer, Steinmetze, Restaurateure, in der Werbung, die müssen zum Teil sogar studieren um die nötige Qualifikation zu erreichen. Baucht's nicht, lassen wir sie so rumbasteln, sind Künstler, die dürfen das?! Was ist daran so schlimm, wenn ich beweisen kann das ich mein Handwerk verstehe. Natürlich wird es immer Schwarzarbeiter, Hinterhofstecher, und der Teufel weiß was noch geben, ist auch egal, nur möchte ich die Möglichkeit haben, es mir auszusuchen, und zwar ohne Mundpropaganda von Leuten die selbst keine Ahnung haben, und den ganzen Scheiss dem man nicht für 5 Cent trauen kann. Selbst wenn jemand staatlich geprüfter Tätowierer ist, muss ich mich noch sehr genau umsehen ob es auch der richtige ist, da bleibt genügend Selbstverantwortung, und das ist genau das was du auch machst wenn du dein Auto in die Werkstatt bringst, zum Friseur gehst, Einkaufen gehst, usw. Du gehst doch auch zu einem Arzt und kaufst dir deine Medizin nicht auf der Straße nur weil sich sonst die armen Ärzte zu kontrolliert vorkommen. Für mich ist das, sich aus der Verantwortung stehlen und sonst nichts, Schwarzgeld zu machen möchte ich hier niemanden unterstellen.
Mein Nachbar hatte einen Elektriker im Haus, der hat einen alten Sicherungskasten gegen einen neuen ausgetauscht. Mit LS-Schutzschaltern und allem drum und dran. Danach wäre sein Haus fast abgefackelt. Gutachten ergab: Pfusch. Durch einen gelernten (und geprüften) Handwerker, der in einem Meisterbetrieb arbeitet. Im Büro des Chefs hängt der Meisterbrief an der Wand, einmal im Jahr geht man zum Neujahrsempfang der Handwerkskammer und in der Innung ist der Senior im Vorstand und organisiert das Grünkohlessen. Trotzdem Pfusch. Handwerk mit all seinen Regeln ist KEIN Garant für handwerkliche Qualität.
Als Student habe ich mal in den Semesterferien bei einem Heilpraktiker gearbeitet; ich habe ihm geholfen seine Schulungsräume in der Praxis zu renovieren. Bei der Gelegenheit bekam ich das Angebot, kostenlos am Ersthilfe-Seminar für angehende Heilpraktiker teilzunehmen; ein Platz war noch frei.
4 Unterrichtseinheiten a 6 Stunden. Keine Abschlussprüfung. Das wars. Heilpraktiker dürfen alles verschreiben, was die Apotheke hergibt. Wenn einer während der Behandlung abklappt, dann können die soviel wie früher ein normaler Wehrpflichtiger beim Bund gelernt hat. Sehen aus wie Ärzte (mit Kittel und Stethoskop und Prüfungszeugnis an der Wand) und können im Ernstfall auch nur den Notarzt rufen. Soviel zur Qualität der medizinischen Kenntnisse bestimmter Berufsgruppen in Deutschland.
Und was die hygiene angeht: Da befindet sich der Tadduwierer doch nicht im rechtsfreien Raum. Da gibt es klare gesetzliche Vorschriften. Die werden schon jetzt kontrolliert durch Gesundheits- und Ordnungsämter (je nach Bundesland unterschiedlich). Da braucht es nicht mehr Bürokratie und Regelung, die gibt es schon. Und der Inker steht eh in der Haftung für sein Handeln.
Wenn eine Tätowierung signifikant von der Vorlage abweicht ("Gurke") dann kann der Kunde auf Schadensersatz klagen. Wenn er die gezeichnete Vorlage noch hat, diese dolle Abweicht vom fertigen Ergebnis, dann hat er gute Chancen, die Kosten fürs lasern (+ Schmerzensgeld) einzuklagen. Wie viel mehr Regelung brauchen wir?
Was ist mit der Eigenverantwortung des erwachsenen Menschen? Wer sich mehr Gedanken über seinen nächsten Handyvertrag macht als über sein nächstes Tattoo, der hat selber Schuld.
Und zum Thema "künstlerische Freiheit": Wann immer Staat und Behörden in Sachen Kunst unterwegs sind, dann kommt da meistens nur Müll bei raus. Die Herren Bürokraten haben schlichtweg keine Ahnung von Kunst und das merkt man auch oft (siehe Kunst am Bau bei öffentlichen Gebäuden).
Wenn der Staat in die Kunst eingreift, dann kommen Typen wie Arno Breker groß raus. Oder Karl Marx glotzt uns völlig überdimensioniert mitten in Chemnitz an ("Staatskunst"). Die Entwicklung der Kunst wird von Behörden meist eher gebremst als gefördert. Was sagt eine Behörde wohl zu diesem Werk:
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/1c/e9/69/1ce969b...
Oder zu diesem:
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/99/fd/34/99fd348...
Oder hier:
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/bc/d0/63/bcd063c...
Was, wenn ein Behördenvertreter im Landkreis Rothenburg-Wümme so etwas verbieten will? Und was, wenn eine Behörde verbietet, was ich gerade mit meinem Inker bespreche?
Abgesehen davon gehört es zu unseren Freiheiten, dass wir uns im Billigmöbelhaus eine potthässliche Schrankwand kaufen können. Oder ein fieses Poster. Oder ein Katzenbild von Rosina Wachtmeister und einen Wandteller mit Hundertwassermotiv.
Ich habe das Recht mir eine umgekippte Acht stechen zu lassen. Mit Blowouts.
Jep, so sehe ich das auch.
Man sieht ja gerade am Fall Böhmermann, wie verlässlich der Staat mit seinen Kunstbegriffen zu hantieren imstande ist.
Zum Thema Sicherheit für Tätowierwillige: wie Monkey Man schon ausgeführt hat, ist es auch heute schon möglich, einen Inker in Regress zu nehmen. Vielleicht wäre man besser beraten, man würde für den Fall einer "Gurkenverköstigung" die Rechte der Kunden besser kommunizieren. Bislang sind solche Regressprozesse nämlich eher die Ausnahme denn die Regel, vermutlich weil keiner nix genaues weiss und sich nicht traut. Seien wir doch ehrlich, das Problem sind nicht die Inker, die scheisse stechen, das Problem sind unmündige Kunden, die sich vorher nicht informieren und hinterher nicht für 2 Pfennig Eier in der Hose haben, einen Prozess anzustrengen, sondern lieber ihren Masterabschluss in Schönreden machen.." Is´doch klasse geworden und wer was anderes behauptet, der hat keine Ahnung!" Kennt man doch von hier, oder?
Was ist denn im übrigen mit den ganzen Genies, die offensichtlich künstlerische Tätigkeiten im Blut haben, aber nie auch nur einen Fuss in eine Kunst-Bildungsanstalt gesetzt haben? Willste denen denn einfach so die Tattoolizenz entziehen, weil sie "nicht die erforderlichen Qualifikationen" vorweisen können, sondern nur ein reichhaltiges Portfolio an ausserordentlich guten Arbeiten? Wer sagt dir denn, daß diese Genies durch ein reglementiertes System nicht kaputtgemacht werden würden und/oder zur Gänze den Spass an der Sache verlieren würden? Ich poche nach wie vor auf die Verantwortung des Kunden. Freiheit zählt mir mehr als Sicherheit.
Sehr geehrter Herr von und zu Monkey Man, es geht doch nicht um die Kunst als solches, die sollte und die hat keiner zu regeln. Stimm ich voll mit überein. Nur den handwerklichen Teil, wie erwähnt, den sollte man auf jeden Fall prüfen, das hat mit Gurken etc. nichts zu tun. Da müssten natürlich Richtlinien ausgearbeitet werden von Leuten die was von der Materie verstehen, das ist schon klar. Ich frag mich gerade warum du studierst, oder eine Ausbildung machst? Liebst du es kontrolliert und eingeschränkt zu werden? Dasselbe gilt natürlich auch für den Herrn Rittmeister. Kann man doch alles locker so machen, schlag ich mich so durchs Leben, brauch ich niemanden Rechenschaft ablegen, kann tun und lassen was ich will, wunderbar. Was ich nicht verstehe, das hat doch auch Vorteile für den Tätowierer, mehr Kundschaft, höhere Preise, mehr Kohle, logisch. Bevor ich's vergesse MM, HEILPRAKTIKER DÜRFEN MAL ÜBERHAUPT NICHTS UND ZWAR SOWAS VON NICHTS! Weil ich ne faule Socke bin, googelt du einfach: Der rechtliche Status des Heilpraktikers- FDH. Und jawoll MM jeder hat das Recht sich verstümmeln zu lassen, aber niemand hat das Recht zu verstümmeln!
Sehe ich genau wie Stupfelhans.
Ein schönes Fazit:
Jeder hat das Recht sich verstümmeln zu lassen, aber niemand hat das Recht zu verstümmeln. (Zitat Stupfelhans)
Damit ist eigentlich alles gesagt.
Aber der Inker ist doch gar nicht ohne Verantwortung! Er darf NICHT VERSTÜMMELN (Frau Kett, schön, dass Sie alles auf eine kurze Formel bringen; schade, dass diese falsch ist).
Das "Verstümmeln" ist gesetzeswidrig und wird bestraft. Für mangelnde hygiene kann er belangt werden und wenn er eine Gurke bastelt, dann kann er auch in Regress genommen werden. Mehr Regulierung tut nicht not, sondern schränkt eventuell nur unnötig ein.
Nach den Vorfällen auf der Kölner Domplatte in der Silvesternacht kam die Forderung nach schärferen Gesetzen. Dabei werden Beleidigung, Nötigung, Diebstahl, Vergewaltigung und andere Straftaten doch sowieso schon hart bestraft. Da braucht es nicht mehr Gesetze und Regeln; da müssen nur die vorhandenen Gesetze konsequent durchgesetzt werden.
Mit dem Tätowiergewerbe sehe ich das ähnlich. Wenn es viele Hinterhofscratcher gibt, bei denen man sich leicht mit was ekligem infizieren kann, dann doch nur, weil bestehendes Recht von den Behörden nicht durchgesetzt wird. An dieser Stelle würde ich mich glatt der Forderung anschließen, die verantwortlichen Behörden personell besser auszustatten. Bei der Gelegenheit können sie gleich mal beim in der Frittenbude um die Ecke reingucken; da wird geltendes Recht bezüglich der hygienevorschriften auch ignoriert.
Und was Heilpraktiker angeht: Die dürfen einige (nicht alle) Medikamente (auch Psychopharmaka) verschreiben und "behandeln" in selbstgebastelten Seminaren auch mal suizidgefährdetete Personen. Praktisch ohne jede fachliche Grundlage.
"- Ansonsten ist es Heilpraktikern aber beispielsweise gestattet mit Blut zu arbeiten und Spritzen zu setzen. Sie dürfen Knochenbrüche, offene Wunden, Krebs und viele weitere schwerwiegende Erkrankungen behandeln - auch psychische Leiden. In der Wahl ihrer Behandlungsmethoden sind sie völlig frei."
Zitat aus:
http://www.swr.de/odysso/ein-beruf-in-der-kritik-heilprakt...
Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen/erklärt.
Ich bleibe bei meiner Meinung, da sie FÜR MICH stimmt. Der Verbraucher sollte vor schlechtem Handwerk VORHER geschützt werden.
Andere haben eine andere Meinung und das ist gut so. Das ist Meinungsfreiheit und -vielfalt. Und.. es gibt noch so viel mehr zwischen "Richtig" und "Falsch". Und links und rechts davon. :-)
Sehr geehrte Frau Kett,
ich sehe nicht, wo Ihre Meinungsfreiheit hier eingeschränkt wird. Rede und Gegenrede, sachliches Argument und sachliches Gegenargument sind doch allgemein akzeptierte Diskussionsgrundlagen.
Frau Kett, Ihre werte Meinung wird geschätzt und respektiert! Aber eben nicht von jedem geteilt...
dumdidum..butterbrot...dumdidum
Herr Stupfelhans, ich glaube, dass wir uns in zwei wesentlichen Punkten eigentlich einig sind. An der Freiheit der Kunst darf niemand rumfummeln (wer eine liegende Acht will, der soll sie bekommen) und niemand darf andere verstümmeln.
Uneinig sind wir uns nur, wie ungesunder Pfusch überhaupt verhindert werden kann. Sie fordern neue Regeln; ich wünsche mir, dass bereits bestehende konsequent angewendet werden. Vielleicht erübrigt sich ersteres, wenn letzteres passiert? Who knows...
*Popcorn mampf*
MM, es ging mir niemals darum die künstlerische Freiheit einzuschränken, ganz im Gegenteil. Vielleicht hast du recht und es erledigt sich von selbst. Mir geht es lediglich um die Qualität der Kunst vom handwerklichen Standpunkt aus betrachtet. Nur mal als Beispiel, da macht jemand ein schönes Tribal, Form, Lines, alles ok, also künstlerisch, aber dermaßen tief gestochen dass die ganze Haut vernarbt, ganz klarer technischer Fehler. Ich finde ein Tätowierer sollte auch die unterschiedlichen Hauttypen kennen, wie bei welchem Hauttypen tätowiert werden muss, welche Reaktionen auftreten können, was passieren kann wenn man auf Gelenken rumhämmert, bei Muttermalen, Warzen usw. usw. und zwar fundiertes Wissen, nicht nur mal schnell im Internet nachgelesen. Dafür eben ein Nachweis, damit der Kunde zumindest weiß dass sich der oder diejenige damit auseinander gesetzt hat und sich wirklich bemüht nicht nur künstlerisch gut zu sein, sondern auch Verantwortung seinen Kunden gegenüber zu übernehmen bereit ist. Was wäre daran so verkehrt? Ach ja, wenn ich keine Regeln, bzw Richtlinien habe, die gesetzlich vorgeschrieben sind, kann und darf auch nicht eingegriffen werden, bzw bestraft werden. Im Umkehrschluss, wenn ich eine Qualifikation besitze, darf ich tätowieren, wenn nicht, wird mir der Laden dichtgemacht, bzw arbeite ich illegal und kann somit aus dem Verkehr gezogen werden, was meiner Meinung nach gar nicht so verkehrt wäre, da eben Menschen vorsätzlich verletzt werden und da sollte doch der Standart ziemlich hoch angesetzt sein, denk ich mal. Das würde das ganze deutlich einfacher machen und trotzdem noch genügend Spielraum für Eigenverantwortung lassen, weil wie gesagt, man sich immer noch selber nach dem richtigen Tätowierer umsehen muss, denn wie schon erwähnt, Qualität heißt noch lange nicht künstlerisch hochwertig. Aber ich glaub, wir werden uns da nie zu 100% einig. ;-)